einmal Paradies bitte!

Reisezeit: Mai - August 2010  |  von Julian F.

Thailand: 3 weeks - 4 countries

Hallo Alle Daheimgebliebenen,

Viel Zeit ist seit unserem letzten Post vergangenen, und etwa genauso viel ist passiert: Wir haben 3 Staatsgrenzen überschritten und mittlerweile den Kontinent gewechselt... 
Nach unserem letzten Post in Railay bei Krabi fuhren wir mit einem Longtailboat zurück nach Krabi - es war bis dahin unsere erste Fahrt mit einem für Thailand typischen Longtailboot und es war toll: Der Motor heulte, der Fahrtwind peitschte einem ins Gesicht und die Gischt wehte um den Bug... Krabi selbst war ein sehr netter Ort, leider mussten wir ihn am nächsten Morgen bereits um 6:00 Uhr verlassen um unseren Bus über die Grenze zu Malaysia nach Georgetown auf der Insel Penang zu erwischen - der Grenzübertritt verlief problemlos und schon nach kurzer Zeit viel uns auf, dass Malaysia viel dichter besiedelt ist als Thailand... In Georgetown angekommen, machten wir erstmals die Erfahrung nach einem Bett suchen zu müssen, denn alle Hostels waren schon belegt... Nach wir endlich ein Zimmer gefunden hatten - gingen wir bei einem der typischen Essensstände an der Straße essen... Den Rest des Abends waren wir damit beschäftigt aufn irgendeinem Wege die Nacht rumzubringen - warum?! Es war der Tag des Championsleaguefinales und so verbrachten wir die Nacht mit einem Engländer, der nachdem sich seine Frau von ihm hatte scheiden lassen einfach in Malaysia geblieben war, und später 2  Allgäuern und schauten uns mit ihnen das Finale um ca. 4:00 Uhr morgens an - Fazit des Abends: Inter war besser und Oettinger Export gibt's auch in Malaysia...!
Nachdem wir den Morgen verschlafen hatten, machten wir uns zu einem Spaziergang durchs historische Georgetown auf und aßen in "Little India" zum ersten Mal in unseren Leben indisch... Sehr schöne Eindrücke bekamen wir an diesem Mittag, und bereits in Georgetown mussten wir feststellen: die Malaysier sind so nett wie die Thais mit dem Unterschied, dass sie einem nicht unbedingt was verkaufen wollen. obwohl hier der Islam Staatsreligion ist sind nur eine Minderheit der Frauen verschleiert und in Malaysia wird nicht über "Multikulti" diskutiert, hier wird es gelebt - Chinesen, Inder und Moslems leben hier friedlich miteinander - in eigenen Vierteln ohne jegliche Diskussion über Parallelgesellschaften... Leider mussten wir am nächsten Tag in aller Früher schon vor Sonnenaufgang das schöne Penang verlassen um den ersten und einzigen Zug von Butterworth nach Kuala Lumpur zu bekommen - der Zug war extrem kalt und nach 4 Stunden waren wir an unserem Ziel, der Hauptstadt Malaysias angekommen... Wir quartierten uns in Chinatown ein und streiften durch die Stadt - Kuala Lumpur hat die wunderbare Atmosphäre einer multikulturellen Metropole, in der sich der Gegensatz zwischen der kolonialen Vergangenheit und der modernen Gegenwart in der Architektur manifestiert haben - überall sieht man alte Kolonialbauten, Moscheen und chinesische und hinduistische Tempel neben Wolkenkratzern mit Hochglanzglasfassaden... Den Abend ließen wir dann auf der Rooftopbar bei einem kühlen Tiger-Bier ausklingen... Am nächsten Morgen besuchten wir das "Museum of Islamic Arts" um uns danach quer durch die Stadt auf den Weg Richtung Petronas Towers zu machen - was in Thailand echt anstrengend geworden wäre, war in Malaysia kein Problem - überall gibt es einen hervorragend ausgebautes Nahverkehrssystem... Die Petronas-Towers waren zeitweise die höchsten Gebäude der Welt und hatten es uns echt angetan - sie sind einfach rießig!!! Nach dem Abendessen schauten wir dann nochmal vorbei um Fotos bei Nacht zu schießen bevor es zurückging nach Chinatown... Nach einem Bier in der Rooftopbar diskutierten wir mit einem Australier und 2 Einheimischen in einem Supermarkt darüber wer die WM gewinnt - einer der beiden Malaysier wusste die Aufstellungen der letzten beiden deutschen Wm-Titelmannschaften von '74 & '90 auswendig - Respekt!!!

