Abheben und am Bod-d-en bleiben
Kraniche - leider erst im Herbst
Abends sitzen wir gemeinsam mit unseren Landlords, Herrn und Frau Brylok, auf der Terrasse und plaudern, lachen, diskutieren und freuen uns des Lebens bei steirischem Rotwein und norddeutschem Bier. Wir erfahren viel über die große Attraktion der hiesigen Gegend: Bis zu 40.000 Graue Kraniche, diese riesigen Vögel, Glücksboten und Weisheitssymbole der Menschen, die mit lang ausgestreckten Hälsen und weit nach hinten reichenden Beinen in Scharen durch die Luft fliegen und hier, genau in diesem Gebiet rund um Bresewitz, Pause machen.
Im Frühjahr bleiben die Kraniche nur kurze Zeit, bevor sie zum Brüten in den Norden aufbrechen. Im Herbst sind sie zwei Monate hier in der Boddenregion auf den Inselchen Kirr und Oie. Dann kann man die Vögel am Tag auf den Feldern bei der Futtersuche und bei der Dämmerung bei ihrem Einflug zu den Schlaf(stand!)plätzen beobachten. Es gibt genaue Anweisungen und Kurse, wie man sich diesen Tieren gegenüber zu verhalten hat, um sie nicht zu stören oder gar zu verscheuchen. -
Ich bekomme Lust, es unbedingt auch einmal zu erleben, wenn Tausende Kraniche trompetend und balzend direkt übers Dach fliegen. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist für die Kraniche genau das , was er für uns Menschen auch ist: Ein Platz zum Ausruhen und Auftanken, bevor es auf einer vorgegebenen Route weiter geht, nur mit dem Unterschied, dass die Kraniche weder Landkarten noch GPS brauchen, die haben es bereits eingebaut.
Und im Gegensatz zum Menschen leben die Kraniche in Dauerehe und mit den Kindern im Familienverband. Sollte einmal ein Partner verlorengegangen sein, sucht der andere wochenlang danach. Wie schön, dass die Partnerschaft in der Tierwelt noch in Ordnung ist und wohl auch immer bleiben wird.
Aufbruch: | 03.06.2007 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 13.06.2007 |