2002 - Reise nach St. Petersburg

11. Tag / 6.8.2002

Good by, St. Petersburg hiess es am frühen Morgen! Die Stadt wollte uns gefangen halten, denn es war nicht leicht, die richtige Ausfallstrasse nach Tallinn zu finden. Nach einigen Wendemanövern ist es uns dann doch noch gelungen, uns aus den Krallen der Stadt zu befreien und den richtigen Weg zu befahren!
Die Fahrt verlief zügig und hin und wieder wurden wir von noch schnelleren Karossen überholt - die meisten in schwarzer Lackierung und dunkel getönten Scheiben! So fuhren wir dahin durch dunkle Wälder und die vielen Holzhäuschen-Dörfer. Es waren relativ wenig Menschen unterwegs - oder dann halt zumindest die Falschen! Denn nach einigen Stunden Fahrt - wir mussten schon irgendwo in der Nähe der Grenze sein - Halt - Stopp - Polizei!
Offensichtlich war hier ein Grossaufgebot der Miliz am Werk, denn sie kümmerten sich rührend um uns. Irgendeiner hielt mir dann die Radarpistole unter die Nase. Oh Mann, das waren 92 Sachen!!! Haben die wohl wirklich gemessen? Ist die Chose manipuliert? Fragen über Fragen! Das grosse Palaver!
Also ab ins Büro mit dem Cheffe - Ausweise vorlegen!
"Petar - we have a problem, i must send your permission at St. Petersburg"! Geht nicht, ich muss heute abend in Tallinn sein.
So ging das hin und her. Irgendwann mal kritzelt er 300 - 500 auf einen Zettel. Was er wohl damit meinen mag?
Geht doch! 500 Rubel bar auf den Zettel gelegt, ein sanftes Lächeln des Herrn Polizeimeisters, natürlich ohne Quittung - versteht sich doch! Für heute genug verdient - wird er gedacht haben und ist mit einem Kollegen im Auto weggefahren.
Man lernt nie aus!

In nicht zu grosser Eile fuhren wir in Richtung Ivangorod.
Halt Militärpolizei! Passkontrolle! Souvenir für den armen Militario für seine Sammlung - 2€-Münze! Dazu immer schön *lächel*
Unsere Fahrt endete einmal mehr am Schlagbaum!
Stopp, geht nicht! Wenden und in das Zollgelände einbiegen.
Erneut ein grosses Palaver! Geht vielleicht doch!
Ein 2. Mann kommt dazu. "Italiano"! Si, si - vogliamo andare a Tallinn! Che cosa faciamo?
Geht doch, 100 Rubly und der Schlagbaum ging hoch - in der Hand den begehrten weissen Zettel! Anders als beim letzten Mal ging die Zollabfertigung sehr zügig voran, denn innert einer halben Stunde war alles erledigt.
Etwas ruhiger fuhren wir weiter nach Tallinn.
Wir kannten die Stadt ja einwenig von der Hinfahrt, und weil sie uns so gut gefiel, entschlossen uns zu einer nochmaligen Besichtigung!

Beim kühlen Bier planten wir den Entscheid zur Weiterfahrt. Wir fuhren in Richtung Happsalu im Westen, Andru und landeten schliesslich in Pärku.
In einer Waldlichtung ausserhalb der Stadt campierten wir bei einem überdachten Grillplatz mit Tischen und Bänken. Es schien niemanden zu stören und wir verbrachten eine ruhige Nacht.