Costa Rica und Cuba und ein paar Tage in Mexico
Cuba oder wie wir VIEL Geld ausgeben
etwa 1700 km in 10 Tagen
4.Juni
Nach einer halben Stunde kommen wir am Flughafen an und geben unser Gepaeck auf. Und nun? Warten und das geschlagene 3 Stunden lang. Keine Ahnung warum, aber so lange vor dem Abflug muessen wir da sein.
Unser Flieger bringt uns in ca 1 Stunde nach El Salvador in San Salvador. Der Sitz vor Javi wackelt so doll, dass das Maedchen den Platz wechseln muss. Bei mir klappt staendig das Tablett runter. Nach 1 Stunde in El Salvador geht es dann nach Havana. Dort schaffen wir es problemlos durch die Immigration. Was sind wir froh, da es ziemlich schwierig war die Touristenkarten zu bekommen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Am Flughafen werden wir bereits von einer Freundin von Javier erwartet. Sie bringt uns zu unserer Unterkunft im Stadtteil Miramar. Alles sehr nett, supersauber und teuer.
Aber dazu spaeter.
Wir haben Hunger, also essen gehen. Wieder mit dem Taxi zu einem Restaurant. Das Aljibe ist ein offenes Restaurant. Besser gesagt, es hat ein Palmendach und ist rundherum geoeffnet. Wirklich angenehm bei dem Klima.
Fuer Huhn, Reis, Bohnen und je ein Getraenk werden wir insgesamt 50 Dollar los. Autsch!
Zum Abschluss bringen wir Ivon noch nach Hause, mit dem Taxi.
5.Juni
Heute stellen wir fest, dass in unserem Zimmerpreis von 40 USD nur 1 Fruehstueck enthalten ist. Das 2. kostet 5 Dollar extra. Zumindestens haben wir gut geschlafen. Mit dem Taxi holen wir Ivon und ihre Schwester am anderen Ende der Stadt ab. Die beiden zeigen uns den historischen Kern von La Habana. Aus einem mir nicht erfindlichen Grund vergesse ich meine Kamera. Dumm, denn die Stadt ist wirklich schoen!
Blick vom Torre Tavira auf die Altstadt
im Hintergrund lauern die Regenwolken
enger ging es nicht mehr
Sehr lustig fuer Javi und mich ist, das der Torre Tavira nach dem Vorbild in Cadiz/Spanien gebaut ist. Ich wohne in der Naehe, und Javi kommt aus der Gegend. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Camara Oscura. Man kann sich das so vorstellen. Ein moeglichst hoher Turm, in der Decke ist ein Periskop befestigt und in dem darunter liegenden Zimmer eine grosse weisse Schuessel. Mittels Spiegel wird nun alles in die Schuessel projiziert. So koennen die Zuschauer im komplett dunklem Raum sehen, was gerade so auf der Strasse passiert. Sehr lustig und vorallem interessant.
Wir besichtigen den Palacio de los Capitanes Generales. Fast wie ein Nationalmuseum. Im Innenhof laufen Pfauen rum und einer laesst sich sogar von mir streicheln. Der ganze Palast erinnert uns beide sehr an den Alcazar in Sevilla. Schon komisch, da ist man 10.000 km von zuhause weg und es sieht so aehnlich aus. Nur ist es in Sevilla fast noch heisser!
Nach dem Besuch des Torre Tavira, der uebrigens in Cadiz genauso heisst, geniessen wir ein schoenes kuehles Bier auf der Plaza San Francisco.
mit dem Coco-Taxi unterwegs auf dem Malecon
Fortalezza de San Carlos de la Cabana
Mit 2 Coco Taxis wagen wir uns nach Vedado. Dort wollen wir nach Preisen fuer einen Mietwagen fragen. Im ersten Buero heisst es 60 Dollar pro Tag plus 250 Kaution, im 2.Buero sind es dann nur noch 57 plus Kaution und das alles fuer einen Wagen der kleinsten Kategorie.
Inzwischen ist es 8 Uhr abends und die beiden Schwestern fahren mit uns zum Fort San Carlos de la Cabana. Jeden Abend um 9 werden dort feierlich Kanonenschuesse abgegeben. Wir haben aber keine Lust 5 Dollar pro Person zu loehnen und verzichten dankend. Also wieder zurueck nach Vedado und essen gehen. Das Essen ist gut und noch nicht einmal teuer. Einziges Problem: wir sitzen in einer Tiefkuehltruhe und das ganze in sommerlicher Kleidung...
