2008 - Spanien
Andalucia, Cordoba
In Cordoba ist der maurische Stil noch sehr lebendig. Vor allem die berühmte ehemalige Moschee, die Mezquita, welche nebst der Alhambra in Granada das grossartigste Denkmal islamischer Baukunst in Westeuropa darstellt, macht die ehemalige Hauptstadt des Kalifats zu einem "abendländischen Mekka".
"Corduba" war schon in früheren Zeiten eine bedeutende Stadt. Als Hauptstadt des spanischen Kalifats entwickelte sich Cordoba unter den Kalifen Abd ar-Rahman II+III, Al Hakam II. sowie unter Almansur zu einer der glanzvollsten Städte Europas. Im 10 JH. lebten hier 300'000 Einwohner, es gab 500 Moscheen, 600 Badehäuser, gepflasterte Strassen, sogar Strassenbeleuchtung!
17 Universitäten zogen Studiosi aus dem ganzen Abendland an, um am regen Austausch zwischen christlichen, moslemischen und jüdischen Gelehrten teilzuhaben. Mit dem Ende des Kalifats im Jahr 1031 begann der Niedergang der Stadt. Durch die Eroberung der Christen geriet die Stadt in Vergessenheit, die Bauten und Bewässerungsanlagen verfielen, die fruchtbare Gegend wurde zu einer öden Steppe.
2008 - Cordoba; Triunfo di San Rafael, 1765 errichtete Säule mit dem Standbild des Erzengels Raphael
Die Mezquita; die ehemalige Hauptmoschee des westlichen Islams ist eine der grössten Moscheen der Erde. (175m lang, 130m breit) - die heutige Kathedrale (Mezquita-Catedral) gilt als bedeutendste Schöpfung maurisch-religiöser Baukunst in Spanien.
793 Säulen tragen die Bögen mit den abwechselnd rot-weissen Keilsteinen aus Kalkstein und Ziegeln. Ursprünglich stand an Stelle der heutigen Moschee eine westgotische Kirche. Die Mauren nutzen sie zunächst für sich, überliessen aber den Christen einen Teil. Abd ar-Rahman I. erwarb diesen Teil und begann 785 unter Verwendung von römischen und westgotischen Resten den Bau der Moschee, die im Laufe der Zeit immer wieder vergrössert wurde.
Nach der Rückkehr der Christen blieb die Moschee lange Zeit unangetastet. Lediglich Alfons X. liess in der Moschee eine christliche Hauskapelle einbauen.
Unter Karl dem V. beschloss Bischof Alonso Manrique - 1523 die Errichtung einer grossen Kathedrale inmitten des islamischen Gebetsraumes. Sie wirkt in ihrer Stilmischung aus Gotik und Renaissance als architektonischer Fremdkörper.
In der Mezquita waren weder Wege noch Richtung vorgegeben, jede beliebige Stelle war ihr Mittelpunkt. Für den Moslem ist jeder Platz, an dem er seine Gebete verrichtet, Allah gleich nah.
Damals drang Tageslicht durch die heute zugemauerten Pforten und tausende brennende Öllämpchen erhellten den Raum.
2008 - Cordoba; der Mihrab, die nach Mekka gerichtete Gebetsnische mit dem Hufeisentor, von einer Schmuckfläche eingefasst.
Millionen bunter Mosaiksteinchen sind zu floralen Mustern und kalligrafierten Schriftzügen zusammengefasst.
2008 - Cordoba; das handwerkliche Meistersück fand ihren Höhepunkt in der prächtigen Kuppel des Mihrab, die in Form einer Blüte gestaltet ist.
Aufbruch: | 01.08.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2008 |
Spanien
Gibraltar