Argentinien - Ab in den Süden

Reisezeit: September / Oktober 2009  |  von Doro Klein

Weiter gehts bis nach El Calafate

Es geht weiter südwärts über Commodoro Rivadavia und Puerto San Julian nach El Calafate. Vorab jedoch ein Wort zu Patagonien:

Trocken, heftig und eiskalt pfeift uns der Wind täglich um die Ohren. Je weiter man nach Süden kommt, desto karger wird die patagonische Wüste. Sollte anfangs noch ab und zu ein Baum auftauchen, ist der garantiert schief. Der Wind kommt aus dem Westen und ist gnadenlos. Patagonien ist lebensfeindlich, aber nicht leer. Bei der nicht enden wollenden Fahrt über die patagonischen Landstraßen sind die Guanakos, Nandus, Schafe und Flamingos (ja, Flamingos) eine Abwechslung fürs Auge. Jede Bewegung wird festgehalten.

Unbeschreiblich schön ist der Himmel und das Licht Patagoniens. Stahlblau mit seltsamen, tief hängenden Wolkenformationen. Das Licht lädt zum Fotografieren des Nichts ein. So weit das Auge reicht ist NICHTS. Das hat sich auch in 300 km noch nicht geändert. Am Anfang macht uns unruhige Europäer dieses Nichts nervös. Sobald jedoch einige Tage vergangen sind, merkt man, wie sich eine tiefe Ruhe in einem ausbreitet. So muss Meditation sein...

Innerhalb eines Tages wechselt das Wetter oft dreimal, eine zuverlässige
Vorhersage ist unmöglich. Wenn der Himmel über Patagonien schwarz wird, möchte man sich am liebsten sofort verkriechen, so bedrohlich wirkt er dann. Wir geraten in Sandstürme, die Sicht beträgt noch 10 Meter. Mit Gegenverkehr ist aber nicht zu rechnen. Manchmal ist es unmöglich die Autotür zu öffnen, so stark drückt der Wind. Das Auto können wir nur durch starkes Gegenlenken und nicht zu hohe Geschwindigkeit auf der Straße halten.

einer der vielen Salzseen

einer der vielen Salzseen

die Küste vor Commodoro Rivadavia

die Küste vor Commodoro Rivadavia

Tümpel mit Flamingos

Tümpel mit Flamingos

erst ein paar Tage alt

erst ein paar Tage alt

Guanakos

Guanakos

Tage später erreichen wir El Calafate, den wohl teuersten Ort Argentiniens. Wir wohnen in einem süßen, kleinen Hostal und freuen uns auf die Gletscher. Nach Nachmittag verbringen wir noch mit Bummeln und Gancia-Trinken. Nicht zu vergessen das himmlische Calafate-Eis, das wir inhalieren.

Landschaft auf dem Weg nach El Calafate

Landschaft auf dem Weg nach El Calafate

unser Hostal in El Calafate

unser Hostal in El Calafate

Gaucho bei der Arbeit

Gaucho bei der Arbeit

auf dem Weg zum Perito Moreno

auf dem Weg zum Perito Moreno

Und auf das, was dann kam, waren wir irgendwie nicht gefaßt. Wir bogen um die Ecke und da war er:

der atemberaubende Perito Moreno Gletscher

der atemberaubende Perito Moreno Gletscher

nur mal zur Verdeutlichung der Höhe des Gletschers (ca. 60 m)

nur mal zur Verdeutlichung der Höhe des Gletschers (ca. 60 m)

nach einer Bootsfahrt auf dem Lago Argentino packen wir hier unser Picknick aus

nach einer Bootsfahrt auf dem Lago Argentino packen wir hier unser Picknick aus

Uns stockte der Atem, als er ganz plötzlich und unvermittelt vor uns stand. Auf soviel Schönheit waren wir nicht vorbereitet.

Der Perito Moreno beginnt hoch oben in den Anden und mündet in den Lago Argentino. Mehrmals täglich brechen Eisstücke vom Gletscher ab und krachen donnernd in den See. Dann kann es schon mal passieren, dass ein kleiner Eisberg das Boot am Anlegen hindert. Die Crew kennt das aber schon, fängt den Eisberg mit einem Lasso ein und zieht ihn zur Seite.

© Doro Klein, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gletscher, Wale, Pinguine und last but not least Feuerland
Details:
Aufbruch: 20.09.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.10.2009
Reiseziele: Argentinien
Der Autor
 
Doro Klein berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.