Mit 2 Oldtimer Taxis fahren wir anschliessend zu Ivon. Ein Wunder, dass die Dinger noch fahren. Einige sind fast 50 Jahre alt und halten wahrscheinlich nur noch durch den Rost und viel Liebe zusammen.
In einem modernen Taxi fahren wir spaeter wieder quer durch Habana. Ein ziemlich anstrengender und schoener aber auch teurer Tag.
6.Juni
Heute treffen wir uns mit einem weiteren Freund von Javi. Eduardo holt uns mit seinem Auto ab und zeigt und weitere Teile der Stadt.
Grabmal auf dem Friedhof Cristobal Colon
einfallsreich sind sie ja, die Kubaner
der Friedhof Cristobal Colon ist fast eine eigene kleine Stadt aus Granit, Marmor und dergleichen. Heute wird dort niemand mehr beerdigt, da kein Platz mehr vorhanden.
Wir schauen uns noch das Nationaltheater und die Plaza de Revolucion an.
Kubanisches Innenministerium mit Abbild von Che Guevara
die Plaza de Revolucion ist riesig und im Sommer kochend heiss.
Nationalbibliothek Jose Marti
Hier haelt Castro gerne einer seiner endlosen Reden
Jose Marti Memorial auf der Plaza
Hinter dem Jose Marti Turm ( 142m ) liegt das Buero von Fidel Castro.
Eduardo zeigt uns auch den Teil von Habanas Altstadt, der nicht touristisch ist.
der nicht touristische Teil von Habana Vieja
das Capitolio war bereits geschlossen. Daher laufen wir einmal herum
Capitolio
das Capitolio in La Habana wurde komplett dem Original in Washington D.C. nachgebaut.
Capitolio und Teil vom Paseo del Prado
Capitolio vom Malecon aus gesehen
Der Malecon
Die Kathedrale von La Habana
restaurierte Haeuser am Paseo del Prado
Nach soviel Sehenswuerdigkeiten haben wir uns ein kuehles Blondes verdient. Im der Casa del Scientifico finden wir auch ein nettes Plaetzchen dafuer. Es ist ein Cafe und auch ein Hotel.Unsere letzte Nacht auf Cuba werden wir hier verbringen.
Fuer spaeter sind wir mit Ivon verabredet. Sie will uns in unserer Casa Particular abholen. In Cuba gibt es viele Familien, die ein oder zwei Zimmer an Gaeste vermieten. In etwa so wie Bed and Breakfast in England. Diese Unterkuenfte nennt man Casa Particular.
Eduardo bringt uns also zurueck und wir beeilen uns, da Ivon uns ja abholen moechte. Zum Abendbrot gibt es Kekse. Unsere Eile war nicht wirklich noetig, da Ivon erst etwa 2 Stunden spaeter kommt. Sie moechte mit uns in eine Disco gehen, aber auf den Eintritt von 8 Dollar fuer jeden haben wir nicht viel Lust, also gehen wir ein wenig spazieren.
Schlussendlich finden wir eine Kneipe direkt vor der Kathedrale. Schoenes kuehles Bier oder Cocktails und eine nette Atmosphaere.
7.Juni
Gestern abend waren wir fast soweit wieder nach Costa Rica zurueck zu fliegen. In den knapp 2 1/2 Tagen haben wir schon ziemlich viel Kohle gelassen und ein Mietwagen scheint extrem teuer zu werden. Nach 1 Stunde telefonieren, haben wir allerdings ein Angebot von 45 Dollar am Tag. Immer noch viel, aber besser als alles was wir bis jetzt bekommen haben. Der Vermieter bringt uns das Auto und wir machen eine kleine Probefahrt. Fahren tut es, aber das ist es auch. Hauptsache wir kommen heil wieder zurueck.
Mittags kommt Ivon vorbei und wir besprechen unsere weitere Planung. Heute wollen wir nach Vinales fahren. Das liegt im westlichen Teil der Insel und ist nicht wirklich weit entfernt. Vorher fahren wir aber noch zum Mittagessen ins Chinesische Viertel und dann wollen wir los.
