Südamerika 2008
Venezuela - Pan de Azúcar (Merida)
Sicherlich das strengste Abenteuer meiner Reise war die 3-taegige Bergtour auf den 4742 Meter Hohen Pan de Azúcar. In der Annahme, dass ganze sei eine lockere Sache, machten wir uns am Sonntagmorgen auf den Weg. Unser Guide Joel und 4 Schweizer. Aber schon nach den ersten Metern merkten wir, dass das ganze nicht ganz so locker wird. Denn jeder von uns hatte etwa 13 Kilo auf dem Ruecken. Es musste ja auch Proviant, Zelt und Schlafsack mitgenommen werden.
Wir starteten etwa auf 3000 m.u.M. Unsere Wanderung begann in einem Tal, welches ein wenig etwas von einer Mondlandschaft hat. Wir liefen an Wasserfallen vorbei und begegneten immer wieder Pferden und Kuehen.
Am ersten Tag mussten wir 2 starke Steigungen hinter uns bringen. Ein Teil unserer Gruppe, hatte bereits an diesem Tag starke Muehe. Die Hoehe machte sich Bemerkbar. Wir kamen nach etwa 6 Stunden am Fusse des Pan de Azúcar (4000 m.u.M.) an und richteten dort unser erstes Uebernachtungslager ein. Es war bereits am eindunkeln und man spuerte bereits, dass die Nacht bestimmt eiskalt werden wuerde. Und so war es denn auch.
Ausser Joel (unser Bergfuehrer)konnte niemand wirklich schlafen (max. 2h). Das sei in der esrten Nacht auf dieser Hoehe normal. Super, und wir alle wussten, dass der naechste Tag einiges straenger wird, als der erste. Ich gebe noch allen Leuten einen Tip, die einen solchen Trip mit einem gemieteten Schlafsack machen. Immer den Reissverschluss ueberpruefen. Bei mir war er naehmlich defekt. Das merkte ich auf 4000 m.u.M. Und he, es ist auf dieser Hoehe definitiv auch in Venezuela kalt. Unser Zelt war am Morgen auf jeden Fall mit einer duennen Eisschicht zugedeckt Aber in den Ferine nimmt man so was ja mit Humor
Auf jeden Fall ging es am nachsten Tag frueh weiter mit dem ersten Tagesziel Pan de Azúcar. Das waren rund 800 Meter ohne Weg gerade den Berg hinauf. Und das auf sandigem rutschigen Untergrund. Eine Person wartete am Fuss (war nicht Fit genug) beim deponierten Gepack und drei versuchten den Aufstieg. Oben angekommen bin nur ich mit Joel (unserem Bergfuehrer). Aber keine Angst, die anderen sind nicht abgeztuerzt. Sie haben in der Mitte umgedreht, da sie wussten, dass noch ein langer Abstieg vor ihnen liegt und es einfach zu streng war.
Joel und ich kamen oben an. Es war ein wirklich sehr gutes Gefuehl. Ich verstehe nun Bergsteiger etwas besser. Es ist wirklich super chevere wenn man da oben steht und den Moment geniesst. Leider war der Gipfel in Nebel gehuellt und wir konnten die Aussicht nicht optimal genissen. Das war aber in diesem Moment egal
Auf jeden Fall ging es dann an den Abstieg zum Gepaeck und von da noch einmal mit Gepaeck auf etwa 4400 Meter hinauf. Wir mussten noch eine Bergkette ueberqueren. Von da an kam dann der weniger schoen Teil (das Knie laesst Gruessen). Wir durften 4 Stunden abwaerts laufen, bis wir etwa auf 2900m unser zweites Uebernachtungslager aufschlugen. Ein herrliches Plaetzchen neben einem schoenen Bach.
Diese Nacht konnten wir auch etwas besser schlafen. Der dritte Tag war im Gegensatz zu den anderen ein lockeres Taegchen. Wir marschierten (einige etwas humpelnd) noch einmal 2 Stunden abwaerts bevor wir an einer wunderschoenen natuerlichen Heisswasserquelle ankamen. Wir steurzten uns in die Badehose und machten es uns 1 Stunde gemuetlich.
Dann ging es noch eine Stunde weiter, bis wir an unserem Ziel ankamen und von einem Jeep abghohl wurden.
Diese Bergtour war ein riesiges Erlebnis fuer mich. Gleichzeitig auch eine schoene Herausforderung. Einmal auf 4742 Meter zu stehen. Und das aus eigener Kraft und auch noch ohne groessere Probleme. suuuuper chevere! Empfehle allen, die nach Venezuela gehen, unbedingt eine Bergtour zu machen.
Aufbruch: | 09.07.2008 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 09.10.2008 |
Ecuador
Kolumbien
Venezuela