Am nächsten Morgen ging's dann weiter mit dem Bus nach Melaka - einer Stadt südlich von KL unter Unesco-Schutz...
Melaka ist schön, ist aber durch den Weltkulturerbetitel stark von vorallem asiatischen Touristen überlaufen... Wir bezogen unserer Hostel - zum ersten Mal auf unserer Reise in einen Dorm - und verbrachten den Tag damit, durch Chinatown zu schlendern... Nachdem Abendessen beobachteten wir dann eine einheimische Tänzergruppe, die auf einem Platz traditionelle Tänze aufführte - zum Abschluss wurden wir gezwungen mitzutanzen - Gott sei Dank kennt uns hier niemand...! Den restlichen Abend genoßen wir das kostenlose Internet und kamen so mit einem Belgier ins Gespräch, der alle 192 Länder bereist hatte inkl. Nordkorea - Respekt!!! Am nächsten Morgen besuchten wir die "Sehenswürdigkeiten" Melakas: das Stadthuys, die St. Paul's Church und ein Portugisches Stadttor - es handelte sich im Wesentlichen um Ruinen - richtige "Sights" hat die Stadt eigentlich nicht zu bieten. Danach zurück nach Chinatown mit einer Rikscha - der Fahrer mühte sich mit uns zweien bergauf ohne Gangschaltung ab - der arme Mann!!! Am Mittag aß ich dann das bisher schärfste Essen unserer Reise - ein typisch malayisches "Laksa"...
Am Abend gingen wir mit Sam, dem Besitzer unseres Hostels, und sehr interessanten Leuten wie zB. einem amerikanischen Professor für Kinogeschichte mit Lehrstuhl in Japan, zu den Feierlichkeiten von Buddha's Geburtstag... Am buddhistischen Tempel angekommen war zwar alles hübsch geschmückt, die Feiernden aber bereits weitergezogen - kein Problem - wir gingen einfach in den hinduistischen Tempel nebenan, in dem gerade eine Prozession abgehalten wurde - einfach unvergleichlich... Danach gingen wir "Satay Celup" essen - einer malaysischen Art des Fondue um daraufhin zur Parade zu Ehren Buddhas zu gehen - Eindrücke, die man nicht vergisst... Zum Ausklang des Abend gingen wir dann in "Uncle Lee's Lonely Heart's Club Bar" - ein Zimmer, in dem 3 alte Chinesen saßen und Fernseh schauten und wenn man sie danach fragte, einem Bier verkauften - wir hätten nie daran gedacht, dass dies eine Bar sein könnte... Weil wir noch Hunger hatten zogen wir dann noch mit einer Kanadierin(Emily) durch die Stadt auf der Suche nach einer Nudelsuppe. Am nächsten Morgen verließen wir dann Melaka in Richtung Singapur... 

In Singapur versuchten wir zunächst ein Hostel in "Little India" zu finden - impossible... Wir brauchten 2 Stunden um ein Zimmer zu finden - und mussten feststellen, Singapur ist noch mal deutlich wärmer als die bisherigen Städte unseres Trips...
Am Abend spazierten wir durch das nächtliche Singapur - ganz hübsch... Singapur ist archetektonisch der Hammer - alles ist modern, neu, groß, innovativ - aber die größte Stärke der Stadt ist gleichzeitig auch ihre größte Schwäche - denn obwohl Singapur ja eine lange Geschichte hat, sieht man das im Stadtbild nicht - als wir am nächsten Tag durch Chinatown gingen blitzten kurz immer wieder Stücke von alter Fassade auf - doch selbst in Chinatown hatte man das Gefühl, die Stadt verleugne in  Asien zu liegen... In den Schaufenstern posieren weiße Models, die Stadt ist unglaublich teuer und die Fußgänger bleiben bei einer roten Ampel sogar stehen - ich hatte den Eindruck, Singapur wolle möglichst perfekt erscheinen und war deshalb etwa so spannend wie das Telefonbuch... Und so sauber wie man immer sagt ist Sinagpur auch wieder nicht... Am Abend waren wir dann auch noch im Zoo zur "Nightsafari" - der "Wow"-Effekt war aber eher dem Preis geschuldet als dem eigentlichen Zoo...

Edit Julian: also mir hat Singapur ja ganz gut gefallen...

Den nächsten Tag verbrachten wir dann vorallem damit auf unseren Flug nach Australien zu warten... Julian war vom Singapurer Flughafen begeistert, wir sahen der Airbus A380 und hatten die wahrscheinlich teuersten Nudeln unserer Zeit in Asien...
Der Flug war gut - wir saßen am Notausausgang und hatten deshalb viel Platz... Hatten leider in Darwin um 2 Uhr nachts (!!!) drei Stunden Aufenthalt um dann weiter nach Cairns zu fliegen... 
In Cairns buchten wir gleich unseren Tauchkurs bei Deep Sea Divers Den, die Yannick uns empfohlen hatte... In Australien mussten wir uns an die Preise gewöhnen - Essen ist hier deutlich teurer als in Deutschland... Nach 2 Tagen Pool und Theorie ging's dann für 3 Tage auf ein Schiff über dem Great Barrier Reef, um dort unseren Tauchschein zu bekommen und viel zu sehen... Wie hatten unglaublich viel Spass mit unserer Gruppe und unserem Instructor Mike... Wir machten gleich noch einen Deep Adventure Dive um bis auf 30 m tauchen zu dürfen, da wir bereits bei unserem ersten Tauchgang auf eigener Flosse tiefer tauchten als wir durften...
Nach dem Tauchkurs verließen wir Cairns Richtung Townsville um von dort auf Magnetic Island zu fahren... War mal wieder schön auszuschlafen...

Edit Julian: naja bis 10 geschlafen... Aber das das erste mal seit Thailand...und bis jetzt nicht wieder!

Nach 2 Tagen ging's weiter nach Airlie Beach, wo wir uns im Moment noch aufhalten... Die letzten 3 Tage verbrachten wir auf einem Segelschiff, und segelten um die Whitsunday Islands - wir hatten eine großartige, junge Gruppe und unglaublich viel Spaß...
Im Moment sitzen wir jetzt am Strand und warten auf unseren Nachtbus um Mitternacht...
Viele Grüße nach Deutschland
Euer Julian und Philipp

PS: Die zum Teil willkürliche Setzung von Gedankenstrichen tut mir leid ;-D

Edit: danke philipp fürs schreiben!!! 

© Julian F., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir reisen in 3 Monaten über Thailand, Malaysia und Singapur nach Australien, wo wir die ganze Ostküste abfahren. Nach 10 Tagen chillen auf Fidschi machen wir kurz LA und San Francisco unsicher, bevor wir über Mexico nach Costa Rica kommen...
Details:
Aufbruch: 11.05.2010
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 03.08.2010
Reiseziele: Thailand
Australien
Der Autor
 
Julian F. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.