12 (?) Monate in Benin - ein Leben in einer anderen Welt
Die letzten Tage 28.04.-10.05.08
Am Sonntag bin ich, wie die letzten Wochen eigentlich immer, wieder schon vormittags zu SOS gegangen. Ich war mit Stéphanie verabredet, einer Camerounaise die im Internat lebt. Wir wollten ein Photoshooting machen Das hat auch ganz gut geklappt. Interessant waren nicht nur Aktionen wie auf der Straße Zéms anhalten und mit ihnen Photos machen, sondern auch die unterschiedlichen Reaktionen der Zuschauer: Die SOS-Mütter und -Tanten waren eher schockiert über unser Amusement, wohingegen die Kinder sich eins nach dem anderen an und dran hängten um auch ja nichts zu verpassen. Das Dorfleben bietet ja ohnehin jeden Tag nur das Selbe, da ist Abwechslung willkommen.
Den Rest des Tages habe ich im Dorf verbracht. Mit den üblichen Spielen, das Versuchen sich ums Essen kochen herum zu drücken. (Das war immer nett zu boebachten, weil es mir von meinem Zuhause so wohl bekannt ist.) Und einer wunderbaren Prügelei, die ich nur schlichten konnte indem ich tatsächlich die beiden Übeltäter jeweils am Kragen packte und auseinander zerrte. Hach, da kam ich mir richtig professionell vor
Auf dem Heimweg habe ich dann mit meinen Zwillingen noch eine Avocado-Jagd veranstatet. Es war wie verhext, denn man kann normalerweise im April/Mai ÜBERALL Avocados kaufen, super billig. Naja, an diesem Abend irgendwie nicht... Meinte ich zunächst. Mit Yves+Géraud sind wir von SOS bis zur Boutiyue von Maman Serge gelaufen (das ist schon ein Stück), aber nichts. Da Carin mir auch nicht helfen konnte mit einem Enkaufstipp wollte ich ein zém nehmen und heim fahren. Tja, und da kam dann mein Nachbar auf seinem Moto vorbei und hat mich aufgesammelt. Der wusste dann natürlich gleich 3 Stellen, wo es Avocados gab. Also hab ich doch noch welche bekommen
Am nächsten Tag bin ich mit Fofo Christian, dem Techniker der Boutique, zu einem Behindertenzentrum noch hinter Ouidah gefahren. Auf dem Motorrad. Nach guten 150km Asphalt und Piste kann man sich den Zustand meines Allerwertesten vorstellen. Aber dennoch hat es sich gelohnt. Seine Tante, eine Nonne, hat das Zentrum gegeründet und ist dort immer noch tätig. Das Prinzip ist einfach: Sie betreuen Schwer- und Schwerstbehinderte Kinder bzw Jugendliche, unentgeltlich. Dafür haben sie eine Bäckerei mit Straßenverkauf, rießige Obstbäume, Maniok und Yam im Garten, eine eigene Mühle zur Gari-Herstellung (Maniok-Mehl), Geflügel- ud Schweinezucht. Also quasi Selbstversorgung und noch ein bisschen Verkauf. Und so können alle davon leben, was sie arbeiten.
EInerseits war es schön zu sehen, dass so etwas tat schlich funktioniert. Und erfreulich, dass es noch Menschen gibt, die bereit sind, so etwas zu tun. Gleichzeitig hat man sich beim Anblick der Betreuten gefragt, ob es denn einen Sinn hat?! Dieser alte Konflikt... Aber dann wurde einem plötzlich von einem angeblich geistig schwerstbehinderten Menschen eine hand voll Sonnenblumenkernen gegeben die man doch bitte schälen sollte - die selbe Beschäftigug, der sie auch nachging. Naja, also kann sie ja doch denken, oder? Die Wärme in ihrem Augen hat mir dann meine Zweifel weggepustet und ich konnte mich voll auf die Schweine konzentrieren:
Nach der Rückkehr habe ich natürlich noch bei SOS vorbei geschaut bevor ich ganz nach Hause ging. Wie immer. Ich muss doch sehen, wie es meinem kleinen Sohn geht und was er den Tag über so getrieben hat.
