Vietnam entdecken

Reisezeit: März 2010  |  von Marco Ludwig

Buon Ma Thuot

Da bin ich also wieder mal dran, und das bei einem Ort, bei dem nicht nur ich Probleme mit der Ausspache habe. Wir wurden also vom Hotel abgeholt und zum eigentlichen Abfahrtspunkt gebracht. Da stand er nun, unser geschrumpfter Bus. War nur eine Variante vom MB Sprinter, doch sonst vom Feinsten: Fahrer korrekte Kleidung, Extra Kopfbezuege und eine kleine Wasserflasche zur Begruessung. Nur Fliegen waere schoener...was der Fahrer wahrscheinlich auch manchmal dachte, wenn er bei Gegenverkehr zu ueberholen begann...
Doch Buddha oder wer auch immer war uns hold und nach 5h erreichten wir die 190 km entfernte Stadt. Das erste Ueberfallkomando (Taxifahrer, Schlepper) konnte abgewehrt werden und einer brachte uns auch zu einem von uns ausgewaehlten Hotel.
Das Einchecken klappte dann wunderbar, nur das unser Englisch nicht verstanden wurden und umgedreht genau so. Macht nix, vielleicht klappt es ja trotzdem mit unseren geplanten Ausfluegen und dem Ticket nach Saigon?! Der Tag war noch jung, guten Mutes suchten wir was zu essen und ein Tourismusbuero fuer moegliche Ausfluege. Beides klappte. Am fruehen Nachmittag sassen wir im Kleinbus zu einem der groessten Wasserfaelle Vietnams. Ein paar Treppen.. trotz Trockenzeit tosste die Gischt (nicht Gicht) herunter.
Ueber Haengebruecken ging es denn weiter in den Dschungel. Ich habe gleich mal getestet, ob wenn Danger dran steht, vielleicht ein guter Wanderweg weiter fuhrt. Stand dann oberhalb und schaute wie das Wasser hinabschoss. Zurueck waren dann Heiko und Gabi weg. Heiko hielt den Fahrer fest, damit er nicht allein zurueck fuhr und wir von den Fruechten des Waldes ueberleben muesten, Gabi lauschte den Klaengen des Wassers und ich suchte, ob es hinter dem Weg einen weiteren gibt. ...es gibt immer einen Weg...

Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das Auto und gelobten Besserung (keine Alleingaenge) im unbekannten Gelaende...
Zurueck muede und geschafft ins Bett (nach dem Essen) und mal richtig lang schlafen.
Aufstehen und versuchte Unterhaltung mit unseren "Maedels" von der Rezeption. Wir hoffen auf die Busticket fuer den Abend (waere kein Problem), ohne irgendeinen Zettel, geschweige denn Tickets in der Hand zu haben. Aber fuer was braucht man denn so was? Wir sind ja in Vietnam!
Fruehstueck mit kleinen Erschwernissen. Entweder Essen oder (Kaffee) trinken. Da kaufen wir halt vom Strassenstand nen selbst zusammengestellten Sandwich..lecker... und gehen damit ins Kaffee (hier wird ja angeblich einer der besten angebaut. Lecker ist er auch, obwohl das nichts mit dt. Kaffeeverstaendnis zu tun hat (klein, stark, suess)
Wir verzichten auf das Taxi und fahren mit dem Localbus nach Buon Don, ein kleines Dorf, bekannt fuer die Elefantenzaehmung und die Rennen...
Zwischen den Pfahlhaeusern standen dann auch gleich ein paar Elefanten rum, die aber gerade ihre gesetzliche Mittagspause hatten. Die verbleibende Stunde nutzten wir fuer die weitere Erkundung. Ein Gewirr von Haengebruecken ueber Stromschnellen lud ein, unser Gleichgewicht zu pruefen. Wir sahen scheinbar leidend aus, denn uns wurde gleich ein Trink von einer einheimischen Familie angeboten. Ein Spezialgetraenk aus einem Steintopf, der nach Alk roch. mmhhh
Der Elefant liess uns jedenfalls trotzdem hinauf (bequen ueber ein Aufstiegsgeruest) und dann ging die Schaukelei los...
Die Elefanten waren sich scheinbar selbst zu schwer (oder es war zu heiss), also strebten wir schon noch kurzer Zeit dem Fluss zu. Schon praktisch so ein Ruessel! der Koerper, bis auf ein kleines Holzgestell mit Inhalt und dem "Lenker", waren im Wasser. Das war bei der Hitze sicher nicht schlecht. Nach einer Zwischenmalzeit (nur fuer die Elefanten gings dann zurueck. Neugierig auf neue Entdeckungen liefen wir weiter, landeten auf einer staubigen Strasse und sollten noch 3km laufen? Ich schnappte mir einen Einheimischen, bot ihm 2 fette Dollar, dass er uns 3 zum See faehrt. Es war dann weiter und anders wie gedacht, doch die Abmachung galt.

Wir landeten in einem Resort, fast leer. Hatte wahrscheinlich schon bessere Zeiten gesehen. Der Reis im Bambus gebraten mit Fleisch und kuehlem Bier waren trotzdem lecker. Zurueck zur Bushaltestelle und dem Localbus (diesmal eine abgewandelte Route durch andere Doerfer...)
In der Stadt lag die Haltestelle etwas anders. Beinahe haetten wir die Besichtigung weiterer Doerfer ranhaengen muessen. Doch der km zum Hotel war ertraeglich und fuerte uns an Maerkten Strassenstaenden und anderen Verfuehrungen vorbei...
Im Hotel noch mal duschen (beim Hausmeister, ein alter Kriegsveteran) und dann hoffen, dass wir auch abgeholt werden.
20Min nach der gesagten Zeit, hupte es und der kostenlose Zubringer war da. 10Min spaeter sahen wir einen neuen Bus bestens vorbereitet. Gabi sprang als erste hinein und sicherte sich die besten Plaetze. Heiko und ich kuemmerten uns um die Tickets. Die Frau am Schalter schmunzelte, hatte irgendwie schon von den seltsamen Typen (Touristen) gehoert, stellt die Tickets aus und der Fahrt nach Saigon stand nichts mehr im Wege. Puenktlich fuhr der Bus ab, nachdem der Fahrer allen Gaesten noch ein Nackenkissen, eine Flasche Wasser und eine Decke gereicht hatte. Nach ner halben Stunde erster Stopp Reifenwechsel. Wahrscheinlich vorsorglich, den was danach kam war ein Grauen. Eine Baustelle an der anderen. Dazwischen enge Strassen, jede Menge LKWs, die ueberholt werden mussten und ab und zu, "Geschwindigkeitsreduzierer", die uns an die Decke springen liess. Ich habe bis halb 2 gelesen und wollte dann schlafen, daraus wurde aber nicht viel. Gabi stierte neben dem Fahrer in die Dunkelheit und versuchte damit ihren Magen zu beruhigen....

© Marco Ludwig, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Flucht vor Schnee und Kälte
Details:
Aufbruch: 05.03.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Marco Ludwig berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.