Norwegen und Schweden 2010
Ferien im Süden des Nordens
Norwegen - Oslofjord
Unsere erste Reise nach Norwegen führte uns an den Oslo-Fjord. Wir haben uns erst ein schönes Haus in der Nähe von Fredrikstad gemietet und von dort die schöne Region erkundet, um zum Abschluss noch ein paar Tage in Oslo zu verbringen.
Am 14.05.2010 um 14 Uhr fuhren wir mit der Fähre Color Fantasy von Kiel nach Oslo. Die Überfahrt gestaltete sich wie eine Mini-Kreuzfahrt.
Wegen der zwanzigstündigen Überfahrt bucht man automatisch eine Kabine. Es wird jede Menge Unterhaltung geboten. Restaurants, ein Pub, Cafe, ein Schwimmbad, Bars, Casino, Geschäfte und eine Golfrange bieten Kurzweil. Wir aßen im Buffetrestaurant unser Dinner, das Angebot war vielseitig und die Speisen schmackhaft, aber nicht billig.
Vom Schiffsdeck aus sahen wir die Sonne rot im Meer versinken. Zum Zeitvertreib sahen wir uns eine der zwei gebotenen Shows im Theater an.
Pünktlich am Samstag, den 15.5.10, lief die Fähre nach einer ruhigen Überfahrt in Oslo ein.
Wir fuhren an der Ostküste des Oslofjords entlang zu unserer ersten Unterkunft im Bezirk Fredrikstad. Unterwegs hielten wir in Drobak und besuchten einen Laden, in dem ganzjährig Weihnachtsartikel verkauft werden. Das Dorf könnte Kulisse eines Kitschfilmes sein.
Das von uns gemietete Haus war ausgesprochen hübsch eingerichtet und verfügte über Internetanschluss und einen Beamer. Vom Besitzer des Hauses wurden wir sehr freundlich begrüßt. Er erzählte, dass er deutsche Mitarbeiter in seiner Firma beschäftige und mit ihnen sehr zufrieden sei.
Wir erkundeten gleich die Umgebung des Hauses. Direkt dahinter führte ein Weg über riesige Felsbrocken zu einer kleinen malerischen Bucht mit Sandstrand.
Unsere Unterkunft war sieben Kilometer von Fredrikstad entfernt. Erwähnenswert ist eigentlich nur die Altstadt, die zu einem sternförmig angelegten Fort gehört. Das neue Zentrum ist modern, aber uninteressant.
Am 16.5.10, dem Nationalfeiertag der Norweger, versammelte sich die Bevölkerung in Fredrikstadt, um sich einen Umzug anzusehen. Die meisten trugen die alten norwegischen Trachten. Verschiedene Gruppen zogen durch die Stadt, u.a. Schulklassen, Musikcorps, Turnvereine oder Altentanzclubs. Anschließend wurden die Schulabgänger gefeiert. Die Norweger wirken zufrieden und zeigen stolz was sie zu bieten haben. Es muss wohl was dran sein an diesem lebenswerten Staat.
Wir erkundeten die Hvaler Inseln vor Fredrikstad. Sie sind mit Brücken und einem 3,7 km langen Tunnel verbunden und von hunderten Schären umgeben.
Auf Vesteroy, der ersten Insel, findet man kleine Häfen, Holzhäuser und das Fischerdorf Ugardskilen. Dort reihten sich Fischerboote aneinander wie bunte Perlen an einer Kette.
Danach erreicht man die kleine malerische Insel Sjaeroy. Auch dort überall schöne Ausblicke auf Wasser und Schären.
Auf der nächsten Insel Asmaloy hielten wir im Dorf Brattesto. Es ist klein, schön und bietet jede Menge Fotomotive. Genau so stellt man sich Norwegen vor. Die hohen Bergketten des rauen Nordens fehlen überhaupt nicht. Die liebliche Schönheit der Landschaft könnte nicht romantischer sein.
Der Tunnel zur Insel Kirkeoy erscheint wie aus dem Felsen herausgehauen und nie verändert. Die feuchte Kälte war ein wenig beängstigend.
Der Ort Skaerhalden am Ende der Insel ist einladend und sehenswert.
Das Wetter mit über 20 Grad Wärme war für Rundfahrten und Besichtigungen perfekt.
Auf dem Weg nach Halden befährt man den sogenannten "Urweg". Wir besichtigten Steinkreise, Hügelgräber und Felszeichnungen. Die meisten Felszeichnungen findet man bei Begby abseits der Bundesstraße 108. Zwei junge Frauen reinigten und besserten die Zeichnungen gerade aus, was zur Erhaltung wohl notwendig ist. Kein unangenehmer Job!
Felsritzungen bei Begby
In Hunn befindet sich eines der größten Felder mit Steinkreisen Norwegens. Malerisch an einem Hang gelegen und leicht zu erreichen.
