Italien - Sardinien 2006

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Uschi Agboka

Es handelt sich um eine 2wöchige Motorradtour nach Sardinien.

Anreise Niederbayern, Österreich, Italien

1. bis 4. Tag

Freitag, 22. September 2006 1. Tag

Abfahrt um 8.15 Uhr. Das Wetter ist sehr schön, sonnig, aber nicht zu warm. Rolf hat unser Motorrad schon gestern geladen, so dass wir ohne Hetze starten können. In unserer Abwesenheit wird unsere Freundin Maria Perl wieder unsere Blumen und Haus hüten. Wir sind sehr froh darüber.
Unsere Fahrt geht Richtung Passau, dann Richtung Österreich, am Mondsee vorbei, Richtung Wolfgangsee, auf der Romantikstraße (St. Gilgen!). Dann durch das Dachsteingebirge über den Radstätter Tauernpass (1.739 m). Dort oben machen wir es uns in der Sonne auf einem Felsen bequem und picknicken. Dann geht es weiter über den Katschbergpass (1.642 m) bis Gmund. Wir sitzen dort in einem Cafe draußen und trinken Kaffee. In Österreich ist alles sauteuer! Weiter geht es über Spittal bis Waidegg. Dort hat Rolf ein gemütliches Landhotel im Internet gefunden, wo wir übernachten. Wir sind fast die einzigen Gäste. Die Zimmer sind im Bauernstil gemütlich eingerichtet und Abendessen können wir im Restaurant unten. Da wir, obwohl 400 km gefahren, früh ankommen, können wir noch vor dem Haus sitzen und die Landschaft genießen. Das Gailtal ist wunderschön.

Samstag, 23. September 2006 2. Tag

Heute geht es über den Nassfeldpass (1.530 m) nach Figline Valdarno zu Giovanna, einer toskanischen Freundin, wo wir übernachten werden.

Nach einem reichlichen und guten Frühstück fahren wir gegen 8.45 Uhr los. Es ist nebelig und ziemlich frisch. Die Straße über den Nassfeld Pass (Passo Promello) ist wunderschön, aber sehr eng und kurvig. Wir sind ihn schon mal gefahren, als wir 2004 auf einer Motorradtour in Obervellach waren. Aber durch den Nebel können wir nichts sehen, das ist schade. Aber dann auf der anderen Seite des Passes: die Sonne scheint und es ist warm. Wir sind in Italien. Die Schnellstraße bis Udine ist super ausgebaut und gut zu fahren, kaum Verkehr. Doch dann, von Udine nach Mestre, ätzend, viel Verkehr, Stopp and Go. Es ist stressig, denn man muss höllisch aufpassen, die Italiener fahren anders als wir.

Und dann in Mestre verfahren wir uns, landen auf der Autobahn und bezahlen für ein paar Kilometer 1,10 Euro. Doch schliesslich finden wir die richtige Straße nach Ravenna, weiter nach Forli und Florenz. Wir fahren über einen kleinen Pass und genießen die Toskana: sanfte Hügel. Aber diese schöne Straße über das Gebirge ist eine beliebte Motorradstrecke. Wir begegnen mehr als 100 Motorrädern, deren Fahrer in halsbrecherischer Manier den Pass herauf- oder hinunter donnern. Da die Straße sehr eng und kurvig ist, muss Rolf mit seiner schweren Maschine, mit der man nicht so wendig ist, arg aufpassen. Gegen 19.15 Uhr - 2 Std. später als geplant - sind wir endlich in Figline. Wir sind geschafft, können in Ruhe duschen. Giovanna hat uns ihr schönes großes Schlafzimmer mit breitem Bett zur Verfügung gestellt.
Ich freue mich riesig, sie und ihren Bruder Fernando, wieder zu sehen. Wir kennen uns seit 15 Jahren von gemeinsamen Urlauben in San Teodoro auf Sardinien. Rolf kennt Giovanna und Fernando von einem Kurzbesuch aus 2004, wo wir mit anderen Motorradfreunden die beiden besucht haben. Und er verständigt sich prima, auch ohne großartige Italienischkenntnisse. Giovanna tischt uns ein fürstliches Mal auf: Tagliatelle mit Ragu und Steinpilzen, Dann gibt es Bistecca Fiorentina, ein riesiges Steak auf Florentiner Art, Salat, Brot, Trauben und sardischen Käse. Dazu den wunderbaren Brunello - Rolf und ich leeren eine Flasche. Anschließend gibt es noch sardischen roten Mirto und Grappa und natürlich Espresso. Rolf und Fernando gehen schlafen und Giovanna und ich sitzen noch lange und reden. Ein schöner Abend. Aber auch ich bin todmüde, 9 Std. auf dem Motorrad, 10 Std. unterwegs für nur 480 km, war schon stressig.