Zu Hause angekommen hat Carin mir erklärt, dass er sich Mangos gekauft hat, aber teuer. 100 F CFA hat er ausgegeben für drei von diesen kleinen Gelben (ca halb so groß wie die die man in Deutschland kaufen kann). Haha, ich fand den Preis mal wieder den totalen Hammer. (ca. o,38€) Da meinte er nur, unverschämt teuer. Wenn die Saison richtig losgeht zahlt man für diese drei da 50, naja, wohl eher 10 F CFA. Also etwas zwichen 19 und 4 Cent. Ach ja, Benin hat schon manchmal was vom Paradis...
Dann kam die Jeans-Aktion mit Arcade die eigentlich gar keine Aktion war. Nur die Adjaho-Familie (sprich Mireille, Carin, etc.) fanden was schrecklich. Ich wollte nämich unbedingt Jeans haben. Arcade meinte, die bekommt man nur auf dem nigerianischen Schwarzmarkt und das sei geährlich. Aber er gehe da trotzdem immer hin und kenne seinen Dealer auch schon gut. Na dann mal los!
Der Markt ist rießengroß!! Und hat mich unglaublich an den Markt um den Circle in Accra erinnert: eng eng eng!!, viele Menschen, noch mehr Waren und ein ständiges am Arm gezogen werden man solle sich was ansehen. Und lauter PLastikverpackungen auf dem Boden, denn die Waren werden einfach in rießigen Ballen angeschleppt und dann auf den Boden geschmissen und verräumt.
Jedenfalls kamen wir zu der "Bude" (eher eine kleine Nische; ABER: der Luxus einer Kabine!!) von Arcades Dealer. Der war allerdings grade nicht da, also mussten wir warten. Immer wieder kamen andere Typen, die uns irgendwo irgendwas zeigen wollten. Arcade hat immer angelehnt, denn, so erklärte er mir, sie wollten uns in Wirklichkeit woanders hinführen um uns ungestört ausrauben zu können. Auch habe ich in der Hosentasche des einen Verkäufers nicht nur ein richtig dickes!!! Bündel Geldscheine gesehen, sondern auch den Knauf einer Pistole. Hat mich nicht weiter überrascht. Und interessanter Weise auch nicht verunsichert. Die ganze Zeit über habe ich mich sehr sicher gefühlt, frei nach dem Prinzip: "Wenn man nicht anfängt bei den Typen, dann passiert einem auch nichts." War eine interessante Erfahrung, schon allein wegen der ca. 20 Dialekte und sprachen auf diesem marché noir gesprochen werden. Wobei Englisch natürlich vorherrscht (Nigeria ist anglophon).
Dahingegen war der Besuch auf Tokpa mit Mireille am nächsten Tag eher anstrengend. Ich wollte noch verschiedene Dinge besorgen vor meinem Abflug. Also Shopping mit Liste - stressig. Aber dennoch schön, mal wieder Zeit mi Mireille zu verbringen. Viel zu wenig hatten wir Zeit und aber auch Nerv füreinander in der letzten Zeit. Mal wieder richtig quatschen und sie durch des winzige Geschenk eines kleinen Haargummis für die nächsten vier Stunden leuchten sehen, das war der ganze Stress wert
Den 1.Mai, Tag der Arbeit, der auch hier... naja, von den Behörden und denen, die es sich leisten können, gefeiert und von allen anderen tief innen drin verflucht wird, weil sie eben nicht frei machen können, habe ich zunächst mit Grandma zu Hause verbracht. Sie darf ja immer noch nicht raus gehen, die drei Monate seit Grandpas Beerdigung sind noch nicht vorbei. Später wie üblich zu SOS. Auf der Heimfahrt habe ich auf dem zém gesessen, den Fahrtwind in den Haaren gespürt und einen wunderbaren funkelnden Sternenhimmel über mir gehabt. Das war so wunderschön. DAS war einer der Momente, wegen denen ich heute noch weiß, warum ich die Zeit in Benin verbracht habe - weil es, mit Abstrichen, eine wunderbare Zeit war. Ich habe trotz allem viel erlebt und viele tolle Menschen kennen gelernt. Überhaupt viel gelernt, auch über mich selber.
