Resi in Australien

Reisezeit: August 2008 - August 2009  |  von Theresa C.

Für alle, die sich hin und wieder mal fragen, was die Resi an der Gold Coast wohl eigentlich so macht.

Ankunft, Wohnungssuche und erste Eindrücke

Ich weiß nicht, wann man wirklich sagen kann man hätte sich eingelebt. Auf jeden Fall bin ich gut angekommen und fühle mich hier sehr wohl, auch wenn es kälter ist als ich erwartet hätte.

Hier ist also mein erster Bericht:

Der lang ersehnte und ebenso gefürchtete Abreisetag (10.08.2008, 11:15 Uhr) ging natürlich gleich richtig gut los, als ich in Düsseldorf am Lufthansaschalter stand und man mein Ticket nicht ausdrucken konnte, immerhin war meine Buchung da. Ich bekam dann ein handgeschriebenes Ticket für den Flug nach London...und mein Gepäck wurde erstmal bis Auckland geschickt!
In London bin ich gleich zum AirNewZealandSchalter, um mir die weiteren Tickets geben zuu lassen und darum zu bitten, dass mein Gepäck bis Brisbane geschickt wird. Die Dame am Schalter erklärte mir auch, dass sie sich umgehend darum kümmern würde...
Nach 3 endlos langen Stunden am Londoner Flughafen ging es dann endlich los, also Trombosestrümpfe an und rein in den Flieger. Und meine Horrorvorahnungen von irgendwelchen unangenehmen Sitznachbarn auf dem ingesamt über 20 Stunden dauernden Flug wurden glücklicherweise nicht erfüllt. Ich hatte auf dem ersten Teil der Strecke ein sehr freundliches amerikanisches Ehepaar neben mir und sie sind sogar nur bis Los Angeles mitgeflogen, so dass ich die 11 Stunden von Los Angeles nach Auckland sogar eine ganze Sitzreihe für mich hatte.
In Auckland hatte ich nur eine Stunde Aufenthalt und somit habe ich mich dann darauf beschränkt, abermals einen AirNewZealandschalter aufzusuchen und zu fragen, ob mein Gepäck wirklich bis nach Brisbane geschickt wurde.
Knappe 4 Stunden später (12.10.2008, 08:15 - 8 Std. vor der dt. Zeit) bin ich dann endlich in Brisbane angekommen und war froh, dass ich einen Fensterplatz hatte. Der Blick auf die australische Küste war wirklich atemberaubend. Ich habe illegaler Weise mal im Landeanflug die Kamera rausgeholt, um das Ganze festzuhalten.

Am Flughafen von Brisbane stand ich dann in freudiger Erwartung am Gepäckband und habe mir vorsichtshalber schonmal die Gesichter der übrigen Passagiere aus meinem Flieger eingeprägt damit ich sehe, ob noch andere vergeblich auf ihr Gepäck warten. Aber irgendwann war ich die Einzige!
Am Gepäckschalter wurde mir dann zugesagt, dass man meine Gepäckstücke in Auckland suchen würde und zu meinem Hostel bringen würde.
Draußen wurde ich von einem netten Busfahrer in Empfang genommen, der geduldig auf mich gewartet hatte. Er hat auch gleich am Akzent erkannt, dass ich Deutsche sein müsse. Klar! Er hat mal zwei Jahre in Deutschland gewohnt, in Boppard?! War bisher nicht teil meiner Deutschlandkenntnisse, aber soll es wohl geben. Er war auf jeden Fall wirklich nett und ist sogar Umwege gefahren, um mir die Skyline von Brisbane und den Strand von Burleigh zu zeigen.

Wohnhäuser am Brisbane River

Wohnhäuser am Brisbane River

Sehr eindrucksvoll, werde dort auf jeden Fall bald mal hinfahren und mir das Ganze von Nahem ansehen.
Bis ich eine WG gefunden habe wurde ich von der Uni in einem Hostel untergebracht, spartanisch und etwas gewöhnungsbedürftig, aber sauber! Da ich ja noch im Urlaub war, habe ich darauf verzichtet, die Gemeinschaftsküche zu benutzen und habe lieber die Vielzahl der Strandcafés aufgesucht.
Mein Gepäck kam übrigens 10 Stunden später an, zum Glück! Schonmal drei Tage am Stück in einem T-Shirt verbracht???

