Motorradreise von Muenchen zum Polarkreis

Reisezeit: April / Mai 2009  |  von Gerardo Gueldner

Von Oslo zum Norkap 10.5.09

Von Oslo nach Trondheim 10.5.09

Die Weiterfahrt Richtung Norden erfolgte wieder mit leichtem Regen, der in Lillehammer dann wieder in gutes sonniges Wetter wechselte.
Lange und schön war die Fahrt ca. 100 Km entlang des Miosa Sees, der größte Norwegens. Bei Ankunft sieht man von weitem die Skisprungschanze.

Danach sind wir 200 Km über das Gudbransdal gefahren, welches ziemlich hoch liegt, da wir die Baumgrenze überschritten haben und erstmalig in Schneekontakt gekommen sind. Vorbei sind wir an Norwegens höchste Berge bis nach Trondheim. Trondheim hat den größten Dom Norwegens und ist die drittgrößte Stadt. Sonderbar ist die Tatsache dass man für die Besichtigung des Nidarosdom Eintritt bezahlen muss.
Übernachtet haben wir im Wanderheim der nicht desto Trotz umgerechnet mehr als 100 EUR kostete, positiv war das ich endlich einmal in meinem Email Postfach nachschauen konnte, da es einen Internet Anschluss mit PC zur Verfügung hatte. Nehme auf Motorrad Reisen verständlicherweise kein Laptop mit, so das mir die allgemeinen Wifi Einrichtungen nichts nutzen.
Trondheim soll einer der schönsten Städte Norwegens sein, die Fjorde sind aber so viele das man kaum alle genauer besichtigen kann bzw. dann auch will.
Unser Aufenthalt war dieser Stadt entsprechend kurz gehalten und bei leichtem Regen ging es in Richtung Bodoe.

Von Trondheim nach Bodö 11.5.09

Weiter auf der langen E6 an Namsos vorbei sind wir in Foldereid bei einem Angel Camping hängen geblieben. Auf Anfrage nach einem Kaffee hat uns ein Österreicher aus nahe Wien geantwortet. Das Lokal wurde dann prompt für uns geöffnet und es stellte sich heraus dass die Pächter aus HH waren.

Es waren noch ein deutscher Koch und ein Angelgast da. Ailyn durfte später mit dem Österreicher und dem Koch bis Mitternacht (bei Tageslicht) auf Angeltour gehen.
Drei Dorsche waren das Ergebnis für 3 Stunden.
Am nächsten Tag wollten wir an den Fjorden entlang fahren, 6 an der Zahl. Die erste Fähre in Holm haben wir gut geschafft. Nach 20 Minuten ging es los. Bei der 2. in Horn, allerdings waren wir 20 Minuten zu spät und die nächste ging erst 3 Stunden später.

Also sind wir über die Berge und ein sehr langen Tunnel wieder zur E6, bis nach Mo i Rana gefahren.
Übernachtet haben wir in einer Pension am Ort, da ich nicht mehr 25 Km zum Camping zurück fahren wollte. Diese letzte Strecke war recht kalt, so dass wir für Ailyn winterfeste Schuhe (statt Regenstiefeln) besorgen mussten.
Bei trockenem aber bewölktem Wetter sind wir dann weiter über die E6 bis nach Bodö.
Auf dieser Strecke passierten wir den Polarkreis auf einer Hochebene, wo es Eisregen gab und es sehr kalt war. Besonders spürte man die Kälte an den Stiefeln und den Handschuhen da diese nicht für den Winter ausgelegt waren.

Von Bodö nach Narvik. 13.5.09

In Bodö angekommen sind wir gleich zur Fähre und stellten fest, dass diese in 40 Minuten losging. Also schnell Geldgeholt und Proviant für die Schiffsreise besorgt, die 4 Stunden dauern soll. Das Wetter blieb bewölkt bis 1 Stunde vor den Lofoten Inseln. Dann blauer Himmel der eine ganze Woche schon bis Narvik andauerte. Bei Tageslicht ca. 21 Uhr sind wir in Moskenes Hafen angekommen und gleich 4 Km nach links zu A gefahren. Dort haben wir uns in einem Rorbuer eingemietet. Das sind ehemalige Schlafplätze für Fischer gewesen, die teilweise heute sehr komfortabel, für den Fremdenverkehr ausgebaut wurden. Die Rorbuer liegen alle direkt am Wasser und sind auf Stelzen gebaut.

Am nächsten Morgen ging es weiter zu dem bisher schönsten Abschnitt der Reise.
Wir sind den gesamten Koenigweg oder Kongsveien, die E10 über Brücken und tolle Landschaften bis nach Narvik gefahren.