Die nächste Nacht war weniger ruhig. Ich war bei SOS und wollte mich grade langsam aber sicher auf den Weg machen. Arcade war auch auf dem Weg dorthin und wir wollten gemeinsam nach Hause. Also, tja, der Sturm losging. Sturm, meine Lieben. Mangos sind uns um die Ohren geflogen und alls Fenster und Türen wurden sofort zu gemacht. Es hatte etwas ungeheuer romantisches, in diesem Rundbau zu sitzen und von draußen den Regen an die Hauswand klatschen zuhören. Klar, Arcade tat mit leid, der bei dem Wetter mit einem zém unterwegs war Aber er konnte sich dann bei Casimir, dem Torwächter von SOS unterstellen, also war es nicht so schlimm. AUßerdem war es bei seiner Ankunft ohnehin schon nass. hihi
Und ich? Ja, ich war im Haus 9, bei meinem Engel. Das hatte sich zufällig so ergeben. Und Maman 9 hat mir dann auch mein Essen in die Hand gedrückt, mit einer Träne in den AUgen und den Worten: "Du hast noch nie bei uns gegessen und jetzt gehst du schon bald fort..." Das war sehr rührend und es ist mir auch erst da wirklich bewusst geworden. Und dabei war dieser Abend im Haus 9 so.... das war wie eine Familie. Julien hat über den PC Musik aufgelegt - der große Bruder als DJ. Und alle, aber wirklich alle von den Kleinen haben getanzt. Ich war die Filmerin, habe alles dokumentiert. Es war so wunderbar, gemütlich, friedlich. Die Kinder dieses Hauses lieben sich alle grenzenlos. Klar, das liegt auch viel an der Mutter und daran, was sie ihnen vermittelt und wie sie sie erzieht. Aber es war so unbeschreiblich, das zu sehen und zu spüren, für eine Weile aufgenommen zu werden in diese Gemeinschaft. Als wäre ich tatsächlich ein Teil dieser kleinen Familie. Wenn ich jetzt an diesen Abend zurück denke muss ich weinen. Danke, ma chère maison 9, pour votre amour et votre amitié. Je vous porte tous dans mon coeur.
Irgendwann hat sich der Sturm ein bisschen gelegt und ich konnte runter zum Eingang. Allerdings war alles so matschig (denn vor SOS wird gerade die Straße Calavi-Cotonou verbreitert und somit ist überall nur Baustelle), dass ich barfuß lief und auf halber Strecke nach Hause hat der Sturm natürlich wieder angefangen. Juhuuu! Ich fands eigentlich nicht schlimm, aber Arcade hatte außer seinem weißen Lessi nichts anderes zum Anziehn dabei...
Am nächsten Tag habe ich etwas so schlimmes erfahren wie den ganzen Aufenthalt über nicht. Es war Samstag und Cosme ist mich besuchen gekommen. Naja, blabla Cosme kann nicht lesen!! Und nicht nur er, nein, im Dorf in Calavi seien sie ca. 9 Kinder!! Ich war total fertig mit den Nerven, völlig. Denn SOS weiß Bescheid darüber, wie ich aus Gsprächen, die ich in den folgenden mir verbleibenden Tagen geführt habe, herausfinden durfte. Nur sie machen halt nichst, wegsehen ist einfacher. Ähm, für wen existiert SOS? Wie heißt ihr nochmal? "SOS Geldbeschaffung für wohlhabende Ledersesselfurzer"?!
Ich nehme es mir heraus, so etwas zu schreiben, denn nach meiner ANkunft in Deutschland kamen plötzlich immer mehr Hammer von seiten SOS. Verleumdungen, Missverständnisse, an denen es kein Interesse gab, sie zu klären, absolute Nicht-kooperation, etc etc. Inzwischen spricht u.a. Mensah nicht mehr mit mir, denn er schämt sich dafür, mir das Praktikum bei SOS vermittelt zu haben. Dass meiner Familie (Adjaho) keine Rufschädigung widerfahren ist, da habe ich wirklich Schwein gehabt. Es tut mir unendlich Leid, meine Energie und meine Liebe einer so heuchlerischen Organisation gegeben zu haben. Klar, es war für die Kinder, und deswegen bereue ich es auch nicht. Aber es ist ein harter Schlag, in Europa sitzen zu müssen und zu merken wie sich ein Freund nach dem anderen abwendet, weil ihnen Lügen und Verwirrungen eingetrichtert werden. Tja, aber das ist SOS! Always have, always will. Alles was man tun kann ist für die Kinder beten.
Was Cosme betrifft, ich habe ihm eine Nachhilfe organisiert, die er auch wirklich mit großem Eifer angefangen hat. Denn er ist nicht dumm und er möchte wirkich lernen. Man müsste sich nur pädagogisch um ihn kümmern, das ist alles.
