Costa Rica und Cuba und ein paar Tage in Mexico
Regenwald und viel Autofahren
Wieder einmal im Flieger
Route: von San Jose nach St.Elena, dann nach Fortuna und wieder nach San Jose
30.Mai
und wieder einmal sitze ich im Flieger nach Mexico D.F. Eigentlich geht es nach Costa Rica und Cuba, aber ich treffe mich in Mexico mit Javier. Diesmal gibt es keine Probleme mit Sitznachbarn oder zuwenig Essen, alles tadellos. Dumm ist nur, dass ich eine richtig fiese Erkaeltung habe und staendig meine Nase laeuft oder ich einen Hustenanfall nach dem anderen bekomme. Unangenehme Situation in einem vollem Flugzeug.
Nach der Landung bin ich recht schnell durch die Immigration, bekomme meinen Rucksack in erstaunlich schneller Zeit und mache mich auf die Suche nach Javier. Bei dem Gewusel, das hier herrscht, grenzt es an ein Wunder. Aber ich finde ihn!. Endlich eine Zigarette.. dann gehts mit dem Taxi auf Hotelsuche. Wir landen im Montecarlo in der Uruguaystrasse. Unser Taxifahrer bietet uns einen Transfer fuer morgen frueh zurueck zum Flughafen an. Gute Idee, so muessen wir nicht morgens um 5 ein Taxi rufen.
Spaeter suchen wir uns ein nettes Restaurant und ich bekomme Nudeln in gruen. Schmecken tun sich wie normal gefaerbte, nur siehts komisch aus.
Morgen frueh fliegen wir dann nach Costa Rica und von dort aus nach Cuba.
31.Mai
nach knapp 2 1/2 Stunden Schlaf in einem ziemlich kurzem Bett ( sogar fuer mich!) klingelt der Wecker schon wieder. Auf auf zum Flughafen. Unser Taxi kommt nicht und wir bestellen ein anderes, auch kein Thema.
Am Flughafen wechsel ich erst einmal meine Euros in Dollars und Javi seine mexikanischen Pesos in Dollar. Dann starten wir den Versuch irgendwo was zwischen die Zaehne zu bekommen. Ein nicht wirklich erfolgreicher Versuch, aber im Flieger wird es ja wohl was geben.
3 Stunden spaeter landen wir in San Jose. Mit dem Flughafenbus brauchen wir etwa eine halbe Stunde und kommen mitten im Centrum von San Jose an. Schnell finden wir ein Cafe, wo ich endlich was essbares bekomme. Im Flieger gab es zwar Fruehstueck, aber ich mag nun mal ueberhaupt keinen Senf! und alle Bocadillos waren mit Senf bestrichen, und das nicht zu knapp.
Gesaettigt stuerzen wir uns in die versmogte Luft und finden Unterkunft in einem netten Hostal.
Waehrend Javi ziemlich fertig ist, bin ich so aufgedreht, das an Schlaf nicht zu denken ist. Verbringe den Nachmittag also lesend und schreibend. Spaeter gehen wir wieder auf Nahrungssuche und einen ersten Erkundungsgang.
Gegen Abend kehren wir zurueck und planen unsere paar Tage hier in Costa Rica.
1.Juni
zum Fruehstueck Pfannkuchen und dann ab in die Stadt. Da gerade Regenzeit ist tut es das auch immer wieder. Nie lange, aber dafuer dann richtig doll. Wir fluechten in die Touristeninformation und besichtigen auch die gleich daneben liegende Hauptpost. Von aussen ist das Postgebaeude wirklich imposant, drinnen ist es eben eine normale Post.
ein kleiner Park im Herzen von San Jose
irgendwo zwischen St.Elena und Arenal
Mehr oder weniger durch Zufall, finden wir das Nationalmuseum. Nicht sehr gross, lohnt aber auf jeden Fall einen Besuch. Sehr schoen gemacht ist das Schmetterlingshaus. An die Temperaturen muss man sich aber erst mal gewoehnen. Unser verspaetetes Mittagessen finden wir dann in einem netten offenen Restaurant in der Naehe. Das Essen wird auf einem Holzbrett serviert, auf dem ein grosses Bananenblatt liegt. Praktisch und huebsch.
Nach einem kurzem Bummel ueber einen Kunsthandwerksmarkt und einem ziemlich heftigen Regenguss suchen wir uns den Weg zurueck zum Hostal. Morgen muessen wir schon wieder frueh aufstehen ( ich hasse es!)
2.Juni
Um halb 6 quaelen wir uns aus dem Bett. Das Taxi ist fuer 6 Uhr bestellt. Um 6.30 wollen wir mit dem Bus nach St.Elena im Norden Costa Ricas fahren. Zum Busterminal sind es ca 15 Minuten. Dort angekommen, stellen wir fest, dass es wir am falschen Bahnhof sind. Von hier gehen nur Busse nach Sueden oder an die Karibikkueste. Sicherlich auch huebsch, aber da wollen wir nun mal nicht hin. Also rennen wir zum naechsten Taxi und schaffen es tatsaechlich. Aber in buchstaeblich letzter Minute. Unser Bus will naemlich schon losfahren, als wir unsere Tickets kaufen..