Da wir aber fast unser ganzes Bargeld beim Autovermieter losgeworden sind, brauchen wir einen Bankautomaten. Schwierige Sache auf Cuba.. und noch viel komplizierter ist die Suche nach der Autobahn. Hinweisschilder gibt es naemlich nicht und unsere Karte ist nicht unbedingt aufschlussreich. Etwa 2 Stunden spaeter und ein paar Wutausbrueche meinerseits haben wir es endlich geschafft- wir sind auf der Autobahn in Richtung Pinar del Rio.
Hier wird es dann richtig spannend. Auf Kuba sind Autobahnen naemlich fuer alle da. Ganz nach dem Gedanken des Sozialismus: alles fuer alle. Sprich wir teilen uns die Bahn mit Fahrradfahrern, Fussgaengern, Rinderherden sowie diversen Pferdekutschen und dergleichen.
Mittlerweile ist es dunkel geworden und die Windschutzscheibe ist dermassen siffig, dass meine Sicht gen Null tendiert. Als es dann auch noch zu regnen beginnt, sehe ich absolut nichts mehr! Die Scheibenwischer sind nicht von dieser Welt. Ich muss erstmal rechts ranfahren und Javi und ich fangen an die Scheiben und auch die Scheinwerfer mit unserem kostbaren Klopapier und Trinkwasser an zu putzen. Wollte ich schon immer mal : im stroemenden Regen, Milliarden von Muecken in der totalen Dunkelheit auf einer Autobahn stehend mein Auto putzen..
aber wenigstens kann ich jetzt wenigstens ein bisschen was erkennen. Vinales zu finden ist auch nicht so einfach getan, da ja immer noch keine Hinweisschilder. Nach ein paar Umwegen kommen wir aber dann doch an. Nun begegnet uns das Unterkunftsproblem. Erst wollen wir auf einen Campingplatz mit Huetten. Dort bekommen wir aber mitgeteilt, dass sie erst in der Hochsaison oeffnen, und die fange erst morgen an. Also zurueck in den Ort und fragen. Das naechste Hinderniss ist die Tatsache, dass Ivon Kubanerin ist und nicht mit Javier verheiratet. Es gibt naemlich ein Gesetz gegen die gemeinsame Unterbringung von Kubanern und Auslaendern in der gleichen Casa Particular. Mit anderen Worten : Javi und ich koennen in einer Casa Particular fuer Auslaender unterkommen und Ivon in einer C.P. fuer Kubaner. Ziemlich abgedreht und auch nicht sehr angenehm. Begruendung " es koennte sich ja auch um eine Prostituierte handeln, und das wolle der Staat nicht". Sehr unangenehme Situation fuer alle. Abgesehen davon, ist es ja schon ein ziemlicher Hammer, dass ein Buerger des Landes nicht dort uebernachten kann, wo er moechte. Aber so ist es eben und da koennen wir auch nichts dran aendern.
Unsere beiden C.P. liegen direkt nebeneinander und ziemlich erledigt gehen wir ins Bett.
Vinales am naechsten Morgen
Die Provinz Pinar del Rio ist die Heimat des angeblich besten Tabaks der Welt. Die beruehmten Habanas kommen aus dieser Gegend. Ueberall gibt es Tabakfabriken, die man natuerlich auch besichtigen kann. Wir verzichten darauf und schauen uns lieber ein wenig die Natur an.
die sogenannten Heuhaufen. Typisch fuer diese Gegend und sehr dekorativ.
Landschaft von Vinales
8.Juni
Nach einem Fruehstueck und versalzenem Kaffee, ja richtig Kaffee mit Salz. Die Milch ist naemlich gesalzt! machen wir uns wieder auf die Geldautomatensuche. Einen Automaten finden wir zwar nicht, aber eine geoeffnete Bank und da bekommen wir gegen Vorlage des Reisepasses, der Karte und der Touristenkarte auch Geld.
Nach einiger Sucherei finden wir dann den Jardin de Caridad. Es handelt sich hierbei um einen Garten, der von 3 Schwestern vor ca 80 Jahren angelegt wurde. Eine relativ kleine aber wirklich schoene Anlage.
