AUS DEN AUGEN DES BETRACHTERS
singapur - singapur
am 14.11. machten wir uns gegen mittag auf zum busbahnhof von kuala lumpur, dem pudaraya. dort gibt es unzaehlige kleine schalter von busgesellschaften, die alle bustickets nach ueberall hin verkaufen. man kommt kaum den schmalen gang hindurch, da man von jedem schalter angeworben wird. die preise unterscheiden sich allerdings kaum. also auf zu unserem naechsten großen ziel: singapur!
wir entschieden uns fuer eine fahrt mit einem vip reisebus fuer RM 40/person (= EUR 9). der bus hatte tolle, große sitze und die fahrt war echt angenehm und dauerte rund 6 stunden. die grenze malaysia/singapur wird dabei ganz einfach zu fuß ueberquert. der bus haelt in der sultan straße am textil center ganz in der naehe des arabischen viertels, wo wir uns nach einer unterkunft umsahen.
das einzige was wir hier finden konnten, war das "sleepy sam's". doppelzimmer kosten hier allerdings gleich SGD 89/nacht (= ca. EUR 47), was uns schon etwas schockiert hat, obwohl wir ja wußten, das singapur ein teureres pflaster werden wird. selbst ein bett im dorm (mehrbettzimmer) kostete SGD 28/nacht. auch hier hat unser reisefuehrer (1. auflage vom 1. september 2008!!!) preisetechnisch wieder versagt, da ein DZ im sleepy sam's mit SGD 69/nacht angegeben wurde. hm, naja, wir konnten dann zumindest eine doppelmatratze in einem dreierzimmer, das aber komplett frei war, fuer SGD 60/nacht ergattern.
im nachhinein betrachtet war es aber das beste was uns passieren konnte, denn etwas wesentlich billigeres ist in singapur qasi nicht zu finden. und das hostel ist sehr sauber, hat eine gute lage und es war immer etwas los
am selben abend noch haben wir uns die naehere umgebung angesehen und waren recht begeistert, da sich in den seitengassen die jungen leute an den zahlreichen bars und kneipen getroffen haben. wie es schien, fast alles einheimische. man konnte sich einfach vor den kleinen einstoeckigen haeusern auf den gehweg setzen! dort waren teppiche ausgelegt, alte sofas, tische und stuehle und alle rauchten wasserpfeife! wir haben es uns also auch gleich mal gemuetlich gemacht und die atmosphaere genossen. es gab einen jazz club von dem man die livemusik hoerte und aus den kneipen schallte aegyptische musik - wirklich auch ganz toll!
am folgenden tag lernten wir bahar aus deutschland kennen, die gerade in malaysia bei mercedes benz ein praktikum macht und fuers wochenende nach singapur gefahren ist. wir haben uns gleich fuer heute abend verabredet.
nach unserem fruehstueck im hostel (endlich mal wieder cornflakes!!!) gings zu fuß los in richtung stadt. nachdem wir unser viertel kampong glam verlassen haben, wurden die strassen schon langsam voller und voller.
die straßen in singapur sind der hammer; zum teil sechsspurige einbahnstraßen!!
und der verkehr ist super geregelt. auch die u-bahn ist modern, schnell und einfach. taxis sind meistens besetzt, da sie im verhaeltnis gesehen nicht all zu teuer sind.
nach einem etwa 1-stuendigen fußweg kamen wir zufaellig an einem museum vorbei. da dort eine sonderausstellung eines mexikanische fotografen zu sehen sein soll, gingen wir mal rein. kurz am eingang etwas umgesehen, anscheinend ist hier alles gratis. so gingen wir von gallerie zu gallerie und sahen uns dort verschiedenste skulpturen und gemaelde an, bis uns ein museumsordner auf unseren fehlenden eintrittssticker, der eigentlich an unserem shirt kleben sollte, ansprach. hmm, was denn fuer ein sticker? wir gingen hier doch nur rein im die fotografenaustellung anzuschauen!!! der herr erklaerte uns daraufhin, dass diese ausstellung zwar frei, aber im nationalmuseum auf der anderen straßenseite ist, upps er bat uns daraufhin freundlich heraus, und wies uns den weg.
