2002 - Reise nach St. Petersburg

17. Tag / 12.8.2002

Morgens um halb neun sind wir weggefahren Richtung Stettin - Berlin. Kurz vor der deutschen Grenze haben wir das Leomobil mit Diesel randvoll gefüllt! Um 1545 h vollzogen wir den Grenzübertritt bei Linken.
Je weiter wir in Richtung Berlin fuhren, umso heftiger wurden die Regenschauer! Wir hatten uns geeinigt, die Rückfahrt in Richtung Dresden, Prag, München zu fahren. Dies hätte uns Gelegenheit geboten, in Augsburg Bekannte von Thomas zu besuchen.
Daraus wurde leider nichts!
Am Anfang des Reiseberichtes schrieb ich: "Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, welch traurigem Schicksal die Stadt Dresden entgegenging!"
Einige Kilometer ausserhalb Dresden mussten wir feststellen, dass die Autobahn teilweise unter Wasser stand! Wir benutzten die nächste Autobahnausfahrt um zur Raststätte Nossen zu fahren. Erst als wir aus dem Auto stiegen, realisierten wir, dass hier die Hölle los war!
Das Heulen der Sirenen, Polizei, Feuerwehr, das Auf und Ab des Wasseralarms! Die ganze Region stand unter Wasser!
Wir waren froh, auf einer Anhöhe zu stehen und verkrochen uns
in die Raststätte, wo wir uns erstmals stärkten.
Um vor dem Sturm etwas geschützt zu sein, stellten wir das Leomobil zwischen die LKWs!
Nach einer langen Fahrt von 780 km schliefen wir irgendwann mal ein.

18. Tag / 13.8.2002
Morgens um 6 h hörten wir als erstes mal Radio und vernahmen dabei, was effektiv los war in der ganzen Region. Auch Prag - unser nächstes Reiseziel stand unter Wasser. 40'000 Personen sollten vorsichtshalber evakuiert werden!
Katastrophen-Tourismus liegt uns nicht. Diese Nachrichten brachten uns zum endgültigen Entscheid: Abbruch der Ferien!
Rückfahrt in die Schweiz!
Die Autobahnen quer durch Deutschland waren meist recht ordentlich befahrbar!
Alles was wir neben den Autobahnen gesehen hatten, waren fürchterliche Zustände, welche wir in einem solchen Ausmasse noch nie gesehen hatten! Welch traurige Schicksale sich da abspielten, bekamen wir erst zu Hause richtig mit. Sehr viele Leute verloren ihre Existenz bei dieser Hochwasserkatastrophe!

Während unsern 18 Tagen hatten wir enorm viel gesehen und erlebt. Insgesamt hatten wir eine Strecke von 6450 km zurückgelegt.
Herzlichen Dank an alle, die uns dazu verholfen haben.