8 Monate Auszeit; Argentina,Chile, Bolivia, Mexico, Guatemala

9.8.07-11.8.07

Wir fuhren mit dem Bus nach Valparaíso, wo wir dann am fruehen morgen ankamen und leider das Hostal, das uns empfohlen wurde, nicht geoeffnet war. Also landeten wir in einem anderen Hostal, das nicht geheizt war und nicht sehr freundliche Besitzerinnen hatte. Aber wenigstens konnten wir guenstig Waesche waschen und das war dringend noetig
Am Nachmittag gingen wir zum Busbahnhof, um uns ein Ticket nach Mendoza (Argentinien) zu kaufen. Aber wir hatten Pech, uns wurde mitgeteilt, dass der Pass wegen schlechten Wetterverhaeltnissen bis auf weiteres gesperrt ist. Na toll, wir haben ja geplant, naechste Woche in Puerto Madryn Damian nochmals zu treffen. Aber aendern koennen wirs ja nicht.

Also verabredeten wir uns fuer den Abend mit Valeria und Gonazalo (Couchsurfing und Hospitalityclub). Valeria ist Italienerin, hat ein Jahr in Wien gelebt und spricht deshalb Deutsch. Sie hat Gonzalo (Chilene) in Wien kennengelernt und wohnt nun seit ein paar Monaten mit ihm zusammen hier in Valparaíso in Concepción, sehr zentral. Sie hat uns also zum Abendessen eingeladen und fuer uns gekocht. Anschliessend sind wir dann noch zusammen ausgegangen. Und wir haben uns fuer den naechsten Tag verabredet. Wir konnten dann die naechste Nacht bei ihnen zuhause uebernachten.

Valeria hat uns dann am naechsten Tag Valparaíso etwas naeher gebracht. Diese Stadt ist wirklich unglaublich schoen. Im Gegensatz zu anderen chilenischen Staedten besitzt Valparaíso einen sehr komplizierten Stadtplan. Die Strassen sind nicht parallel angeordnet, sondern kreuz und quer und ziehen sich den Hang hinauf, von wo aus man eine super Sicht aufs Meer hat. Die Haeuser sind ebenfalls kreuz und quer gebaut und jedes davon sieht anders aus.

Valparaíso ist unter anderem fuer seine Aufzuege bekannt. Seit Mitte des 19.Jahrhundert fahren 16 Schraegaufzuege die Huegel der Stadt hinauf. Wir sind nur mit zwei davon gefahren... 1855 wurde der erste Aufzug gebaut, der damals noch mit Wasserkraft bewegt wurde. Spaeter wurden sie dann mit Dampfmaschinen betrieben und ab 1906 wurden dann Elektromotoren eingesetzt.

Mitte des 19.Jahrhunderts war Valparaíso ein wichtiger internationaler Hafen. Doch 1906 verwuestete ein schweres Erdbeben die Stadt und kaum hatte Valparaíso sich wieder erholt, kam der naechste Rueckschlag: 1914 wurde der Panamakanal eroeffnet und somit war Valparaiso schlagartig von den internationalen Handelsrouten abgenabelt. Erst in den 1980er Jahren aenderte sich das wieder. Chiles exportorientierte Wirtschaft wuchs und damit auch Valparaísos Hafen. Fast die Haelfte aller Aussenhandelsgeschaefte warden ueber den Hafen abgewickelt, auch Unternehmen aus Argentinien nutzen ihn mehr und mehr.
Wir schauten uns mit Valeria das alte Gefaengnis an, das seit 1999 nicht mehr in Betrieb ist. Seither wird dieser Ort als Kunst- und Kulturplatz genutzt. Kleinere Theater warden hier aufgefuehrt und die ehemaligen Gefaengniszellen koennen gemietet und als Atelier oder Buero genutzt werden. Dies ist allerdings sehr umstritten, denn wie uns Valeria berichtet hat, gibt es viele Kuenstler in der Stadt, die sich weigern am Projekt mit zu arbeiten, da sie den Ort als negativen Einfluss auf die Kunst sehen.

Wir besuchten natuerlich auch das Haus von Pablo Neruda (einer der bekanntesten Schriftsteller Chiles (neben Gabriela Mistral)). Das Haus ist sehr interessant gebaut; man hat von jedem Zimmer aus Meerblick!