das nationalmuseum ist riesig und wir beschraenkten uns daher wirklich nur auf die fotoausstellung des mexikaners Pedro Meyer (Heresies: Pedro Meyer's Retrospective), der wohl einer der pioniere in der digiatlfotografie war.
angspornt von den schoenen schwarzweiss-fotos, mussten wir uns gleich vor der tuer selbst versuchen
marco opel
so weiter gings richtung singapur river, der die stadt in zwei haelften teilt. dort angekommen, ergab sich uns eine klasse aussicht auf die skyline des finanzzentrums, das direkt auf der anderen seite des flusses anschließt. dort befinden sich auch die beliebten kleinen restaurants, direkt am flussufer, die durch ihr kleines und altes erscheinungsbild einen schoenen kontrast zu den glaenzenden geschaeftshochhaeusern bilden.
gleich nebenan liegt singapur's kolonialviertel, wo viele imposante ueberreste der brittischen herrschaft, z.b. victoria concert hall & theater, city hall oder old supreme court stehen.
und hier haben wir dann zufaellig bahar wieder getroffen, die mit einer bekannt unterwegs war. den restlichen tag sind wir dann zusammen los und haben uns als erstes das wahrzeichen singapur's, die merlion-statue (eine mischung aus loewe und fisch) die an der flussmuendung steht, angekuckt.
weiter gings dann mitten hinein in die hochhaeuser. langsam knurrte auch der magen, von daher mussten wir uns schnell was zum essen suchen. bahar mit ihrer super offenen art fragte sogleich ein paar einheimische frauen, die uns dann zu einem wahnsinnigen food court fuehrten. eine beruehmtes saniertes marktgebaeude im viktorianischen stil mit unzaehligen essensstaenden und sogar livemusik!
nachdem wir uns dort ausgiebig gestaerkt hatten, ganz nach dem motto "eat as much as you want, and pay as much as you like", gingen wir wieder hinaus und sahen, dass es dort weiter ging und die nachbarstraße mal schnell komplett eingestuhlt und mit menschen gefuellt war, die sich ihrer lieblingsbeschaeftigung widmeten: essen und das alles in mitten der hochhaeuser!
so langsam ging es dann wieder heimwaerts, nochmals zum quay (bei der loewen-fisch-statue), von wo aus wir eine super sicht auf sentosa island, das riesenrad (flyer) und das esplanade (theater und kulturzentrum) hatten.
und zum abschluss gab es ausnahmsweise mal einen teuren starbucks' kaffee, im wahrsten sinne des wortes "under the bridge"
doch selbst dieser machte uns nicht mehr wirklich fit, so dass wir auf schnellstem wege nach hause liefen. dadurch kamen wir sogar noch am beruhmten "raffles hotel" (ein singapurisches symbol, das zu jedem stadtrundgang gehoeren sollte) vorbei
am naechsten tag gings so gegen mittag zusammen mit bahar in eine ausstellung - die singapore biennale 2008!!!!
da heute der letzte tag dieser ausstellung war und wir das entsprechende codewort der ticketverkaeufer knacken konnten, konnten wir zu 50% ermaeßigte tickets ergattern also nur SGD 5 pro person.
die biennale fand an zwei indoor lokalitaeten statt - in einer ehemaligen kaserne und in der city hall. es gab allerhand zu sehen, sodass wie im nu ploetzlich der halbe tag schon um war. es gab so viele sachen die uns gefallen haben. da waren wirklich kuenstler mit ganz ganz tollen ideen dabei, deren umsetzungen wirklich sehr sehr kreativ waren! wir koennen uns gar nicht entscheiden, was uns am besten gefallen hat: das appartment aus den verschiedenen habseligkeiten philippinischer gastarbeiter, die projektion ueber obdachlose, die pagode aus zucker "september sueße" (ein mahnmal der proteste buddhistischer moenche in myanmar, die gewaltsam beendet wurden), 2D in einem 3D raum und umgekehrt uvm.!
fuer alle die interesse haben: http://universes-in-universe.org/deu/bien/singapur_biennale/2008
da es sonntag war und bahar montag wieder arbeiten musste, verabschiedeten wir sie im anschluß und setzten unsere tour durch die stadt alleine fort. hey bahar, schoen dich kennen gelernt zu haben - hoffe wir sehen uns wieder!!