Um diesen Schock zu verarbeiten (und auch weil ich es in den sieben Monaten tatsächlich noch nicht geschafft hatte) gingen wir abends in die Disco. Wir, das sind Arcade, sein Bruder und dessen Freundin. Leider habe ich hiervon keine Bilder. Es war ein angenehmer Laden, mit Sitzrunden und Tanzfläche, gemütlich, nicht zu voll. Nachtleben, Party, da hat sich die Johanna gleich wohl gefühlt Witzig war als Arcade mich auf die toilette begleiten wollte weil er Angst um mich hatte. Da standen ja drei oder vier so schlimme Typen vor der Tür. Süß!
Am Montag war ich mit Rahel wieder im CPA (Village Artisanal). Wir wollten Omar und Issa besuchen. Das sind zwei Brüder (insg. sind es 7 oder so) aus dem Niger, die im CPA einen Stand haben.
Wir sind mit ihnen Igname pilée (gestampfte Yams, das traditionelle des Nordens) essen gegangen. Das erste Mal, dass ich Rahel mit der Hand essen sehen hab
Überhaupt habe ich mich sehr wohl gefühlt mit den Jungs. Sehr spät habe ich sie erst kennen gelernt, aber wir haben immer noch Kontakt. Es sind wirklich sehr liebe Menschen, man merkt den Mentalitätsunterschied zu den Beninern sofort. Außerdem sind sie Künstler. Die ganze CPA-Atmosphäre hatte was von einem Sommertag im Stadtpark, oder am Badeweiher. Trommeln, Quatsch machen, frei sein. Toll!
Und dann kam der große Tag: Bienvenus 5. Geburtstag!
Zum Glück ist er auf einen Mittwoch gefallen, also hatte er keinen Unterricht. Ich hatte mit Carlos, meinem Journalisten-Freund den ich in Ghana kennen gelernt habe, verabredet, wir würden B einen schönen Tag bescheren. Also dann auf geht's!
In der Früh schon habe ich ihn bei SOS abgeholt und wir sind mit Taxi und dann zém zum CPA gefahren, wo wir mit Calos verabredet waren. zunächst war der Kleine total verschüchtert und hat sich nur an mich geklammert. Aber als Carlos kam ist er ihm in die Arme gesprungen, als würde er ihn schon ewig kennen, und von da an war alles gut.
zunächst einmal haben wir getrommelt. Omar, der es selber nicht kann, hat es mir gezeigt. Als Carlos dann richtig los gelegt hat war Omar das ganze ein bisschen peinlich
Danach sind wir zur Maison familiale Bancolé gefahren, wo ich auch schon über Neujahr zu Besuch war. (das Haus der Familie von Mireille). Wir wurden herzlichst empfangen von Maman Ro, der Mutter von Mireille, und auch dem Rest der Familie. Alle waren froh, endlich meinen Sohn kennen lernen zu dürfen. Gleichzeitig war es für mich der Abschied auf unbestimmte Zeit. Ich habe wieder gemerkt, wie wohl ich mich bei der Bancolé Familie fühle. Sie alle sind nette Menschen, eher arm, aber so herzlich und lieb. Außerdem haben sie ein geiles Auto!!!
Von der maison familiale aus sind wir zu einer privat Uni und haben Carlos' Freundin abgeholt. Sie hatte gerade Mittagspause. Zusammen sind wir zur Ausstellung von Malick Sidibé in der Fondation Zinsou gegangen (Links s. voriges Kapitel) und haben uns ein bisschen verkleidet. Das war lustig. Dann haben wir Carlos' Freundin zurück gebracht und sind über Apfel-kauf-Umwegen an den Strand Fidjrossé gefahren. Da haben wir dann im Strand gespielt, fotografiert, Köpfe in Handtaschen gesteckt, Kitzelattacken gestartet und Kokosnüsse gegessen. hmmm... schöner Ausflug....
Von dort aus sind hat uns Carlos zum l'étoile gebracht, von wo aus wir ein Taxi nach Caavi genommen haben. Glücklich und erschöpft is der kleine Mann auf meinem Schoß eingeschlafen. Erst direkt vor seiner haustür ist er wieder wach geworden, wichtiger weise, denn er musste doch all seine über den Tag hinweg gesammelten Schätze seinen Geschwistern zeigen und mit ihnen teilen. Der Bengel der...