Kakaobaum mit Kakaoschoten
Javi und Ivon
die rote Erde ist typisch fuer diese Provinz. Man bekommt sie allerdings kaum noch von den Schuhen oder der Kleidung.
das ist eine Verwandte der Bananenstaude
im Jardin de Caridad
Wir bekamen eine kleine Fuehrung durch den vorderen Teil des Gartens, wo hauptsaechlich Orchideen und Bromelien wachsen. Dann konnten wir einen Rundgang durch den restlichen Teil machen. Zum Abschluss konnten wir die verschiedenen Fruechte probieren, welche in diesem Garten gezogen werden. Endlich bekam ich eine Ananaspflanze zu Gesicht.
eine Ananaspflanze
Jede Pflanze produziert nur eine frucht pro Jahr. Kaum vorstellbar, wieviele Ananaspflanzen es also weltweit geben muss, erklaert aber auch den teilweise hohen Preis der Frucht.
Anschliessend schauen wir uns den Mural de Prehistoria ein wenig ausserhalb von Vinales an. Ab 1961 wurde diese 120 Meter lange Feldwand bemalt. 15 Menschen haben 5 Jahre fuer die Fertigstellung gebraucht. Aus der Entfernung bekommt man einen guten Gesamteindruck. Will man jedoch naeher ran, muss man loehnen.
Mural de Prehistoria
auf dem Weg zur Cueva de Santo Tomas
Landschaft um Vinales
Wir entscheiden uns dazu nicht die Cuevas del Indio zu besichtigen, sondern die Cuevas de Santo Tomas. Diese Hoehlen sind Teil des groessten Hoehlensystems in Cuba.
Nach einem kurzen Aufstieg beginnt unsere etwa 1 1/2 stuendige Hoehlentour.
Insgesamt gibt es ueber 46 km Gaenge auf 8 verschiedenen Ebenen. Sehr beeindruckend und eine tolle Tour!
Tabakfelder und die rote Erde
beim Aufstieg zum Hoehleneingang
jeder von uns bekommt einen Sicherheitshelm und Lampe sowie dicke Handschuhe. Leider bringt mir das alles nichts, da ich ausrutsche und mir ziemlich den Ellenbogen aufschramme. Eigentlich nur ein Kratzer, der aber ziemlich blutet und ewig braucht bis er verheilt ist.
Auf geht es Richtung Cayo Jutias am Meer. Vorher haben wir aber noch einen kleinen Zusammenstoss mit einem Krebs.
Als ich den Krebs ueber die Strasse laufen sehe, halte ich an und was macht das Vieh? Versteckt sich unter unserem Wagen...
das "kleine Krebschen"
Einen blauen Krebs hab ich auch noch nie gesehen.
Vergleich Javiers Hand und der Krebs
wir versuchen den Krebs einzufangen, da wir ihn nicht ueberfahren moechten. Der Krebs will sich aber nicht fangen lassen und wehrt sich ziemlich. Seine Scheren sind ziemlich beeindruckend und auch ziemlich scharf. Javi wird von ihm kraeftig in den Daumen gezwickt. Ergebniss: einmal an der Seite durch den Nagel durch.
Leider hat das den Tod des Krebses zur Folge. Javi reisst erschrocken die Hand weg und schleudert damit den Krebs auf den Asphalt. Es tut ihm wirklich leid wie er mehrfach versichert.
die Kuehe haben sich Gott sei Dank nicht unter unserem Auto versteckt
Wasser hat Badewannentemperatur
Die Bucht Cayo Jutias liegt in einem Naturschutzgebiet und ziemlich weit ab vom Schuss. Wir nehmen den Eintrittskartenverkauefer mit und muessen so nur das Parken bezahlen.
Hier wimmelt es von Mini Einsiedlerkrebsen. Richtig niedlich, wenn die mit ihrem Schneckenhaus spazieren gehen.
Suchbild von Einsiedlerkrebs
auf dem Rueckweg verfahren wir uns ganz gewaltig und ich ueberfahre auch noch eine grosse Schlange. Scheint nicht der tierfreundlichste Tag zu sein. Da sehe ich endlich mal eine Schlange und toete sie dann auch gleich
Den Abend beenden wir mit einem sehr guten Essen in unserer C.P. Ivon darf verbotener Weise mit uns zusammen essen, aber dafuer muessen wir auch versteckt auf der hinteren Terrasse sitzen.
