Indonesien "Selamat datang"
Ursprüngliches Sumatra: Bukit Lawang
Nationalpark Gunung Leuser
Der Park ist mit ca. 10.000 km² Fläche eines der größten Naturreservate Indonesiens. Er liegt im Norden von Sumatra. Seit 2004 gehört dieser Park mit weiteren Nationalparks zum UNESCO-Welterbe.
Die Tropischen Regenwälder von Sumatra bieten Platz für viele Tierarten, die wegen der Waldrodungen auf Sumatra bedroht sind.
Allein der Sumatra-Orang-Utan ist schon eine Tierart, die stark bedroht ist. Doch zum Glück haben die Orang-Utans hier eine ihrer größten Populationen.
In Bukit Lawang werden seit Ende des 20. Jahrhunderts Orang Utans aus der Gefangenschaft befreit, versorgt und wieder ausgewildert.
Unser Weg nach Bukit Lawang
Wir suchen und finden unseren Weg nach Bukit Lawang, lassen uns allerdings von unserem Fahrer überreden, bei ihm eine Tour durch den Regenwald zu buchen.
Organisation unserer Regenwaldtour von Bukit Lawang
Nachdem wir eine schöne Bleibe gefunden haben, machen wir uns gestärkt nach einem leckeren Frühstück am nächsten Tag auf und buchen. Mir ist schon vorher klar, dass es mir reicht, eine 2-Tages-Tour mit einer Übernachtung im Regenwald zu machen. Doch wir lassen uns zur 3-Tages-Tour überreden....
Die Dschungeltour
Es geht also los und ich staune nicht schlecht, als ich die drei Australier sehe. Einer fitter als der andere und keine Frau außer mir weit und breit.
Ich versuche mich tapfer zu schlagen und bekomme von den Jungs auch gleich zu hören, dass ich das Tempo vorgeben soll/darf. Suuuper! Jetzt bin ich auch noch schuld, wenn wir kriechlangsam wandern.
Aber Eddie ist ein Gentleman und trägt unser Gepäck in einem großen Rucksack. Das ist schonmal was! Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass der Anteil meines Gepäcks deutlich geringer ist - wie immer
Hügel rauf - Hügel runter - Hügel rauf - Hügel runter.....
Wir wandern und wandern und wandern und es hört nicht auf. Es gibt tolle Tiere zu sehen, vor allem eben Sumatra-Orang-Utans, aber es ist sch*** heiß/schwül und wir kraxeln einen Hügel hoch, nur um ihn auf der anderen Seite wieder herunterzukraxeln. In der Mittagspause werden wir von Einheimischen mit einem leckeren Reisgericht versorgt und dann geht's weiter und weiter, immer weiter. Als Erfrischung gibt es Passionsfrucht/Maracuja direkt aus der Fruchtschale geschlürft.
Einmal rennen wir leise querfeldein, um einem Pfau zu folgen. Eddie und ich wundern uns ein bisschen, da das dann wohl ein ganz besonderer Pfau sein muss, sonst hätte sich die Mühe wegen eines Pfaus ja kaum gelohnt, oder!?!
An einer Ameisenstraße machen wir halt und bewundern die fleißigen Tiere. Assani - unser Guide - wird nicht müde, uns immer und immer wieder Wichtiges über Fauna und Flora zu erzählen. Außerdem gibt er uns Tipps, wie man im Regenwald überleben kann. U.a. könnte man die fleißigen Ameisen essen. Die Art, die wir uns anschauen hat einen dicken, lilafarbenen Hinterleib und soll wie eine Kirsche schmecken. Aber keiner von uns will probieren
Ein Abend am Lagerfeuer im Regenwald
Kurz bevor wir am Fluss unten ankommen, krieg ich vom ständigen Hügel auf - Hügel ab fast einen Koller und will einfach nur noch ankommen.
Am Fluss treffen wir dann auf eine ganze Horde von Touristen und einheimischen Guides. Alle wuseln am Fluss entlang, wir nehmen ein Flussbad, bekommen warmes Abendessen und ruhen uns am Feuer aus.