weit sind wir allerdings nicht gekommen, war ja auch schon spaet. wir entschieden uns fuer etwas, das wir schon lange nicht mehr gemacht haben: kino
am tag darauf sind wir los zur haupteinkaufsstraße singapur's: der wohl bekannten "orchard road". hier reihen sich einkaufszentren und shops an einander. und dazwischen werden weitere gebaut. die straße ist leider keine fußgaengerzone, so dass noch ein enormer verkehr hinzu kommt. also alles in allem sehr anstrengend. schnell in die u-bahn und zurueck in unser viertel.
der letzte tag in singapur sollten nochmal ein richtig langer werden. gleich nach dem aufstehen mussten wir unsere sachen packen, nochmal ein letztes wirklich gutes fruehstueck zu uns nehmen, und ab richtung reisebuero, um einen flug fuer den tag darauf (6:20 uhr frueh) buchen. gluecklicherweise konnten wir unsere rucksaecke im hostel lassen.
oh je - wir haben jetzt nur noch gute 17 stunden bis zu unserem flug, was machen wir bloß noch alles?? wir haben uns entschieden als erstes einfach nochmal richtung singapur river zu laufen und die wirklich vielen schoenen sachen der stadt nochmal etwas genauer anzuschauen.
da war ja noch das esplanade center, das gebaeude das von außen aussieht wie ein igel, oder hier in asien eher mit einer riesen stinkfrucht verglichen wird und so auch seinen gleichnamigen spitznamen (großer durian) erhalten hat in oeffentlichen gebaeuden, verkehrsmitteln und hotels sind hier uebrigens sogar verbotsschilder fuer diese frucht angebracht!!!
ein mallbesuch war auch noch drin, noch paar geschaefte besichtigt und leute beobachtet, was essen gegangen und schon wurde es langsam dunkel und wir konnten noch mal die wahnsinns skylines um uns herum genießen.
gegenueber haben wir dann wieder das riesenrad in seiner vollen pracht (groeßtes riesenrad der welt!) sehen koennen, uns angekuckt und entschieden: da muessen wir auf jeden fall noch hin!! hat ein weilchen gedauert, aber irgendwann sind wir dann auch dort angekommen eine fahrt dauert ca. 30 minuten und kostet ca. SGD 30 (= EUR 15) pro erwachsener. aber von unten aus wars auch ganz schoen
unterm riesenrad drunter durchlaufen und man hatte eine tolle aussicht auf santosa island sowie die hochhaeuser.
blickt man in die andere richtung, sieht man das meer. der strand ist unmittelbar neben dem fischrestaurant, das quasi am fuße des riesenrades ist. also sind es nur ein paar schritte - ueber eine schoen geteerte unbenutzte straße, und schon sind wir am wasser. leider konnten wir nicht lange bleiben, da uns hier ploetzlich ameisen ueberfallen haben! ehrich, das tat richtig weh und diese mini kleinen pinkelchen kriegt man kaum wieder raus aus den hosenbeinen autsch!!! also schnell wieder auf die teerstraße gehopst, puh...
apropos teerstraße - seltsam, dass hier eine so schoene straße unbenutzt war. es waren auch keine verkehrszeichen oder ampeln zu sehen und die straße fuehrte in einem schoenen schnittigen bogen ins dunkle. marco hats ja schon geahnt, aber das muessen wir jetzt nachpruefen. wir gingen also um die kurve, um zu sehen wie die straße weiterfuehrt. Und tatsaechlich: es ist die formel1 strecke und wir stehen mitten auf der start-/zielgeraden!!!
kaum zu glauben, dass hier alles so oeffen zugaenglich ist. das mussten wir natuerlich gleich nutzen und unser eigenes rennen veranstalten:
danach gings zurueck zu unserem hostel. das sleepy sam's war so sozial, dass wir nochmals duschen und es uns bis weit in die nacht im aufenthaltsraum bequem machen konnten. gegen 2:00 uhr holten wir uns schließlich ein taxi und ab zum flughafen. dort machten wir es uns noch kurz "beqeum", bevor es ans einchecken ging...
und auf geht's in ein neues land: see you in indonesia
Aufbruch: | 04.10.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | April 2009 |
Malaysia
Singapur
Indonesien
Vereinigte Arabische Emirate