9.Juni
Bei strahlendem Wetter machen wir uns auf den Rueckweg nach La Habana, kaum auf der Autobahn schuettet es wieder wie verrueckt. Gegen 13 Uhr kommen wir bei Ivon zuhause an und 2 Stunden spaeter fahren wir alleine weiter. Entgegen aller Befuerchtungen haben wir 20 Minuten spaeter die Autobahn in Richtung Sueden gefunden. Oh welch ein Jubel!
Mittlerweile regnet es wieder enorm stark und ich fahre beinahe in ein Pferdegespann, das mir im Gegenverkehr auf meiner linken Spur entgegenkommt. Was fuer ein schoenes Erlebniss. Nach 4 Stunden und sehr viel Wasser von oben landen wir in Cienfuegos. Fuer heute ist mit der Fahrerei Schluss. Wir sind ziemlich muede und Javi ist gesundheitlich nicht voellig ok. Vielleicht doch ein bisschen zuviel Mangosaft?
10.Juni
Nach einem kurzem Rundgang, dem Besuch eines Internetcafes und ein paar Fotos fahren wir weiter nach Trinidad.
ein lustiger Zufall, Ariza ist der Nachname von Javi. Links unsere Dreckskarre
Kathedrale de la Purisima Concepcion von 1869
Regierungspalast
Parque Jose Marti in Cienfuegos
Trinidad wurde 1988 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklaert. Mit vollem Recht wie wir finden. Es ist eine kleine Kolonialstadt mit huppeligen Kopfsteinpflaster im alten Teil, die sehr viel Charme hat.
Wir finden eine nette kleine C.Privada direkt im historischen Viertel.
Javi ist immer noch nicht fit und verzieht sich zu einer ausgedehnten Siesta von 3 Stunden.
Da in diesem Land Energie gespart wird, gibt es einen Stromausfall und wir sehen uns Trinidad im dunkeln an.
Auch unser Abendessen wird im Kerzenschein genossen.
11.Juni
Javi gehts wieder gut, war auch Zeit! In sengender Hitze schauen wir uns diese wunderschoene Stadt an.
eine typische Strasse in Trinidad
in der Naehe des Hauptplatzes
die kleine Huendin ist blind und hoert dem Treiben zu
ein Hibiskus, eine kleine Palme und eine grosse Palme
wie alt der wohl schon ist?
Kunstgalerie an der Plaza Mayor
Plaza Mayor
Hahn in unserer Casa Particular( vor unserem Zimmer)
Kirche der Heiligen Dreieinigkeit am Plaza Mayor
erschoepft von der Hitze verbringen wir den Nachmittag in unserer Casa Particular. Irgendwer kommt auf die Idee einer Flasche Rum und "Tu Cola" Tu Cola ist die kubanische Coca Cola Variante. Irgendwann landen wir dann in der Bar, wo unser Vermieter arbeitet. Wenigstens steigen wir auf Bier um.. Nach einem excellenten Essen ( bei Licht) gehen wir dann noch mit den Hausbesitzern aus. Erst sehen wir uns den neueren Teil der Stadt an und anschliessend sind wir an der Plaza Mayor. Dort ist das Haus der Musik. Eine Freiluftbar mit Tanzflaeche. Auf der Tanzflaeche darf sich dann jeder ausprobieren, ob er es kann oder auch nicht. Wir ersparen uns diese Blamage und bleiben lieber bei unseren Getraenken.
12.Juni
Wir nehmen unsere Vermieter im Wagen bis Sancti Spiritus mit. Ueber eine Menge Suedamerikanischer Laender gelangen wir nach Camaguey. Eigentlich wollen wir hier uebernachten, aber dieses Vergnuegen wird uns heute nicht gegoennt. Zumindestens nicht in dieser Stadt. Kaum in die Stadt eingefahren, erspaeht uns ein Jinetero. Jineteros sind meistens junge Maenner, die gegen Provision, ein Zimmer besorgen, ein Restaurant zeigen , irgendwas verkaufen wollen und im allgemeinen recht aufdringlich sind. Meistens klappt es mit einem energischen NO und darauf folgendes Ignorieren recht gut. Hier aber nicht! Der gute Mann ist mit einem Fahrrad unterwegs und gelinde gesagt nervig und ausdauernd. 1 1/2 Stunden spaeter werden wir immer noch verfolgt und es ist uns unmoeglich ihn abzuschuetteln.
