Zweite Reise in den Senegal

Reisezeit: April 2003  |  von Hans-Gunter Herrmann

Loumpoul und Heimflug

Also verabschiedete ich mich von der Familie und machte mich auf den Weg nach Loumpoul, wo Maua unterrichtete. Wollte mich von ihr verabschieden und die Gelegenheit zu einem kleinen Gespräch nutzen. Fuhr also zu ihrer Gastfamilie, wo sie ein winziges Zimmer bewohnte. Das Zimmer war ca. 3 auf 2 m groß (klein). Eine Schaumstoffmatratze auf dem Boden und eine alte Schulbank, wie wir sie teilweise noch aus den 1950er Jahren kennen als Schreibtisch. Ich saß auf der Matratze, sie in der Schulbank. So unterhielten wir uns in fragmentarischem Englisch und Langenscheidt Französisch. Herr Langenscheidt war mir schon eine große Hilfe, möchte ihn nicht mehr missen. Alle 2 min kam irgendeine Person herein und sagte irgendetwas Belangloses, nur um den Anschein zu wahren, dass nichts Unanständiges geschah. Denn inzwischen war es Nacht geworden.

Hausgemeinschaft. Man lebt und kocht und lacht zusammen.

Hausgemeinschaft. Man lebt und kocht und lacht zusammen.

Zu guter Letzt schlief ich in ihrem Bett und sie schlief bei der Hausherrin. Am nächsten Morgen gab es dann viel Spaß mit den anwesenden Frauen, die alle in diesem Haus wohnten. Damals hatte ich sehr lange Haare, ca. 50 - 60 cm lang. Das war für die Frauen natürlich das pure Vergnügen, mir Lai zu machen, das heißt Haare flechten. Jede durfte mal ein paar Zöpfe flechten, Haare gab es genug. Den Unterricht ließ sie mit Entschuldigung ausfallen bzw. ließ sich vertreten. Doch trotz allem Spaßes musste ich irgendwann aufbrechen. Verabschiedete mich und fuhr los Richtung Dakar. Kam aber nicht soweit, Kühler fing an zu kochen. Wasser hatte ich alles verbraucht, stand also und wartete das die Temperatur des Kühlwassers langsam runter ging. Dann wieder ein kleines Stück weiter, wieder Anhalten. Kein Verkehr auf dieser abgelegenen Strecke.

Endlich kam ich nach Kebemere auf die Hauptstrecke. Dort hatte ich Hilfe über Maua organisieren lassen. Ihr ältester Bruder unterrichtete in Kebemere, der erwartete mich und brachte mich zu einem Mechaniker. Tja, Zylinderkopfdichtung und ein Wasserschlauch waren defekt. Wir riefen den Besitzer des Golfes an, er sprach mit dem Mechaniker, der führte die Reparatur aus und so konnte ich nach ein paar Stunden weiterfahren. Jetzt sollte ich ja den Wagen noch bei seinem Besitzer abgeben, aber der war nicht da, keiner wusste wo er war und wann er kam. Die Zeit des Abflugs rückte immer näher, also fuhr ich zu dem Schweizer Ehepaar die in Bel Air ein Restaurant betreiben und gab ihr die Schlüssel und Papiere. Rief Demba an, damit er dem Besitzer sagen kann, wo sein Auto steht. Das war ganz in der Nähe, da konnte man zu Fuß hingehen. Also Taxi rufen, an den Flughafen, einchecken und ab mit Condor nach Frankfurt/Main. Damals gab es noch Direktflüge von Dakar nach Frankfurt, heute leider nicht mehr.
Meine 2.te Senegalreise war zu Ende, aber es sollte nicht das Ende, sondern der Anfang sein.

Im Senegal werden die Kleider meist von Männern genäht

Im Senegal werden die Kleider meist von Männern genäht

Einige Kinder haben Angst vor dem weißen Mann. Dieses Nicht.

Einige Kinder haben Angst vor dem weißen Mann. Dieses Nicht.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach meiner ersten Reise "Mit dem Auto in den Senegal" folgt nun wenige Wochen danach meine 2.te Reise, diemal allerdings mit dem Flugzeug.
Details:
Aufbruch: 02.04.2003
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 18.04.2003
Reiseziele: Senegal
Der Autor
 
Hans-Gunter Herrmann berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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