Fahrradtour nach Istanbul
Einradeln durch´s flache Land
3. Urlaubstag
Montag, den 09.08.2004
6.30 Uhr bauen wir das Zelt ab. Agnes hat uns schon ein schönes Frühstück gemacht. Wir radeln 8 Uhr nach einer herzlichen Verabschiedung los. Agnes hat uns noch Pfirsiche aus ihrem Garten mitgegeben und Samen von den großen Stundentenblumen, die mir so gut gefallen haben.
In Sarospatak biegen wir rechts ab und fahren auf einer schnurgeraden ebenen und wenig befahrenen Straße an endlos scheinenden Sonnenblumenfeldern weiter. So aller 5 km durchquerten wir ein Dorf mit dem typischen Dorfladen/Pub. Bei einer solchen Dorfladen - Kneipenkombination wollen wir im "Biergarten" (in der Regel zwei Tische mit Stühlen) Kaffee trinken. Das ist aber wegen Stromausfall im Dorf nicht möglich. Wir packen unsere eigene Verpflegung aus und lassen es uns trotzdem schmecken.
Am Fluss Tisza (dt. Theiß) halten wir Mittagsrast. Wir beobachten Angler und Storch beim Fischfang, ein Kanu kommt auch vorbei. Inzwischen ist es sehr heiß geworden.
Wir sind froh, als wir am Ortseingang von Kisvarda ein Bad entdecken. Neben Schwimmbecken gibt es noch Thermalbecken mit badewasserwarmem Wasser. Hier bleiben wir und entspannen drei Stunden.
16 Uhr fahren wir weiter. Durch viele kleine Dörfer, in denen die Leute vor den Häusern an der Straße statt im vorhandenen Garten sitzen, können wir radelnd das Dorfleben verfolgen. In einem Dorf halten wir und essen Pflaumen vom Baum. Der Besitzer, ein uralter Mann, hat nichts dagegen. Mühsam pflückt er sich auch eine Pflaume, holt ein Taschenmesserchen aus der Hosentasche, klappt es bedächtig auf, schneidet die Pflaume auf und isst sie dann langsam. Inzwischen haben Uwe und ich etwa je 30 Pflaumen gegessen. Uwe hat wenig später Durchfall und verdrückt sich ins Maisfeld, während ich in der senkenden Sonne das Fahrrad halten muss.
In Vasorosnameny bestellen wir eine riesige Pizza, die wir nicht schaffen.
Auf kleinen Dorfstraßen und bei angenehmer Abendkühle radeln wir weiter, bis die Straße plötzlich im Fluss endet. Wir sind verblüfft. Doch dann entdecken wir eine Fähre am anderen Ufer. Wir lassen uns von einer Ungarin fotografieren. Sie will uns sogar mit Geld aushelfen, da sie fürchtet, dass der Fährmann unseren großen Schein nicht wechseln kann. Mit Muskelkraft bringt der junge Mann mit trainiertem freiem Oberkörper auf der Autofähre über den Szamos. Den Schein kann er nicht wechseln, aber er nimmt auch eine Euro.
Nun radeln wir ohne auch nur einem Auto zu begegnen schön voran. Links und rechts von uns verläuft parallel zur Straße ein Fluss. Inzwischen ist es 20 Uhr, und es beginnt zu dunkeln. 100 km Radfahrt liegt hinter uns.
Zwischen Fluss und Hochwasserdeich bauen wir das Zelt in der regennassen Wiese auf. (Bei uns hat es nicht geregnet.) Wir schlafen ruhig in dieser Sternennacht, obwohl vom Fluss her immer mal urige Vogelschreie kommen.
4. Urlaubstag
Dienstag, den 10.08.2004
Wir stehen bereits vor 6 Uhr auf und starten 25 Minuten später.
In der nächsten Dorfkneipe bestellen wir uns 6.30 Uhr Kaffee. Der Espresso in der Minitasse schmeckt gut, wir essen unser Brot und Salami dazu. Als wir uns den dritten Espresso bestellen, schüttelt die Bedienung fassungslos den Kopf. Einem anderen Kunden aber schenkt sie an der Bar gleichzeitig Schnaps in zwei Gläsern ein und dazu ein Bier...
Aufbruch: | 07.08.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.08.2004 |
Ungarn
Rumänien
Bulgarien
Türkei