Irgendwann bekomme ich einen Wutanfall und schreie ihn ziemlich an. Er verfolgt weiter.. und wir verlassen die Stadt. Zumindestens haben wir ziemlich was fuer seine Fitness getan und ordentlich geschwitzt wird er wohl auch haben.
Nach einem Blick auf unsere Karte, stellen wir fest dass es sinnvoll waere bis nach Bayamo weiterzufahren.
Kurz vor Las Tunas oeffnet der Himmel wieder seine Pforten. Dermassen heftig, dass wir eine Zwangspause am Strassenrand einlegen. Mithilfe von Papiertuechern und dem Regenwasser reinigen wir das Lenkrad und die Gangschaltung...schwarz. Ich hab mich schon laenger gefragt, warum ich immer so siffige Haende hatte.
einer von unzaehligen Stinke-LKW's
Unschoen wenn man hinter einem LKW den Berg hochmuss und nicht ueberholen kann. Die Abgase uebertreffen echt alles.
Da auf Kuba das oeffentliche Personentransportsytem nicht sehr gut ist, fahren die meisten per Anhalter. Dafuer stellt man sich moeglichst AUF die Fahrbahn und schlackert hektisch seinen Zeigefinger, schreien kommt auch immer gut. An Autobahnauffahrten springt der Kubaner an sich auch gerne vor die Autos und schimpft, wenn man einfach weiter faehrt.
eine kubanische Autobahn
In Bayamo haben wir noch ein kleines Zusammentreffen mit Jineteros. Diesmal mit mehr Erfolg-sie verschwinden. Unser Hotel hat nur kaltes Wasser ( auch egal, Hauptsache Wasser) und leider ein geschlossenes Restaurant.
Eilig hetzen wir also los, aber nichts zu machen. Alles zu, in einer Bar bekommen wir zumindestens ein paar Sandwiches. Leider war meins wohl nicht mehr richtig frisch, nur merke ich das zu spaet...
13.Juni
Auch zum Fruehstueck kommen wir zu spaet! ergo Huhn, Reis und Bohnen in einem kleinen privaten Restaurant. Gesaettigt machen wir uns auf den Weg nach Santiago de Cuba.
Fahrradtaxi in Banamo
Cathedrale in Santiago am Plaza de Cespedes
Santiago: schoen, laut, dreckig, superenge Strassen und vorallem kochendheiss und schwuel!
Plaza de Cespedes
unsere Vermieterin ist eine aeltere sehr nette Dame. Wir unterhalten uns lange mit ihr und erfahren viel ueber Cuba.
Strasse in Santiago de Cuba
Plaza de Cespedes
Blick auf die Bucht
wir besichtigen den Mirador de la Bahia de Santiago de Cuba. Der Eintritt ist frei, aber die Fotoerlaubniss sind 5 Dollar. Links daneben ist der Blick zwar nicht so nett, aber dafuer kostet es auch nichts.
Heute abend gibt es keinen Reis, Bohnen und Huhn sondern Pasta!! Welch ein Traum.
Auf dem Rueckweg versucht ein Junge mein Armband zu klauen. Es bleibt aber beim Versuch und sonst passiert uns nichts.
Die Nacht ist furchtbar heiss und sehr laut.
14.Juni
Wir haben einen Supermarkt gefunden. Juchu.
Bevor wir unseren Rueckweg antreten, moechten wir uns noch das Castillo de San Pedro del Morro anschauen. Dieses Castillo ist direkt am Eingang zur Bucht von Santiago erbaut worden und kontrollierte damit Santiago.
Das Castillo ist etwa 10 km entfernt und das Klima wesentlich angenehmer. Zwar immer noch heiss, aber dafuer trockener und natuerlich nicht den Smog der Stadt, sondern frische Seeluft.
Blick auf die Bucht von Santiago
die Festung selber besichtigen wir nicht, da uns der Eintritt zu teuer erscheint.Ausserdem sind wir nicht an dem Marinemuseum interessiert, welches in der Festung gelegen ist und die Aussicht ist genau die selbe von draussen.
