Zwei Schwaben in Japan
11. Tag: Abreise und Heimflug
Der Abreisetag fängt mit blendender Sonne an, aber das ist vermutlich nicht der Grund, warum ich nicht meine Augen aufbekomme.
Unser Reiseleiter verabschiedet uns um 6:00 Uhr morgens tatsächlich in der Lobby, toll, er hätte auch schlafen gehen können, aber ich glaube, ihm haben die letzten Tage mit uns auch Spaß gemacht.
Alles ist wie immer hervorragend durchorganisiert. Der Transfer zum Flughafen Osaka klappt, wir starten durch und kommen wenig später in Tokio an, wo man mir Zahnpasta und Duschgel abknöpft. Ich Depp habe das ins Handgepäck mitgenommen. Eine freundliche Dame tastet mich genauer ab, da das piepen unter dem Detektor nicht weniger wird. Vielleicht hätte ich Kugelschreiber und Handy vorher rauslegen sollen? Au Mann, heute habe ich noch nicht alle Sinne zusammen, aber das wird bestimmt noch besser. Inzwischen sitzen wir hier im Restaurant, Andi schläft, ich trinke Bier und schreibe unseren Reisebericht. Jetzt gilt es noch schnell ein paar steuerfreie Zigaretten mitzunehmen und den Flieger in Richtung Heimat zu besteigen. Japan ade, es war zu 100% eine Reise wert, gerne würden wir wiederkommen!
Das Wetter ist besser und so konnten wir vom Flugzeug aus noch einmal den heiligen Berg Fuji-San sowie die Ausmaße verschiedener Großstädte sehen. Nach dem Inlandsflug warten wir nun auf den Flieger in Richtung Frankfurt. Als wir dann nach 3 Stunden von Japan abheben, ist schon ein klein wenig Traurigkeit da, denn wir haben dieses Land innerhalb kürzester Zeit in unser Herz geschlossen, aber, die Vorfreude auf unsere Familien lässt uns gleichzeitig freudig nach Westen blicken.
Das Wetter ist besser als beim Hinflug, zumindest können wir einige schöne Bilder vom riesigen Sibirien machen. Nur vereinzelt kann man Lichter erkennen und weiß somit, hier in dieser eisigen Wildnis leben Menschen! Wahnsinn, man möchte nicht wirklich tauschen, es sieht so aus, als ob dies das sogenannte ewige Eis ist, man spürt förmlich die Kälte. Das Thermometer zeigt inzwischen -60° an - gut, wir sind auch in 11000 Meter Flughöhe, da ist das normal.
Die Heimreise verläuft problemlos und so kommen wir nach umgerechnet 24 Stunden Reisezeit, unzähligen, diversen Getränken und Videofilmen wieder in der Heimat an. Es muss noch erwähnt werden, dass uns der erste Tritt auf deutschen Boden komplett entsetzte: wie dreckig ist es denn hier in Deutschland? Warum werden wir umher geschubst? Warum ist man hier so unfreundlich? Wir bekommen mit, wie ein älteres Ehepaar auf der Rolltreppe den Koffer verliert, der Koffer ein paar Meter runterrutscht und bei einem Pärchen hängenbleibt. Der Mann fängt sofort zu schreien und poltern an, das ältere Ehepaar ist eingeschüchtert und die Szenerie stimmt uns sehr nachdenklich, wenn man weiß, dass es auch anders geht, zB im Land der Verbeugungen, ein kurzes, respektvolles "Sumimasen" hätte die Situation entschärft.
Willkommen in Deutschland! Sollen wir unsere Ellenbogenschoner wieder anziehen oder hilft es doch weiter, wenn wir Mitgefühl, Respekt und Achtung vor einander haben und das Wort "Entschuldigung" nicht so schwer über die Lippen kommt? Wir werden sehen, es lohnt sich auf jeden Fall darüber nachzudenken!
Aufbruch: | 22.10.2008 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 01.11.2008 |