Der Ort Halden liegt unterhalb der Festung Fredriksten. Man findet ein paar architektonische Highlights und einen hübschen Gasthafen. Wegen des schönen Wetters herrschte dort reges Treiben.
In einer Kafferösterei mit Cafe im Innenhof legten wir eine Pause ein.
Einen Tag später fuhren wir die Rundtour über Moss nach Sarpsborg zurück nach Fredrikstad.
Kurz hinter dem Ort Hanko liegt eingebettet in Felder und Wiesen das Elingard Schloss, das leider erst ab Juni geöffnet ist.
Eine schmale Straße führt vorbei an den Resten einer Mühle ins idyllische Yttastad. Bei sonnigen 25 Grad Lufttemperatur wäre man am liebsten ins klare Wasser gesprungen, aber es war noch viel zu kalt.
Zufälligerweise fanden wir den schönen kleinen Hafenort Engelviken.
In Saltnes auf einer kleinen Halbinsel findet man eine ideale Badestelle für einen warmen Sommertag. Wir blieben einige Zeit. Richtung Moss sahen wir verschiedene kleine hübsche Holzkirchen, die aber alle verschlossen waren.
Moss sollte man als Tourist möglichst weiträumig umfahren. Bis auf ein paar schöne Gebäude gefiel uns der Ort überhaupt nicht.
Richtung Sarpsborg durchfährt man ein riesiges Waldgebiet mit malerisch gelegenem See. Es ist kurvenreich und hügelig, Autofahren macht richtig Spaß. In Sarpsborg bestimmen Supermärkte und Einkaufszentren das Bild. Unsere Rundtour schlossen wir in Fredrikstad ab.
Erstaunlicherweise war es an diesem Tag um 18 Uhr noch 24 Grad warm.
Erneut besuchten wir in Fredrikstad die Gamlebyen, die Altstadt. Einige Gebäude stammen noch aus den Entstehungsjahren um 1600, aber die meisten wurden um 1800 gebaut. Das Fredrikstad Fort hatte in früheren Zeiten eine Schlüsselstellung in der Nationalen Abwehr. In den glorreichen Zeiten befanden sich dort 200 Kanonen und 2000 Soldaten.
Architekturinteressierte finden hier eine große Anzahl von unterschiedlichen Baustilen. Die Bestimmung der Gebäude hat sich längst geändert. Inzwischen findet man kleine Geschäfte, Restaurants und Cafes. Die Kirche war leider geschlossen.
So auch die älteste Kirche der Umgebung, die Gamle Glemmen. Im Gegensatz zu den üblichen Kirchen ist sie aus Fels gebaut.
Wir fanden eher zufällig die Badestelle Foten, ein paar Kilometer vor unserem Wohnort. Ein riesiges felsiges Areal. Für Schwimmer gibt es Treppen und Stege, für Nichtschwimmer einen kleinen Sandstrand. Ein junges Pärchen traute sich bereits ins kalte Wasser.
Am Fotenstrand
In der Umgebung unserer Unterkunft befinden sich viele kleine Badebuchten, die wir wegen des fantastischen Wetters aufsuchten.
An unserem letzten Abend besuchte uns der sehr sympathische Hauswirt und wir redeten lange miteinander. Er bestätigte uns, dass der Mai für den Süden Norwegens die beste Reisezeit ist, weil alles blüht und grünt. Besonders angenehm war es auch, dass uns noch keine Mücken ärgerten.
Am Strand von Saltnes
In Norwegen und Schweden herrscht das "Allemansrätt", das "Jedermanns-recht". Privatgrundstücke und alle Strandabschnitte dürfen betreten werden.
Aber die Devise gilt: Nicht stören, nichts zerstören!!
Eine Besonderheit findet man in den Supermärkten. Sogenannte "Flintsteks" oder "Flintasteks" aus Schweinefleisch, sie sind ungleich größer und schwerer als die Koteletts oder Schnitzel in Deutschland (1 bis 1,5 kg) und sind sogar in Norwegen preiswert. Davon werden auch hungrige Männer satt.
Flintstek
Auffallend sind auch die vielen Kreisverkehre. In England haben wir diese schätzen gelernt. In der Nähe von Fredrikstad waren es zu viele. Obwohl Ampelschaltungen entfallen, kamen wir wegen des hohen Verkehrsaufkommens während der Feierabendzeiten schlecht vorwärts.
Südnorwegen ist einfach ideal um das Land kennen zu lernen.
Nach dem Frühstück und der Reinigung des Hauses fuhren wir in den Süden Richtung Göteburg in die schwedische Provinz "Bohuslän". (Üblicherweise werden Häuser in Norwegen und Schweden vom Nutzer selbst gereinigt, ist günstig und die Besitzer haben keine Last damit).
Aufbruch: | 14.05.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 01.06.2010 |
Schweden