Blick auf die Kueste vom Castillo
Nach den obligatorischen Fotos machen wir uns auf den Rueckweg.
Leuchtturm von Santiago
Kanonen gibt es auch noch.
Gott ist mir warm
tja, da war mein Hinter gut durchgebraten im Anschluss
im Hintergrund die Festung
wie ueblich haben wir Probleme den richtigen Weg zu finden, aber inzwischen sind wir ja daran gewoehnt. Viel unangenehmer ist, dass wir keine Tankstelle finden und so langsam aber sicher das Laempchen immer mehr blinkt. Wir kommen zwar an einigen Tankstellen vorbei, aber dort gibt es kein Spezial, sondern nur Diesel. Es ist zum Verzweifeln.. erst in Contramaestre koennen wir tanken. Das ist so etwa 80 km von Santiago entfernt. ( aber ohne unsere Umwege mitzurechnen).
In Bayamo werden wir dann von einem Polizisten angehalten, der mir einen Strafzettel geben will. Er ist der Meinung, ich haette an einem Bahnuebergang nicht angehalten. Wir koennen ihn aber vom Gegenteil ueberzeugen. Hier sind alle Bahnuebergaenge ungesichert und ich hab schon in Europa genug Respekt vor Bahnuebergaengen, ganz zu schweigen von denen auf Cuba.
Einige Stunden spaeter kommen wir dann mal wieder nach Camaguey. Heute haben wir aber keinen Verfolger und nach einiger Rumkurverei auch ein nettes Zimmer in einem Hotel.
Dort lasse ich Javi's Flasche Rum fallen. Direkt vor den Empfang. Prima! Alles klebt, ueberall Scherben und ein Geruch..Die anwesenden Kubaner sagen, das ich den Goettern des Rums ein Opfer gebracht haette. Irgendwie netter Gedanke. Ich gehe als erste duschen und als ich gerade so schoen voller Schaum bin..wird das Wasser abgedreht. Javi hatte vergessen mir diese Tatsache mitzuteilen.GRR!
Spaeter statten wir der "Super-Bar" des Hotels noch einen Besuch ab und werden von einem angetrunken Paerchen vollgesullt. Mitten in der Nacht klingelt unser Telefon. Es ist der Nachtportier, der uns mitteilen moechte: Wasser ist wieder da! Wie toll, jetzt will ich auch nicht mehr duschen.
Gegen 7 klingelt es dann noch mal. Sie wollen wissen, ob unser Wagen gewaschen werden soll. Antwort: NO! Er wird trotzdem gewaschen und wir sollen natuerlich zahlen. 10 Dollar will der Typ haben, die er aber nicht bekommt.
15.Juni
Meine Kamera hat in den letzten Tagen staendig gestreikt. Vermutlich die Batterie, also muss eine neue her. Im ersten Fotoladen werde ich fuendig und bin ueber den Preis wirklich erstaunt. Das Ding ist billiger als in Deutschland! Die Kamera tuts aber nach wie vor nicht richtig. Sie macht nur dann Aufnahmen wenn sie Lust dazu hat. Manchmal 3 hintereinander und manchmal nur jedes 10 Motiv..
mehr wollte die Kamera nicht fotografieren
600km spaeter, sehr hungrig und ziemlich stinkend kommen wir in Varadero an. Nach einiger Muehe finden wir ein relativ guenstiges Hotel mit Wasser! Nur 2 Strassen vom Strand entfernt.
auf dem Weg nach Varadero
gegenueber von unserem Hotel in Varadero
Unser Abendessen wird uns von einem sehr unmotivierten Kellner serviert. Ich moechte gerne Pasta haben, seinem Gesichtsausdruck nach habe ich gerade das schlechteste der ganzen Karte bestellt. Er empfiehlt mir, na was wohl? Reis, Bohnen und Huhn. Als ich dann trotzdem Pasta bestelle haette er mich glaub ich am liebsten rausgeschmissen. Die Pasta war uebrigens recht gut. Javier erdreistet sich dann noch zu fragen, was Ropa Vieja sei. Antwort: Carne asi mit einer Handbewegung die nichts erklaert. Wir wissen es bis heute nicht genau, irgendwas mit Fleisch eben.