Am Tag nach meiner Ankunft hatte ich meinen ersten Besuchstermin bei einer 2er-Wg Palm Beach, der Bus braucht 20min. zur Uni und die Haltestelle ist nur 200m weit weg, 400m bis zum Strand. Meine zukünftigen Mitbewohner sind Richard, 35 und Japanisch-Lehrer und Kümmerer für die asiatischen Studenten der Griffith University und Zee, ich weiß nicht, was sie genau macht. Ich hab mich auf Anhieb ziemlich gut mit den Beiden verstanden. Sie brauen ihr eigenes Bier - das darf man hier. Richard hat versucht mir australische Delikatessen schmackhaft zu machen, z.B. Känguruschwanz, wirft man mit Haut und Haaren ins Feuer, um ihn dann mit den Fingern zu pellen und zu essen! Außerdem haben die Beiden mir eingehend geschildert, welche Mängel und Schäden die Wohnung hat, es troft an zwei Stellen von der Decke, wenn es regnet - es regnet ja nicht oft! Aber sie haben auch stolz erzählt, dass sie letztens 3 Mäuse gefangen hätten und seitdem keine krabbelnden Geräusche mehr zu hören seinen... Ich bin dort übrigens inzwischen eingezogen!

Alternative wäre eine 6er-WG mit anderen ausländischen Studenten in unmittelbarer Nähe zur Uni gewesen, die Frau vom International Office an der Uni hat mir die Nummer einer anderen deutschen Studentin gegeben, damit ich mir das freie Zimmer in der WG ansehen konnte. Ich war dann auch einen Tag später da, es war zwar sehr schön eingerichtet und aufgeräumt, aber wie Sarah sehr treffend mitteilte: "Etwas BigBrother-mäßig".

Trotz meiner guten Absichten ernsthaft zu studieren, habe ich mich dann nach einigem Hin- und Her dazu entschieden, in die kleinere WG mit den australischen Mitbewohnern und der Nähe zum Strand zu ziehen.

Der Strand 400m vor meiner Haustür

Der Strand 400m vor meiner Haustür

...und die andere Seite

...und die andere Seite

Und so bin ich gestern eingezogen, mit meinen ca 60 Kilo Gepäck. Ich bin mit dem Taxi gefahren, da ich sonst 2 Touren hätte machen müssen. Der Taxifahrer war Neuseeländer und hat mir erzählt, dass er sich nach 20 Jahren an der Gold Coast immer noch nicht an den heißen, trockenen Sommer hier gewöhnt hätte, da bin ich ja mal gespannt...! Außerdem hatte er gab er mir noch die wichtige Info, dass ich in eine andere Zeitzone ziehe. Sommer- und Winterzeitumstellung wird hier nämlich vom Bundesland festgelegt. Er wusste nicht genau wann die Uhren umgestellt werden, aber in ca. 6 Wochen werde ich in Queesland (mein Wohnort) um 8 Uhr feststellen, dass es in New South Wales (wo meine Uni ist) bereits 9 Uhr ist. Wie gut, dass meine früheste Vorlesung erst um 12 Uhr anfängt!

Ich habe dann den Tag damit verbracht auszupacken, Bettzeug zu kaufen und mein Zimmer wohnlich zu gestalten. Ich habe mehr Fotos aufgehängt, als ursprünglich gedacht - unterbewußtes Heimweh nehme ich an.

Ich wohne mit meinen beiden Mitbewohnern im ersten Stock des kleinen Häuschens in der Mitte

Ich wohne mit meinen beiden Mitbewohnern im ersten Stock des kleinen Häuschens in der Mitte

Rich hat mir übrigens gleich bei meiner Ankunft erzählt, dass die Mausefalle, die sie einen Abend vorher aufgestellt hatten, spurlos verschwunden ist...ich habe zur vorsicht leere Plastiktüten in den Schlitz unter meiner Zimmertür gesteckt, damit ich höre wenn die Maus reinkommt!
Heute morgen habe ich erleichtert festgestellt, dass die Tüten unverrückt an Ort und Stelle lagen! Ich habe wirklich gut geschlafen und die Decke, die ich mir gekauft habe, hat mich gut warmgehalten.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich mich gut eingelebt habe. Der Jetlag ist auch überstanden - in den ersten Tagen bin ich um 16 Uhr todmüde eingenickt, um dann morgens um 4 aufzuwachen und nicht mehr schlafen zu können. Die Leute sind alle sehr freundlich und geduldig, manchmal versteh ich sie nicht beim ersten Mal, weil einige wirklich extremen australischen Dialekt sprechen, aber an sich konnte ich mich bis jetzt mit jedem verständigen.
Nächste Woche startet die Orientierungswoche für ausländische Studenten an der Uni, mit Koala- und Kängurustreicheln und so was. Bis dahin bleiben mir noch ein paar freie Tage, vielleicht mache ich schonmal den ersten Ausflug, kann mich nur leider noch nicht entscheiden wohin, die Auswahl ist wirklich nicht grade klein...aber mir bleibt ja auch noch ein Jahr Zeit!

Zum Schluß noch ein paar Bilder von meinem Spaziergang von Palm Beach zum Rainbow Bay in Tweed Heads.

© Theresa C., 2008
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 10.08.2008
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: August 2009
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Theresa C. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.