Rezzo in Jakarta: Macet, Sate Babi dan Kupu Kupu Malam - Indonesien 1996

Reisezeit: Februar - Oktober 1996  |  von Ralph Granzow

Meine Unterkunft

Wie lebt man, wenn man kein Gehalt bekommt?

Nun ja, da mein Praktikum nur sehr kuemmerlich bezahlt wird (Flug wird reimbursed und 2,000DM gibts am Ende des Vertrages), kann ich mir nicht wirklich eine schoene nette Bude leisten. Mir fehlt mein monatliches Einkommen, was ich in D hatte und womit ich ganz gut ueber die Runden kam, ich kann hier nur auf meine Ersparnisse zurueckgreifen.
Also muss was billiges her halten. Carola hat mir zum Glueck auch schon ein Zimmer bei einer aelteren Dame (in Indonesien Ibu Kos genannt) reseviert.
Das Haus ist in Menteng gelegen - eine schoene Gegend mit teilweise schoenen Villen. Meine gehoert leider nicht dazu...im ersten Stock erwartet mich ein winziges Zimmer (vielleicht 6qm) mit einem Bett, einem winzigen Schreibtisch, Stuhl und ein Kleiderschrank. Als ich diesen oeffne, kriege ich kaum Luft, das Ding stinkt nur so nach Mottenkugeln!
Also wieder zumachen...der alte Fan im Zimmer funktioniert leider auch nicht...das Bett ist ok, die Matratze sehr alt und auch recht duenn, aber ohne Ungeziefer.
Was mich anfangs eher angewidert hat, erweist sich spaeter als grosser Vorteil: Im Zimmer ist ein Teppich verlegt, ich schaetze mal vor "150 Jahren" und da liegt er heute noch. Der Teppich ist einige Zentimeter dick und meine Befuerchtung es wuerden alles moeglichen Kleintiere dort ihre Behausung gefunden haben, erweist sich zum Glueck als Irrtum...im Gegenteil....aufgrund der Dicke des Teppichs werde ich in dem halben Jahr keinerlei Schwierigkeiten mit Kakkerlaken haben...ich finde in der gesamten Zeit nur eine einzige von den Viechern und die kann auf diesem Teppich nicht laufen,sondern verhakt sich mit ihren Fuessen im Dickicht des Teppichs! Ich kann sie ganz leicht aus dem Zimmer befoerdern!

Alter Teppich, nicht schoen, aber wirkungsvoll hervorragend!

Nun mein Zimmer hat eigentlich auch ein Fenster, das zeigt allerdings auf den Flur hinaus, sozusagen auf das Vorzimmer. Neben meinem Zimmer gibts noch ein anderes, wo ein indonesisches Paar wohnt, die ich aber in der gesamten Zeit so gut wie nie hoere oder sehe. Dann gibt es noch das Bad...Toilette und Mandi. Die Dusche funktioniert nur anfangs, spaeter heisst es Kelle ins Mandi stecken und das geschoepfte Wasser ueber die Birne giessen. Am Morgen ist das manchmal mit gewisser Ueberwindung verbunden, denn dann ists gar nicht so warm!
Was ist gut an meiner Bude? Die Pembantu waescht und buegelt meine Klamotten, geil!
Ich weiss nicht mehr sicher, was ich bezahlt habe,fuer diese Unterkunft war es allerdings nicht wirklich billig.

© Ralph Granzow, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Frei uebersetzt: Rezzo in Jakarta: Stau, Schweinespiesschen und leichte Maedels, Indonesien 1996 Ein Praktikum bei der DEG in Jakarta
Details:
Aufbruch: Februar 1996
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: Oktober 1996
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Ralph Granzow berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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