Im Hotel entdecke ich dann, dass mein Honigbaer weg ist! Irgendwo habe ich ihn wohl verloren (
jedes Jahr sterben Menschen, weil sie unter einer Kokospalme lagen.. wir hatten wohl Glueck
Der rote Baum ist ueberall zu finden und war mein Lieblingsbaum.
16.Juni
nach einem ziemlich ungeniessbarem Fruehstueck laufen wir zum Strand. Ab in die grosse Badewanne. Superschoen.
Javier schafft es noch mit Erfolg sich am letzten Tag ein schoenen Sonnenbrand zu holen und ich warte nur auf die Kokosnuss, die mir auf den Kopf fallen moechte. Passiert Gott sei Dank nicht.
Am spaeten Nachmittag kehren wir dann Varadero den Ruecken und fahren gen Havanna. Klar, wir finden erstmal nicht den Weg, aber dann klappt alles wunderbar.. bis Habana.
In Habana verfahre ich mich zwar mittlerweile nicht mehr, aber es scheint keine Unterkuenfte mehr zu geben.
Wir verschieben das Problem auf spaeter und gehen essen.
Dann fragen wir in der Casa del Scientifico am Paseo de Prado nach. Sie haben ein Zimmer fuer uns und noch nicht einmal extrem teuer.
Auf der Terrasse lernen wir ein kanadisches Ehepaar kennen und unterhalten uns noch eine Weile.
Morgen geht es dann wieder nach Costa Rica und weiter nach Mexico D.F.
17.Juni
Wir hatten mit dem Autovermieter ausgemacht, den Wagen in der Stadt zurueckzugeben, und er wuerde uns dann zum Flughafen bringen. Das wuerde dann nur 15 Dollar ( das gleiche wie ein Taxi) anstatt 30 kosten. Fuer unsere Nerven waere es aber besser gewesen 30 zu zahlen und den Wagen am Flughafen zu lassen..
Erst brauchen wir eine halbe Ewigkeit die Vermietstation zu finden und als wir dann endlich da sind, ist niemand da! Die Adresse stand naemlich nicht auf dem Vertrag und wir hatten sie nicht notiert. Dumm gelaufen.
Na egal, die Frau des Vermieters kommt dann doch irgendwann und faehrt uns zum Airport. Dort muessen wir noch Geld abheben und sie wartet solange auf uns. Sie parkt in einer absoluten Halteverbotszone, ueberall Polizisten.. und was macht sie? Sie steigt aus und geht in den Flughafen, um ihre Kollegen zu gruessen. Sie bekommt natuerlich ein Knoellchen ueber 30 Dollar. Tut uns das aber leid..
Wir bezahlen brav unsere Ausreisesteuer und wollen das Gepaeck einchecken. 1 Stunde spaeter stehen wir noch immer da. Endlich sind wir dran und auch das dauert und dauert und dauert. Zumindestens bekomme ein Upgrade auf die Business Class fuer den Flug nach El Salvador.
Beim Boarding will mich die Flugbegleiterin nicht einsteigen lassen, da ich nicht in den Reihen 20-4 sitze. Ich habe wohlbemerkt einen Sitzplatz in Reihe 1. Javier ist schon laengst in der Maschine und ich stehe immer noch da. Also erneut zur Stewardess und nachfragen. Da werde ich dann noch von ihr angemacht, warum ich noch nicht eingestiegen bin. Da platzt mir dann der Kragen.
Was bin ich froh endlich im Flieger zu sitzen. Nach einem sehr angenehmen Flug ( kein Wunder, Business) landen wir in El Salvador. 1 Stunde spaeter dann weiter nach San Jose. Dort warten wir dann ewig. Unser Flieger nach Mexico hat auch noch Verspaetung. 7 Stunden spaeter sind wir dann endlich auf dem Weg nach Mexico.
Eigentlich war unser Plan, uns dort ein Zimmer zu suchen und am naechsten Nachmittag mit dem Bus nach Guadalajara zu fahren. In Mexico gelandet beschliessen wir kurzerhand direkt weiterzufahren. Dann sind wir wenigstens endlich da. Was machen da noch 7 Stunden Busfahrt, sind ja ohnehin schon seit 15 Stunden unterwegs.
Aufbruch: | 30.05.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.06.2004 |
Kuba
Mexiko