Wir schlafen wie die Babys und freuen uns, dass unser Urlaub so schön angefangen hat.

Sonntag, 24. September 2006 3. Tag

Um 8.15 Uhr stehen wir auf. Giovanna macht uns Frühstück, Kaffee, Milch, Brot, Butter, frische Eier. Dann packt Rolf unser Motorrad und um 10 Uhr fahren wir los, Richtung Florenz, dort auf die Autobahn nach Livorno, wo wir um 14.30 Uhr die Fähre nach Golfo Aranci, Sardinien nehmen.
Wir haben aber eine Stunde Verspätung und kommen erst um 20 Uhr dort an. Rolf hat in der Nähe in Monti ein Hotel über das Internet gebucht, weil er nicht im Dunkeln durch das Gebirge in den Süden der Insel fahren will. Zu gefährlich wegen der vielen Tiere auf den Straßen. Um 20.40 Uhr sind wir im Hotel, haben ein wunderschönes großes Zimmer. Wir laden nur ab und gehen essen: Pizza und Spaghetti con Arselle (Muscheln), Rotwein, Wasser, Kaffee, alles für 22 Euro. Da es ein langer Tag war, gehen wir bald schlafen.

Montag, 25. September 4. Tag

Wir stehen gegen 8 Uhr auf, haben Kaffee und Brioche zum Frühstück und fahren in den Ort, ein kleines verschlafenes Dorf. Dort sitzen wir in der Dorf Bar, schauen den Leuten zu und ich kaufe etwas ein, Brot, Salami, Schinken. Gegen 10 Uhr fahren wir los, Richtung Nuoro, durch das Gebirge. Unterwegs regnet es ein wenig, aber die Straße ist gut ausgebaut auch in den Kurven. In Nuoro sitzen wir in der warmen Sonne auf der Piazza und haben Kaffe und Vernaccia, einem sardischen Wein, ähnlich Sherry. Ich kaufe noch im Supermarkt ein, es ist alles sehr preisgünstig. Wir fahren jetzt über die Autobahn, denn Rolf hat keine Lust im Regen durch das Gebirge zu fahren. Und wirklich, es fängt an zu regnen, aber wie. In meinen 38 Jahren, die ich auf Sardinien war, habe ich so ein Wetter noch nie erlebt. In Ghilarza tanken wir und warten in einer kleinen Bar den Regen ab. Wir bestellen uns dort nur Kaffee und essen dazu unser Brot und unsere Salami, da der Wirt sein Essen ausverkauft hat.
Später hellt es auf und wir fahren bei Sonnenschein und Regen weiter bis Villamassargia.
Dort habe ich durch Zufall eine schöne Ferienwohnung im Internet entdeckt. Wir werden freundlich empfangen von Inge (Deutsche) und Salvatore (Sarde) Reginali. Wir packen aus und duschen. Die Wohnung ist riesig, wir haben ein schönes großes Schlafzimmer mit sehr schönen neuen Möbeln, ein großes Bad mit Waschmaschine, ein riesiges Wohnzimmer und eine riesige Küche mit Esstisch. Die Küche ist mit allem eingerichtet, auch Geschirrspülmaschine. Die Wohnung liegt im ersten Stock und wir haben eine schön überdachte Terrasse mit Blick auf die Berge.
Und Kino haben wir im Nachbarhaus - wir hören alles mit. Sehr amüsant.
In der Nähe gibt es einen guten Bäcker mit tollem knusprigen Brot, Metzger und Tante Emma Laden! Super.
Wir sind ganz happy, trotz Regen.

Bilder zu diesem Reisebericht unter www.harley-rolf.de

Warten auf die Fähre nach Sardinien

Warten auf die Fähre nach Sardinien

Mit Sonja, einer Freundin aus Friedrichshafen.  Cagliari ist ein Einkaufsparadies für Frauen!

Mit Sonja, einer Freundin aus Friedrichshafen. Cagliari ist ein Einkaufsparadies für Frauen!

© Uschi Agboka, 2008
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 22.09.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 09.10.2006
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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