Drei-Flüsse-Radltour Lahn-Mosel-Saar
Zweiter Tag
Der zweite Tag begann mit der Überquerung des Rheins in die Innenstadt von Koblenz und dort in Richtung des Deutschen Ecks, wo die Mosel in den Rhein mündet.
Auf dem Weg dorthin kam ich an einem imposanten Schloss vorbei, wo nach Angaben eines Wachpersonals früher einmal Queen Victoria logiert haben soll und nun für Verwaltung der Bundeswehr und diverser Gerichte dient.
Bisher konnte ich erst nachforschen, dass Queen Victoria einmal auf Schloss Stolzenfels (das Schloss von meinem ersten Reisetag) war, aber ich möchte nicht zu tiefe geschichtliche Nachforschungen ankurbeln.
Kurz vor dem Deutschen Eck am Schiffsanleger startete gerade mit einem lauten Signal vom Schiffshorn der Schaufelraddampfer "Goethe" in Richtung Mainz, also flussaufwärts.
Nach einem knappen Kilometer dann das Deutsche Eck mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Blick in die andere Richtung. Von links mündet die Mosel in den Rhein. An der schlaffen Deutschland-Fahne erahnt man die herbstliche Windflaute, die zum Radeln gerade recht war !!!
Jetzt aber genug vom "Eck" und frisch in die Pedale getreten, damit ich endlich aus Koblenz rauskomme und die Mosel Meter für Meter bis südlich von Trier geniessen kann.
Wie am obigen Bild ersichtlich, erscheint der Radweg sehr mickrig - da müssen sich ja bei Top-Wetter die Radler gegenseitig von der Strasse "schiessen", damit sie vorwärts kommen. Allerdings habe ich im Nachhinein von Regina, meiner Radlerbekanntschaft von Paris, erfahren, dass in diesem Bereich der offizielle Moselradweg auf der anderen Flussseite verlaufen soll. Ein Hinweis darauf konnte jedoch vor Ort absolut nicht festgestellt werden. Da aber zu diesem Zeitpunkt so gut wie kein Gegenverkehr, wie auch Radlerverkehr in die gleiche Richtung vorhanden war, gehörte die Radlerspur praktisch mir alleine.
Und je weiter südlich ich dahinrollte, umso komfortabler und sicherer, sprich mit von der Fahrbahn abgetrennter und breiterer Radlspur, wurde das Ganze.
Nun ging's einige Zeit immer so an der Mosel dahin - ohne zu beschreibende Ereignisse - deshalb im folgenden nur kurze Bildbeschreibungen.
Die imposante Moseltalbrücke der A 61 bei Koblenz-Dieblich mit 935 m Länge, 136 m Höhe und 30,5 m Breite
Gegen Mittag in der Stadt Cochem mit der Reichsburg Burg Cochem
Burg Metternich bei Beilstein Burg Metternich
Am Anfang des Weinhangs ein Lift, mit dem der Winzer an der Führungsstange entlang den steilen Anstieg mit Motorkraft erklimmen kann. Leider etwas schlecht erkennbar.
Sogar im original Moselwasser bin ich gestanden, allerdings wurden nur die Sohlen der Radlschuhe an der Unterseite nass. Der freundliche Tourist, der mich ablichtete, meinte ich solle doch noch einige Schritte nach hinten tätigen. Im warmen Sommer mit Radlsandalen ja - bei der relativ kühlen Witterung jedoch: ABGELEHNT
Was ist denn jetzt plötzlich los. Hab ich mich verfahren? Bin ich auf dem Marsfeld in Paris? Hat mich eine Zeitmaschine in den 1. Juni spätvormittags an den Eiffelturm vor dem Start meiner Tour Paris-Feldolling verfrachtet? Nochmals 1000 km vor mir?
Ausgeträumt - war schon !
Ist doch nur eine Gartenminiatur, die aber absolut tolle Erinnerungen hat aufkommen lassen, incl. herzliches Lachen !!!
Irgendwann war dann der späte Nachmittag angebrochen und die Quartiersuche angesagt. Da lt. Tacho noch ein paar km zum "150 er" fehlten, sollte diese Tagesdistanz auch noch abgehakt werden. Deshalb noch etliche Kurbelumdrehungen draufgelegt und nach knapp 152 km erschien dann die Ortschaft Piesport in der ich direkt an der Mosel, nur vom Radweg getrennt, in einem schönen Gästehaus unterkam. Obwohl es abends doch relativ kühl wurde, gab's das Abendessen immer noch mit hochgeschlagenen Ärmeln auf der Terrasse des Wein- und Biergartens. Schliesslich soll in der Heimat ja nass-kaltes Verdrusswetter geherrscht haben.
Blick vom Wein- und Biergarten des Gästehauses Ostländer auf die Mosel
Aufbruch: | 15.09.2008 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 19.09.2008 |