Rezzo in Jakarta: Macet, Sate Babi dan Kupu Kupu Malam - Indonesien 1996

Reisezeit: Februar - Oktober 1996  |  von Ralph Granzow

Mein Weg zum Buero und zurueck

In meiner Strasse gehe ich morgens normalerweise bis zur naechsten Kreuzung, wo ein alter Mann in seinem "Laden" sitzt und diverse Dinge verkauft. Ich erwerbe meistens ein Roti mit Schoko...kann man mit ins Buero nehmen und dort mit nem Kaffee runterspuelen. Vor seinem Laden gibts auch meistens ein Bajai, welches mich fuer 2,000-2,500 Rp ins Buero faehrt. Das ist gar kein Problem, nicht ein Bajaifahrer hat jemals Probleme mein Buero zu finden. Nun ja, sie koennen nicht wirklich bis zum Office fahren, da es auf der Jl Thamrin liegt und ein Bajai dort nicht fahren darf...also werde ich vorm Sarinah Shoppingmall "herausgeworfen", das letzte Stueck quer ueber die Strasse gehe ich zu Fuss.
Wenn ich nach Hause fahren will, gehe ich einfach gegenueber vom Chili's und starte meine Verhandlungen mit den einem der vielen Bajaifahrern. Normalerweise kein Problem, wenn einer nicht auf meinen Preis eingehen will, gehe ich zum naechsten, klappt immer...ausser es regnet. Dann steigt der Preis ums doppelte...anstatt 2,500 solls dann schnell mal 5,000 Rp sein.
Aber die eigentliche Challenge war nicht der Preis, sondern der Weg selber. Am Anfang wusste ich eigentlich nur den Namen der Strasse in der ich wohne, den Rest ueberliess ich gerne dem sich natuerlich in der Gegend hervorragend auskennenden Fahrer!
Also einsteigen und nach dem der Preis abgesprochen ist, losfahren. Alles geht gut, die Richtung stimmt...mal links abbiegen, mal rechts, geradeaus...der Mann nimmt kleine Strassen, gut, dann gibts weniger Stau...ok, er haelt auf einmal..."Mau ke mana, belok kiri?"...etwas verdattert schaue ich ihn an und wiederhole nochmal mein Ziel: Jl Mangunsakoro...und sage ihm auch gleichzeitig, dass ich nicht weiss, ob er bei dieser Kreuzung links oder rechts abbiegen muss...er versuchts nochmal...belok kiri atau kanan?..."tidak tahu"...hey Junge ich habe keine Ahnung...unglaeubiges Anstarren und Stille meines Fahrers...nach einer Ewigkeit kommt er auf die rettende Idee jemanden zu fragen...ok, ich hab ihm gesagt er solle doch jemanden fragen.... Also nach ein zwei Versuchen bekommt er die rettende Antwort und biegt links ab. Nach weiteren 10 Minuten erreiche ich mein Ziel!

Naechster Versuch am darauffolgenden Tag:
Frage meinerseits zum Fahrer: Tahu Jl Mangunsakoro? Ya ist die Antwort...also los!
Er nimmt eine voellig andere Route als der von gestern...mit dem gleichen Ergebnis: Er stoppt und fraegt mich wie es jetzt weiter geht...ich etwas sauer reagierend antworte: Ich dachte Du weisst, wo es lang geht...?!?!
Aber auch hier schaffe ich es irgendwie nach Hause. Dieses Schauspiel hat sich in den ersten 2-3 Wochen noch einige Male wiederholt...das Problem anfangs war, dass der Rueckweg ein voellig anderer ist als der Hinweg, aufgrund von Einbahnstrassen und das die Jungs immer irgendwie einen anderen Weg ausprobiert haben, so dass es einige Zeit gebraucht hat, um den Weg selber zu kennen. Das hatte sich dann nach ungefaehr 3 Wochen geklaert, ich habe den Jungs dann den Weg vorgegeben, das hat dann immer gut geklappt!

© Ralph Granzow, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Frei uebersetzt: Rezzo in Jakarta: Stau, Schweinespiesschen und leichte Maedels, Indonesien 1996 Ein Praktikum bei der DEG in Jakarta
Details:
Aufbruch: Februar 1996
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: Oktober 1996
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Ralph Granzow berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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