Die Sieben Säulen der Weisheit
Trekking im Naturpark "Wadi Mujib"
Spektakuläre Wanderung im "Wadi Mujib"
Unser letzter Tag führt uns ins "Wadi Mujib", ein Naturschutzgebiet, in dem es das ganze Jahr über Wasser gibt. Der Fluß durch das "Wadi Mujib" wird von warmen Quellen gespeist.
Wir tragen bereits Badesachen unter unseren Wanderklamotten, denn Jean-Luc sagt: "Es wird naß werden...und heiß!" Deshalb pro Mann: 2 Liter Wasser für den Tag!
Der Anstieg durch das steinzeitliche Geröll-Flußbett über steile Schotterwege ist bereits heiß und ganz schön anstrengend. Über den Kamm hinüber gelangen wir dann ins Tal, ins Wadi mit seinem fröhlich plätscherndem Fluß.
Zwei einheimische Ranger begleiten uns durch das Naturschutzgebiet. Bei der Einstiegsstelle des Wadi Mujib zweigt noch ein weiteres Tal ab, das "Wadi Hidan", das eine starke Strömung aufweist und zwischen ganz engen Felswänden verschwindet.
Der Zusammenfluß zweier Wadis wird "Malaki" genannt: "Laki" = arab. Zusammentreffen, "M"...deutet auf eine geographische Bezeichnung hin.
An der Einstiegsstelle ziehen wir unsere Bergschuhe und die Trekking-Hosen aus und nehmen in den Rucksäcken nur das Nötigste mit. Wir arbeiten uns das Flußbett hoch, immer darauf achtend, nicht auf glitschigen Steinen auszurutschen, auf sandige Stellen zu treten und breitbeinig im Flußbett einen sicheren Stand zu haben (alles Tips von Jean-Luc!). Manchmal sind wir bis zur Hüfte im Wasser, halten die Rucksäcke hoch über unsere Köpfe und laufen durch eine reiche Schilf- und Oleandervegetation am Rande des Flusses.
Weiter oben lassen wir die Rucksäcke an einem Felsen zurück und schwimmen das letzte Stück flußaufwärtes teils in großen Natursteinbecken unter überhängenden Felsen, teils im Fluß selbst. Auf allen Vieren kriechen wir über das Geröll des Flußbetts, tauchen wieder in eine tiefere Stelle, laufen dann weiter.
Wir sind restlos begeistert und total beeindruckt von dieser so unerwarteten Naturbegebenheit.
Die Unentwegten begehen mit Jean-Luc nach einem Mittagspicknick noch einen Teil des "Wadi Hidan". Es ist gar nicht so einfach, gegen die Strömung zu laufen und man kann plötzlich ganz leicht weggerissen werden, wenn man nicht aufpaßt. Jeder hat seinen Wanderstock dabei. Dieser muß auf der Seite eingesetzt werden, die zur Strömung zeigt.
Also: wenn man am linken Ufer läuft, stromaufwärts, hat man den Stock in der rechten Hand. Mit der linken Hand kann man sich dann immer noch an den Felsen abstützen, die sehr eng das Flußbett begrenzen.
Was für ein Abenteuer und was für ein herrlicher Abschluß einer in jeder Hinsicht bemerkenswerten Reise!
"Schukran" (arab.: danke), Jean-Luc und
Inshallah!
Allen, die dies lesen ein langes, glückliches Leben und vielleicht einmal ein paar ähnlich prägende Erlebnisse.
Ursula
Aufbruch: | 30.03.2008 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 09.04.2008 |