Erschoepft von solcher Hektik am Morgen penne ich fast sofort ein und werde erst bei einer laengeren Pause wach. Diese Pause nutzen mehrere Verkaeufer zuzusteigen und ihre Waren anzupreisen. Ein Mann ist besonders einfallsreich. Einige Wochen frueher hat sich Prinz Felipe von Spanien mit seiner Letitzia verheiratet. Diese Tatsache nutzt er als seinen Aufhaenger. Er moechte z.B. Garn verkaufen und erzaehlt, dass das Hochzeitskleid der Prinzessin Letitzia mit 10 km Garn genaeht wurde. Natuerlich mit genau seinem Garn, fuer nur 300 Colones. Das gleiche gilt fuer die Zahnbuersten. Es sind die gleichen, wie der Prinz und die Prinzessin sie benutzen. Desweiteren werden Batterien angeboten, die von der Nasa zum Bleuchten ihrer Raumstationen verwendet werden.. usw. Der Mann hat Ideen und verkauft auch so einiges.
Ich falle wieder in meinen komatoesen Zustand zurueck und werde beim naechsten Halt wieder wach. Wir muessen den Bus wechseln, da die Strasse nicht fuer unseren momentanen Bus geeignet ist. Ach wie fein.
Der neue Bus ist eher ein ziemlich alter und ist ein bisschen komfortabler als der durchschnittliche Chicken Bus in Guatemala. Der Komfort besteht darin, dass man einen eigenen Sitzplatz hat. Kaum losgefahren halten wir auch schon wieder. Pinkelpause und ne halbe Stunde an einem Cafe. Dann geht es ziemlich ruppelig und rumpelig auf Buckelpistenartiger Strasse weiter. Die Natur ist ueberwaeltigend. Alles gruen und Natur pur.
wir 2 in voller "Canopy-Montur"
Kaum raus aus dem Bus werden wir von einer Frau in Beschlag genommen. Sie moechte uns eine Unterkunft zeigen und eventuell Ausfluege organisieren etc. Ich bin immer noch ziemlich neben der Rolle und lasse Javi alles regeln. Nebenbei haue ich mir noch kraeftig den Ellenbogen an und sage nur noch ja und amen zu allem. Unsere Unterkunft liegt ein bisschen abseits den Berg runter, fast im Dschungel. Ist aber huebsch und wir koennen die Kueche mitbenutzen.
Wie sich rausstellt, hat unsere Vermieterin sehr viel Lust uns Ausfluege oder Transfers zu organisieren bzw zu verkaufen. Wenn wir sie gelassen haetten, waeren wir vermutlich noch heute in Costa Rica Wir einigen uns letztlich auf den morgigen Transfer nach Arenal und fuer einen Canopy Trip am Nachmittag.
Der Bus holt uns 1 1/2 Stunden spaeter ab und wir beginnen unsere Canopy Tour. MEGAGENIAL.
Jeder bekommt einen Helm, Klettergurt und lederverstaerkte Handschuhe. Nach einer kurzen Einfuehrung geht es dann los.
Zwischen den Baeumen sind Stahlkabel gespannt und eingehaengt an das Kabel geht es dann recht flott von einem Baum zum naechsten. Start und Ziel ist eine Plattform in unterschiedlicher Hoehe des Baumes.
wow, das macht Spass!
Die Strecken sind unterschiedlich lang und auch hoch. Die Hoehe festzustellen stellt sich als recht schwierig herraus, da wir mitten im Regenwald sind und den Boden vor lauter Pflanzen oft gar nicht sehen koennen. Ich frage nach und erfahre, dass die laengste Strecke gut 1000 m lang und fast 100 m hoch liegt. Hier sieht man aber den Boden.. Gar nicht gut fuer Javier.
Suchbild von Javi beim Tarzanswing
An einer Stelle werden wir von einem Baum abgeseilt. Man koennte auch sagen, dass uns unsere Guides eher den Baum runterfallen lassen . Dann kommt mein persoenlicher Albtraum: der Tarzan Swing! Erst klettert man auf eine Plattform und springt dann runter, um sich dann auspendeln zu lassen. Das Seil ist an einem hoeheren gegenueberliegenden Baum befestigt. Eben so wie Tarzan mit seiner Liane. Erst faellt man bis knapp ueber den Boden und dann schwingt man. Mit einem dicken Gummiseil fangen uns die Guides dann wieder ein.
ich bin tatsaechlich gesprungen..