Leider gab es schon Anzeichen das etwas mit dem Antrieb der Maschine nicht stimmte. Das wurde dann immer schlechter so dass ich Richtung Narvik statt Troemso gefahren bin. War auch die richtige Entscheidung. Die Kette war der Belastung nicht mehr gewachsen und hatte sich zu sehr ausgedehnt. In Narvik blieben wir im Wanderheim um am nächsten Morgen zu sehen wo man die Maschine reparieren lassen kann. Es gab auch eine Yamaha Vertretung im Ort, die Kette war allerdings nicht auf Lager. Es war Freitag und es sollte bis Dienstag dauern.
Also Maschine dagelassen und Mietwagen genommen. Vorher noch mit dem Automobilklub die Kostenübernahme abgeklärt.

Von Narvik zum Nordkap 15.5.09

Jetzt fehlten nur noch 750 Km bis zum Ziel. Auch hier eine überwältigende schöne Landschaft bis Alta. In Alta sind wir im Camping über Nacht geblieben.

Die Vegetation wurde immer weniger, bis so gut wie keine mehr vorhanden war. Nur noch Steine, Felsen, Berge und Wasser. Das Wetter wieder bewölkt, dann wider Sonnenschein und zum aller Schluss nebelig, da wo wir es gar nicht wollten.

Auf dem Weg zum Norkap muss man durch ein 3 Km langes Tunnel das unter Wasser gebaut wurde. Die einfache Strecke kostet ca. 200 Kronen also ca. 30 EUR das gleiche nochmals pro Person am Nordkapplateau. Also ein teurer Spaß für den Eintritt in eine Halle die ein Restaurant eine Postfiliale und ein Souvenirladen beinhalten.

Das Ziel war nach 2 Wochen und mehr als 3500 Km erreicht. L G71 M10 S21 der nördlichste Punkt Europas.

Nach ca. 1 Stunde ging es den wieder zurück nach Narvik allerdings über Lappland in Norwegen Finnland und Schweden. Das war ein Umweg aber es hat sich gelohnt. Endlich konnten wir Elche fotografieren und wir Übernachteten das Wochenende in einer Husky Lodge www.engholm.no . Hüttenpreis 1000 Kronen pro Nacht also 300 EUR fürs Wochenende.

Es waren ca. um die 10 verschieden Hütten die jede für sich besonders mit rustikalem Stil eingerichtet waren. Zur Lodge gehören 51 Schlittenhunde, alle sehr Menschenfreundlich, aber doch wild. Das Wetter ein Gedicht.
Am Montag sind wir dann noch die 640 Km nach Narvik durch Wälder und die typische Samenregion. Gestern habe ich Ailyn morgens um 5 Uhr zum Flughafen gebracht, am Nachmittag soll Sie über Oslo Kopenhagen wieder in München sein.

Gestern waren die Ersatzteile für die Reparatur des Mopeds noch nicht da, musste deshalb noch eine Nacht bleiben. Heute war ich gegen 11 Uhr wieder dort und die Maschine war in der Reparatur und soll gegen 15 Uhr fertig sein.
Noch heute geht es 600 Km über Schweden bis Finnland. Es wird ja nicht dunkel, kann also bis spät fahren und ein Zelt habe ich für alle Fälle dabei.

Lillehammer

Lillehammer

Im Gudbrandsdal

Im Gudbrandsdal

Dom in Trodheim

Dom in Trodheim

Fähre nach Namsos

Fähre nach Namsos

Am nördlichen Polarkreis vorbei

Am nördlichen Polarkreis vorbei

Unsere Fähre in den Lofoten

Unsere Fähre in den Lofoten

A in den Lofoten

A in den Lofoten

Lofoten

Lofoten

Lofoten Kabeljau auf Stelzen zum Luft trocknen

Lofoten Kabeljau auf Stelzen zum Luft trocknen

In Alta 200 Km vor dem Nordkap

In Alta 200 Km vor dem Nordkap

Am Ziel

Am Ziel

Ziel erreicht

Ziel erreicht

Unsere Husky Lodge in Karasiok

Unsere Husky Lodge in Karasiok

Husky Lodge in Karasiok

Husky Lodge in Karasiok

© Gerardo Gueldner, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise ab Muenchen nach Norwegen zu den Lofoten Inseln und Polarkreis am Nordkap,zurueck ueber Schweden, Finnland, Baltikum, Polen,Slowakei und Österreich per Motorrad ca. 10000 Km
Details:
Aufbruch: April 2009
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Mai 2009
Reiseziele: Deutschland
Norwegen
Schweden
Der Autor
 
Gerardo Gueldner berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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