Am Feuer sitzend, besucht uns eine Gottesanbeterin und Eddie hat Mühe, sie von ihrem Feuer-Suizid abzuhalten!
Dann fängt einer mit dem "Jimmy Jimmy Jimmy Jimmy Whoop, Jimmy Whoop"-Spiel an und wir brauchen einige Zeit, um das Spiel zu verstehen
Am nächsten Morgen....
In der Nacht schlafen wir einfach nur in unseren Schlafsäcken, über uns eine blaue Folie, unter uns eine blaue Folie und hinter uns eine Felswand. Ein ziemlich primitves "Zelt". Ich krieg kaum ein Auge zu - seltsame Geräusche im Regenwald - nicht nur vom schnarchenden Nebenmann - und es soll hier auch noch Sumatra-Tiger geben!
Mir ist am Abend schon klar: Das war eine tolle Erfahrung, aber ich mag nicht noch eine weitere Nacht. Eddie kann gern noch weiter wandern, komischerweise will er das aber auch nicht und wir "buchen" um.
Wir verabschieden uns von den coolen Australiern (einer hat vom Surfen eine eiternde Wunde und wandert trotzdem!) und ziehen mit einer anderen Gruppe nochmal ein wenig durchs Unterholz. Auf dem Weg nach oben bekomme ich zig sms aus Deutschland und wundere mich!
Aber bis wir an den großen Fluss gelangen, hab ich schon vergessen, dass man versucht hat, uns über's Handy per sms zu erreichen. Am Fluss warten nämlich schon LKW-Reifen aneinandergekettet auf uns, um uns den Fluss zurück nach Bukit Lawang zu tragen. Alles wird wasserdicht verstaut und schon gehts los. Eddie und ich sitzen im zweiten Reifen und wir haben einach nur Spaß, den Fluss runterzusausen! Neben uns hohe Felswände mit Regenwald bewachsen - traumhaft
Dem französischen Paar vor uns scheint es auch zu gefallen, bis sie ihre Beine in die Luft wirft und "snake!", "a snake!" schreit: Eine kleine, grüne, giftige Wasserschlange hat sich in den Boden des Reifens verirrt und wird sofort vom steuernden Indonesier rausgeschmissen. Das ging nochmal gut!
Das Beben vom 30. September 2009 in Padang
Zurück in unserer Unterkunft ruft eine Freundin an. Als ich erst spät drangehe, ist ihre Erleichterung riesig. Sie ist froh, zu hören, dass es uns gut geht und gibt das unseren Eltern weiter. Denn in Padang - 900km von Bukit Lawang entfernt - gab es ein großes Erdbeben mit einer Stärke von 7,6.
Die Stadt Padang gleicht nach letzter Nacht einem Trümmerhaufen! Sogar die europäischen Nachrichten haben davon berichtet. Die australischen Jungs von der Dschungeltour wollten auch erst nach Padang, haben sich aber kurz vorher umentschieden. Mir läuft's kalt den Rücken runter!!
Rückkehr der 3-Tages-Tourler
Trotz Erdbeben - oder gerade deswegen - merken wir wieviel Glück und Freude wir bei der Dschungeltour hatten. Das wird uns die nächsten zwei Tage in Bukit Lawang nochmal bewusst - hier trinken und feiern wir mit Assani, nachdem dieser mit den Australiern zurück von der 3-Tages-Tour ist.
Und auch die Australier treffen wir wieder: Der Typ mit der eiternden Wunde am Fuss kann nicht genug Schmerzen kriegen und lässt sich gleich nach der Tour noch ein Tattoo stechen
Impressionen aus Bukit Lawang
Schicksalshaftes Hochwasser 2003 in Bukit Lawang
Schicksalsschläge scheint es ständig zu geben: Auch Bukit Lawang wurde nicht verschont: Viel Regen hat im November 2003 den Fluss zu einem reißenden Ungeheuer gemacht und 300 Menschen das Leben gekostet. Das ganze Dorf wurde danach sozusagen eine Stufe "nach oben" gehoben, um solch eine Tragödie zu vermeiden.
Auch wir erleben täglich viel Regen, regen uns aber nicht darüber auf.
Aufbruch: | 16.09.2009 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 26.10.2009 |
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