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Reisezeit: Mai 2009 - November 2010  |  von Bianka Seidel

Adelaide nach Melbourne

Der erste Tag in Adelaide war nicht der Tollste, denn nach kurzem Sonnenschein fing es an zu Regnen und leichter Donner war auch zu hoeren. Zum Glueck war das nicht von langer Dauer. Aber warm geworden (so wie ich das kannte mit 35-40 Grad) ist es nicht mehr. Haben dann nochmal einen Typen angerufen wegen Jobs und der meinte er sucht Leute und wenn wir kommen, haetten wir den Job. Der Job war allerdings bei Melbourne. Somit mussten wir uns entscheiden in welche Richtung es nun weiter gehen sollte. Richtung Westen, wo es in 2-3 Wochen was geben wuerde oder Richtung Osten, wo der Typ gesagt hatte, wir haetten einen Job (richtig glauben konnte ich das noch nicht, denn aus den vorhergegangen Monaten und die darausfolgenden Erfahrungen musste das noch keine Garantie sein den Job zu haben). Da der Osten doch die mehr versprechenden Aussichten bereit hielt, sind wir also am naechsten Tag in Richtung Melbourne aufgebrochen. Am Montag sollten wir ihn wieder anrufen und dann wuerde er mit uns was fuer Mittwoch ausmachen. Am Freitag hab ich dann zur Verena gemeint, dass wir den nochmal anrufen sollten und gleich was festes ausmachen mit ihm, damit wir unsere Zeit hier nicht verdroedeln und auf den warten. Aber wenn wir was festes mit dem ausgemacht haben, dann ist das ja schon ne viel sichere Sache. Gesagt, getan. 10 Minuten spaeter hatten wir die Adresse in der Hand und nen Punkt wo wir am Montag hinkommen sollten. Sind dann an dem Tag noch bis kurz vor Melbourne gefahren. Haben da etwa 50km davor auf einem kostenlosen Parkplatz uebernachtet. Am Samstag sind wir dann nach Geelong gefahren. Das ist ne Stadt ca. 70km vor Melbourne. Haben dann nochmal ne Nacht auf dem Parkplatz uebernachtet und sind dann am naechsten Tag auf den Parkplatz gefahren, der etwa 80km hinter Melbourne lag und ca. 30km vor unserem Ziel - Warragul. Abends hat es da dann auch noch angefangen mit regnen, somit haben wir uns dann ins Auto verkrochen, noch nen Film gesehen und sind schlafen gegegangen, denn wir wollten ja am naechsten Tag nicht erst irgendwann gegen Mittag bei dem auftauchen.

Montagmorgen waren wir dann gegen 9:30 Uhr vor der Farm und Pawel hat uns in Empfang genommen. Der hat uns dann kurz bissel was gezeigt und Zettel zum durchlesen gegeben. Nach ca. 2 Stunden bei ihm im Buero hatten wir allen Papierkram erledigt und wie es aussah konnten wir ne Woche spaeter mit arbeiten anfangen. Unser Job fuer die naechsten 3 Monate ist es, Aepfel zu ernten. Bezhalt wird man pro Bin, das heisst ein Bin ist sowas wie ne Kiste. Man pflueckt am Baum die Aepfel, die kommen dann in ne Tasche die man vor sich am Bauch haengen hat und wenn die voll ist entleert man die in die Kiste. Wenn man eine Kiste gefuellt hat, bekommt man ein Ticket und je nachdem wie gut man arbeitet bekommt man am Ende dann Geld. Haben uns dann auch noch freiwillig angeboten ihm am folgenden Tag ohne Bezahlung zu helfen, denn wir hatten ja eh nichts zu tun und anstatt nur dumm rum zu sitzen konnten wir uns gleich schon mal bissel umsehen. Es mussten noch die ganzen Taschen fuer die Aepfel vom Dreck befreit werden, was dann unser job fuer den naechsten Tag war.
Nachdem das mit dem Job alles erledigt war, sind wir dann noch in ne Werkstatt, denn der Service fuer unser Auto war mal wieder faellig. Und danach haben wir alle Motels, B&B's, Caravanparks etc. abgeklappert, denn wir wollten gerne ne feste Dusche etc. haben wenn wir arbeiten gehen. Was uns da erwartete, war echt der Hammer. Unser Standard ist nun echt nicht hoch, aber die Einrichtung was die uns da teilweise gezeigt (meine Uroma hatte moderne Moebel gehabt) haben und den Preis den sie dafuer haben wollten war nicht zu vereinbaren. Zum Glueck waren wir die ersten gewesen, die den Job bekommen hatten (der wollte 60-80 Leute einstellen) und somit hatten wir den Vorteil die ersten ueberall zu sein. Zu guter letzt haben wir uns dann noch ein Cottage angesehen........cottage.....eigens Haus....das ist bestimmt viel zu teuer. Und erstmal sehen wie das dort so aussieht. Aber was unser Auge da erwartete war echt voll krass. Wir haetten da unser eigenes Bad mit ner Badewanne und Dusche, nen Kamin, ne BBQ (man nennt es auch Grillplatz im deutschen) Stelle, Waschmaschine und wir koennten sogar den Pool mit nutzen. Und das fuer nur 100 Dollar mehr als die anderen fuer ihre Vorkriegsausstattung haben wollten. Da mussten wir nicht mehr lange ueberlegen und es war klar was fuer die naechsten Wochen bzw. Monate unser Zuhause werden sollte. Demzufolge sind wir seit Montag stolze Mieter eines eigenen Cottages.
Am Dienstag sind wir dann zum Taschensauber machen gefahren. Am Anfang war das ja noch gan easy, aber nach 5 Stunden Taschen ansehen und putzen hat uns der Ruecken etc. schon ganz schoen weh getan. Nach 6 Stunden war es dann auch endlich geschafft und der Boss hat sich sogar noch Erkenntlich gezeigt.
In den letzten Tagen haben wir uns dann in der Stadt umgesehen (so gross ist die nicht, aber fuer nen McDonalds und nen Aldi reichts) und die letzten Tage frei genossen, denn am Montag geht dann die Apfelernte los!!!

© Bianka Seidel, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach langer Warterei und einigen Umwegen ist es nun endlich fast soweit......der Mai rückt näher und damit auch das Abflugdatum. Und um für alle daheim gebliebenen etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen und mir das schreiben zahlreicher mails zu ersparen ist die Idee dieses Tagebuchs entstanden. Viel Spass beim Lesen.
Details:
Aufbruch: Mai 2009
Dauer: 18 Monate
Heimkehr: November 2010
Reiseziele: Australien
Singapur
Der Autor
 
Bianka Seidel berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.