Ich habs ueberlebt. Gracias a Dios!
ja, wo bin ich denn?
nur fliegen koennte schoener sein
so sieht es an der Landeplattform aus
aber es sollte noch schlimmer kommen. Der erste Tarzan Swing, war leider nicht der letzte. Es war sozusagen der Probesprung. Waren ja auch nur 5 Meter, die ich mich in die Tiefe stuerzen musste. Jetzt hatte ich 10 Meter Freifall vor mir. Aber da alle gesprungen sind, sogar der hoehenaengstliche Javi, bleibt mir wohl nichts anderes uebrig... Tarzans Schreie sind nichts, im Vergleich zu dem was ich so von mir gebe. Ich glaub ich uebertreffe sogar die Bruellaffen!
Wuergefeige und eine Plattform im Vordergrund
Fuer die laengste Strecke muessen wir zuerst einen steilen Berg erklimmen und dann geht es los. Da das Kabel so lang ist, wuerde man alleine in der Mitte stehen bleiben. Keine so tolle Idee, in fast 100 Metern Hoehe ueber einem Tal zu haengen und vor und hinter einem 500 m Kabel..
Wir rutschen also zu zweit.
Natur pur, leider etwas unscharf
Die Tour hat super viel Spass gemacht und bis auf die Tarzan Swings jeder Zeit wieder gerne. Unsere Rueckfahrt dauert etwas laenger, da wir noch mal umkehren muessen. 2 Maedels, die die naechste Tour machen wollen steigen irrtuemlich in unseren Bus mit ein. Fast am Ziel drehen wir also um und bringen die beiden zurueck.
St.Elena liegt im Nationalpark Monteverde. Die Regenwaelder haben den passenden Namen : Selva de la Niebla was soviel wie Nebelregenwald bedeutet. Mit anderen Worten, es regnet mehr als im Rest des Landes, viel Nebel und da hoch gelegen recht kuehl bis kalt. Kaum zurueck von unserer Tour faengt es auch an zu schuetten. Irgendwann nachts hoert es dann auf.
Die Artenvielfalt in diesem Gebiet ist enorm hoch. So gibt es alleine hier mehr unterschiedliche Baumarten als in ganz Europa!
Im Ort gibt es einen Supermarkt. Dort wollen wir hin, Problem: Wasser von allen Seiten, steiler, schlammiger und somit rutschiger Weg zwischen Supermarkt und uns.
Loesung: fuer das Wasser von oben borgen wir uns einen Regenschirm und ansonsten Shorts und Flip-Flops. Ich bin allerdings unfaehig mit meinen Flip-Flops den Berg hochzukommen, also Schlappen aus und barfuss hoch. Was bin ich froh, dass ich auch sonst viel barfuss laufe, sonst haette ich wohl noch ein Problem: viele,viele Steine!
Den Abend verbringen wir zusammen mit den weiteren Gaesten unserer Unterkunft.
jetzt weiss man, warum Jeep
3.Juni
Um 8 Uhr warten wir im Regen auf unseren Transport nach Fortuna. Wir haben die Jeep-Boat-Jeep Tour gebucht. Erst mit dem Minibus zum See Arenal, dann ne kurze Ueberfahrt und anschliessend noch mal Bus bis Fortuna.
nach 2 Stunden durch traumhafte Natur kommen wir am See an und nach 20 Minuten ist dann auch unser Boot da. Eine halbe Stunde Bootsfahrt und ein paar Blicke auf den Vulkan Arenal fast ohne Wolken.
Der Vulkan Arenal ist noch sehr aktiv und spuckt fast jede Nacht Lava. Wir haben ihn fast nur komplett wolkenverhangen oder gar nicht gesehen und nachts auch nicht, da wir dann schon wieder weg waren..
In Fortuna gibt es nicht sonderlich viel. Wer mehr Zeit hat als wir, wird sicherlich ein Bad in den Thermalquellen nehmen. Aber das ist uns leider nicht vergoennt, da wir noch heute nach San Jose zurueck muessen.
Wir fruehstuecken in einem Cafe direkt neben der Bushaltestelle und schwitzen so vor uns hin. Es ist einfach nur heiss und feucht, kein Wunder bei dem Breitengrad.
Laut Auskunft des Busfahrers gibt es 2 Busse nach San Jose. Einer direkt und einer mit Umstieg in San Ramon. Angeblich die schnellere Variante, da wir in San Ramon hoechstens 15 Minuten auf den naechsten warten muessen. 2 1/2 Stunden spaeter wissen wir, das dem nicht so ist. Der Bus faehrt uns vor der Nase weg und der naechste kommt erst in 2 Stunden. Also warten... In San Jose angekommen treffen wir vermutlich auf den langsamsten Taxifahrer der Welt. Man bekommt fast Lust auszusteigen und zu schieben, damit es ein wenig schneller geht. Na ja irgendwann sind wir dann doch wieder an unserem netten Hostal angelangt.
In einem Supermarkt kaufe ich einen Honigbaer fuer meine Mutter. Nichts anderes als eine Plastikflasche in Form eines Baeren, gefuellt mit Honig. Sowas hatte ich schon in Guatemala gesehen, aber vergessen zu kaufen.
Aufbruch: | 30.05.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.06.2004 |
Kuba
Mexiko