Island
Der Norden
Unser nächstes Ziel ist bei LEIKSKALAR der Hof von "Eric dem Roten". Er gilt als Entdecker Grönlands. (Als erster ließ sich hier aber der Wikinger Ingolfür Arnarson nieder)
Weiter geht es über die 59 (Laxardalsheidi) wieder auf die Ringstraße zurück. Nächster Stopp ist GLAUMBAER: Der bis 1947 bewohnte Hof Glaumbaer hat sein Aussehen im Laufe der Zeit stark verändert. Ursprünglich standen hier nur 2 Torfhütten, mit der Zeit wurden es aber 13. Die jetzigen Häuser mit ihren dicken Wänden und der holzverschachtelten Vorderfront entstanden im 18. Jh.
Der Hof war in den Jahren sehr wohlhabend, erkennbar an dem 20m langen Korridor und den vielen Gästezimmern.
Viele Möbelstücke und Gegenstände geben einen Eindruck vom Leben und Arbeiten in Island.
Kurz nach Glaumbaer kommt die Torfkirche VIDIMYRI:
Sie wurde 1834 errichtet und zählt zu den schönsten der 6 erhaltenen Torfkirchen. Sie ist eine Treibholzkirche und nur die Außenwände und das Dach sind aus Torf. Acht Sitzbänke auf jeder Seite, nördlich sitzen die Frauen und südlich die Männer. Für besondere Herrschaften und die Frau des Pfarrers ist ein eigens abgeteilter Sitzbereich im Chor.
Abends (20:00, 11° C) einchecken in AKUREYRI. Sonnenuntergang um 22:30!
Mo 06 08 2007
"Bankfeiertag", 1. Montag im August (Verzlunarmannahelgi). Bummeln durchs menschenleere AKUREYRI. Schönes Städtchen mit Häusern im dänischen Stil. Wir besuchen das Laxdalshus (ältestes Haus - 1795 erbaut) und den Botanischen Garten (sehenswert).
10:30, 16 ° C. Abfahrt zum GODAFOSS: Wasserfall der Götter heißt dieser über 12m hohe Wasserfall. Er stürzt zweigeteilt 12 m über die Felsen. Gesetzessprecher entledigten sich hier im Zuge der Christianisierung im Jahre 1000 der Götzenbilder.
Unser nächstes Ziel ist REYKJAHLID auf eine Kafipause. Reykjahlid ist der Hauptort am Myvatn (Mückensee).
Das Gebiet des MYVATN ist eine der sonderbarsten Gegenden der Insel, Krater, Spalten, Schwefelquellen, erstarrte Lavaströme, Aschenringe und Pseudokrater gibt es hier.
Der MYVATNSEE (37 km², 4.größte See Islands, 4-5 m tief) in der aktiven Vulkanzone liegt eingebettet in einer atemberaubenden Landschaft. Am berühmtesten sind hier die Lavafiguren Dimmuborgir, der Ringwallkrater Hverfell, das Solfatarengebiet Namarfjall und das dampfende Gebiet der Krafla. Nicht nur die tausenden von Mücken, die den See den Namen gaben, bevölkern hier die Gegend, sondern auch viele Vogelarten mit 30000 Brutpaaren.
Der NAMARFJALL (Minenberg) ist ein pastellfarbener Tuffberg zu dessen Fuße an der Ostseite das Solfatarenfeld HVERARÖND liegt. Wir sind begeistert von den schmatzenden Schlammtöpfen, kochenden "Suppentöpfen" und der dampfenden Erde. In 3km ist hier eine Magmakammer und in der Tiefe herrscht hier eine Temperatur von 200°C.
Weiter geht's nach MAAR VITI: Wir wandern rund um den tiefgrünen Kratersee - sein letzter Ausbruch war am 17. Mai 1724, der 300m breite Explosionskrater ist noch gut zu erkennen.
Gleich im Anschluss befindet sich LEIRHNJUKUR - die jüngste vulkanische Tätigkeit. Wir machen eine lange Wanderung durch schwarze Lavafelder bis zum Gipfel.
Anschließend besuchen wir noch das Geothermalkraftwerk im Gebiet der KRAFLA (Vulkan).
Island kann seinen gesamten Energiebedarf mit ca. 650 Heißwasserquellen abdecken.
Entspannender Abschluss des Tages war ein ausgiebiges Bad im Naturbad von Myvatn, der blauen Lagune des Nordens (Wasser kommt mit 100 ° C ins Becken - fühlt sich an wie 1000 Nadelstiche, wenn man dieser Strömung zu nahe kommt). Relaxed und nach Schwefel stinkend fahren wir nochmals rund um den See, der zu Recht Mückensee genannt wird, denn wir sehen nichts mehr durch die Frontscheibe unseres Leihwagens, ins Gästehaus Störu Laugar (sehr empfehlendswert, mit eigenem hot pot).
Di 07 08 2007
Nach einem guten Frühstück und heiterem Wetter wollen wir die Halbinsel TJÖRNES umrunden.
Erste Station: nach einer elendslangen holprigen Schotterstraße erreichen wir den DETTIFOSS: (2. Fallstufe der Jökülsa)
Er ist der größte Wasserfall Europas. Die Abbruchkannte entsteht hier nicht durch Abschliff sondern als Abbruch der Basaltkegel.
45 m tief tonnern die Wassermassen (gletschertrüb) in einen schäumenden und strudelnden Kessel und jagen durch eine tiefe Schlucht weiter nach Norden.
Bei Sonnenschein (16° C) wandern wir ca. 5 km durch das alte Flussbett der Jökülsa flussaufwärts zur 1. Fallstufe, dem SELLFOSS: Hier stürzt das Wasser über 12 m hohe Basaltschichten auf einer Länge von 1 km in die Tiefe.
Die 3. Fallstufe ist der HAVRAGILLSFOSS (Ziegenschluchtfall); 27 m hoch. Die Seitenflüsse sind glasklares Quellwasser.
Diese kleine Wanderung ist Natur pur: es gibt keine Absperrungen, keine Eintritte, nahezu keine Touristen, keine Halteverbotsschilder und keine Parkgebühren (Ausnahme ist Reykjavik und Umgebung).
Weiter geht's über eine öde lange Schotterstraße Richtung ASBYRGI. Wir jausnen wieder einmal im Auto - Skyr = eine der Nationalspeisen Islands, ein sensationeller Joghurt.
Um 15:30 bei 15 °C und Sonnenschein erreichen wir das nette Hafenstädtchen HUSAVIK: Bei tollem Wetter sind wir zum "Wale Watching" hinausgesegelt. Zurück sind wir ohne Walsichtung und fast erfroren. Erst nach 21:00 waren wir wieder in unserem Quartier.
Mi 08 08 2007
Nachdem unser Auto wieder "Mückenverklebt" war sind wir zu einem Waschplatz gefahren, welche in diesem Gebiet anscheinend gratis zur Verfügung stehen.
Wir fahren durch einen "Bonsaibirkenwald" nach DIMMUBORGIR - die dunklen Burgen:
Vor etwa 2000 Jahren kroch hier Lava aus einer Spalte und kühlte schnell ab. So bildete sich ein Lavawall, der den Lavasee abdämmte. Unter dem Wasser aber dampfte es und stieg in Schloten und Röhren nach oben. Als der Damm dann nachgab floss die gestaute Lava ab und es senkte sich die Oberfläche und die Säulen und Türme blieben übrig.
Um 13:00 bei herrlichem Wetter (18° C) haben wir auf der 85 Richtung Vopnafjördur gepicknickt.
Aufbruch: | 02.08.2007 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 17.08.2007 |