Was mich betrifft: Ich bin in Windeseile nach Hause, denn ich war mit Issa und den Jungs verabredet. Wir wollten an den Strand gehen, Feuer machen, trommeln... Alles war natürlich etwas chaotisch und am Ende ist Rahel nur gekommen um zu sagen, dass sie wieder gehen wird. Also war ich alleine mit Issa und den Watu Wazuri Jungs. "Watu Wazuri" bedeutet auf irgendeiner nigerianischen Sprache "das schöne Volk", und die Jungs (das sind Issa und seine Trommelfreunde) haben ihren Strandbereich so genannt. Dort leben sie, schlafen sie, arbeiten sie. Issa ist Musiker, hat in verschiedenen Trommelgruppen gespielt. Der Verkaufsjob im CPA ist notwendig zum Überleben. Die anderen sind Handwerker, Weber, Töpfer, Näher, Schmuckhersteller, etc. Und außerdem verbindet sie das Trommeln.
So saßen wir also nachts an der rauschenden Atlantikküste, mit Lagerfeuer nebendran und dem sternenklaren Himmel oben drüber, während sich der Meereswind mit den afrikanischen Urgesängen und dem Trommelklang verwebte. Klingt kitschig, war aber so Geschlafen haben wir dann auch in einer dieser Strohhütten am Strand, voll romantisch!! Und in der Früh sind Issa und ich extra aufgestanden um den Sonnanaufgang anzuschauen. Wir haben uns die Zeit erstmal mit den kläglichen Versuchen, Krabben zu fangen, vertan. Aber DANN!!! mahu, das Warten hat sich wirklich gelohnt!!
Ja, dann musste ich leider viel zu schnell weg. Kein Frühstück am Strand oder so, schade. Aber es war der Tag vor meinem Abflug und ich hatte einfach noch nichts gepackt und wollte noch Verabschiedungen machen usw. Zu Hause angekommen erreichte mich jedoch erstmal die Nachricht, Rahel sei wieder im Krankenhaus. Wieder irgendwas mit dem Bauch. Schon wieder Würmer? Oder doch schwanger? jaja, wir haben irgendwann angefangen, bei jedem Krankheitsanfall nur noch blöde Witze zu machen weil wir sonst wahnsinnig geworden wären. Man ist einfach so oft krank, da fängt man sogar an es zu ignorieren. Krankenhaus, am vorletzten Tag, na super! Aber es war dann natürlich, wie auch sonst?, falscher Alarm. Nimm mal das Medikament. Das löst allerdings das aus, also nimm mal das gegen die Symptome. Das geht allerdings nur im Zusammenhang mit dem, also musst du das auch noch dazu nehmen. Ach ja, und falls du dann noch die BEschwerden bekommst, dann wäre dieses hier geeignet. Und so hat man am Ende für die Behandlung von simplen Bauchschmerzen ein Rezept über sechs verschiedene Medikamente
Der Freitag, 09.Mai 2008. Ich möchte gar nichts darüber schreiben außer dass viel geweint wurde, viel umarmt wurde und ich euch alle immer noch sehr sehr liebe! Pour toujours!
Der FLug war die Hölle. Nicht wegen des Fluges, sondern weil ich ab dem Moment, in dem ich (als letzte) in den FLieger gestiegen bin gemerkt habe, dass ich eigentlich nicht zurück wollte. NEIN!! Hat es in mir drinnen geschrien. Die hauptsächlich weißen Reisenden im Flugzeug kamen mir unglaublich hässlich und griesgrämig vor und ich fühlte mich unwohl. Habe auch konstant weiterhin französisch gesprochen. Der Aufenthalt in Paris hat die Sache nicht verbessert und in München angekommen war es auch noch kalt. (Meine Mutter und Schwester waren begeistert ber die 20°C)
Die erste Zeit in Deutschland kam ich mir vor wie auf Besuch. Es war komisch, denn ich kannte alles und die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Andererseits wollte ich in diese Mechanismen (wie Arzttermin einen Monat vorher ausmachen müssen) nicht mehr rein, auf keinen Fall! Es war eine schwere Zeit, denn ich musste mich entscheiden: hier bleiben oder zurück gehen. Tja, Deutschland hat, vorerst, das Rennen gemacht. Ich bin geblieben. Aber für wie lange, das ist noch unklar
Aufbruch: | 07.10.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2008 |
Ghana