Bento, Geishas und Pachinko
7.-10. Tag - Kyoto
Nachdem wir in Kyoto nicht wirklich Internetzugang hatten, schreib ich jetzt den Bericht für die letzten 4 Tage zusammen. So wirklich kann ich die Tage eh nicht mehr trennen, also ist das auch nicht so tragisch für mich auf dem Weg
Die Fahrt nach Kyoto ging ratzfatz, da man einfach nur in die "Regionalbahn" steigen braucht und nach nicht mal einer halben Stunde schon da ist. Interessant war ja, dass wir recht schnell beide gedacht haben, dass es immer schöner wird auf dem Weg da draußen und dass wir ganz sicher auf dem richtigen Weg sein müssen! Der Hauptbahnhof von Kyoto ist riesig und man kann sich auch recht schnell darin verlaufen, was uns aber NICHT passiert ist Gleich vorne am Haupteingang ist eine riesige Umgebungskarte, auf der wir uns umgeschaut haben und prompt kam ein alter Mann auf uns zu und hat auf Englisch gefragt, ob er uns helfen kann... nun ja, um ehrlich zu sein, hat er auf uns ein wenig wie ein Penner gewirkt, aber er war sehr hilfsbereit, hat sich gefreut, dass er uns helfen konnte und wollte auch gleich noch ein wenig schwatzen, wir denn herkommen und so. Somit war der erste Eindruck von Kyoto gleich mal ganz anders als von Osaka
Der beschriebene Weg war ein wenig verwirrend.. ja.. aber egal, fragen wir einfach auf dem Weg jeman anderen noch zusätzlich! Ein älterer Geschäftsmann war unser jetziges Opfer und wie auch schon in Tokyo, wurden wir gleich den Weg zum Hotel komplett geführt, mit kleiner Übergabe an eine ebenso nette Frau, die uns bis zur Tür gebracht und sogar noch die Bestzerin gleich gerufen hat. Wir kamen aus unserem "Sind die alle nett!" und "ach Gottchen" gar nicht mehr raus Jaaaa... und dann kam unsere Baa-chan... unsere Wirtin war ein total aufgekratztes, quirliges, redseliges, verwirrtes, lusiges alten Dämchen, das einfach Spaß an ihren Gästen hat! Das Hotel selber war zwar wieder mit Tatami und Futon ausgestattet, aber nun konnten wir den Unterschied zwischen alt und neu bzw. billig und teuer auch mal erfahren, denn uns hat jeden Morgen der Rücken und was noch alles weh getan, so unbequem war es dort zu schlafen. Aber egal.. wir haben es überlebt und hatten in ihrem geliebten Daiya-Inn trotzdem eine sehr lustige Zeit
Nachdem wir in Osaka nicht wirklich viel Kultur abbekommen haben, sind wi gleich wieder raus und zum Bahnhof, denn die erste Station wartete schon ungeduldig! Der Inari-Schrein mit seinen 1.000 Tori... Egal, wohin man schaut, man sieht rote Tore und Bäume.. ein oller Anblick! Naja, zumindest am Anfang... Wir sind gelaufen, gelaufen, gelaufen, es wurde immer heißer und schwüler (die Tage hier haben momentan um die 36-38°C) und die Wege gehen nur noch bergauf... irgendwann muss es doch mal wieder runter gehen, oder? Die Schilder, die sporadisch aufgesellt wurden, sind natürlich komplett auf Japanisch geschrieben, aber wir haben gemerkt, dass nicht mal die Japaner, die den gleichen Weg gewählt haben, so wirklich durchblicken konnten, wo wir eigentlich sind und wie es wieder zum Ausgang geht. Also, laufen, laufen, laufen.. bergauf, bergauf, bergauf... durch seltsames Gehölz, immer abgelegener, irgendwann ganz alleine und immer dunkler.... Mist! Jetzt sag nicht, wir haben uns (ausnahmsweise) verlaufen.......... Oh, da sind Menschen! Lass uns kurz stehen bleiben und warten, bis die kleine Gruppe vorbei ist, damit wir uns unauffällig an deren Fersen heften können! tapper, tapper, tapper... Die Gruppe bleibt stehen... dreht sich um... und fragt uns, ob wir vielleicht den Weg nach draußen kennen... Na supi, wir sind jetzt plötzlich 5 Leute, die irgendwo im Tori-Dschungel verschollen sind! Den ganzen Weg brauche ich nicht aufscheiben, nur dass wir hinterher alle klitschnass, atemlos und total fertig mit der Welt wieder am Ausgang ankamen.. sage und schreibe 3 Stunden, nachdem wir bei den Toren ankamen! Auf einer Karte, die uns ein netter Herr heute(!) gegeben hat, hab ich gesehen, dass wir den Inari-Berg-Weg gegangen sind und die komplette Route ausgekostet haben. Wir sind so gut! Und so fit! Und so krank im Kopf....
Lasst mich überlegen... was haben wir noch gemacht.. Naja, wir haben einen Schrein, einen Tempel nach dem anderen besucht, sind viiiiiiiiel gelaufen und uns nach dem Inari-Vofall eigentlich nicht mehr wirklich verlaufen. Wir haben scheinbar dazu gelernt
Aber ja, wir waren ja noch in Gion! Das alte Viertel, das für seine Geishas bekannt ist! Leider haben wir nur eine Maiko (Geisha Schülerin) zu Gesicht bekommen, und es war auch nur eine "kleine" und ungeschminkt, aber trotzdem ist es einfach eine sehr schöne Gegend, in der man sich richtig vorstellen kann, wie das damals so abgelaufen ist Natürlich haben wir auch hier den vorhandenen Berg nicht ausgelassen und uns nach einer kurzen Besteigung die dortigen Showa-Gräber der Krieger angeschaut, den Ausblick über Kyoto genossen und auf dem Weg nach oben auch noch eine riiiiesige Figur gesehen. Diese mussten wir natürlich noch suchen, nachdem wir mit den Gräbern fertig waren, denn es ist schon sehr beeindruckend, wenn man mitten im Grün plötzlich eine riesige buddhistische Statue antrifft. Gesucht, gefunden.. gegen eine kleine Gebühr haben wir zum Eintritt auch gleich jeder ein Räucherstäbchen bekommen, das wir so zum ersten Mal auch brav in den Sand-Kessel stecken konnten. In dieser Statue sind die Götter zu allen Sternzeichen ausgestellt und anhand von kleinen Tafeln kann man auch nachschauen, zu welchem Tierkreis man eigentlich gehört (durch das Geburtsjahr). Wieder draußen haben wir mitbekommen, dass ein Priester gerade sein Sutra spricht (ich hoffe, ich schreibe hier nichts falsches, aber so habe ich es zumindest gefunden...). Dem haben wir noch ein wenig zugehört und sind dann langsam wieder zurück zum Hotel. Da dieses Wochenende ein besonderes in Japan und speziell in Kyoto war (durch das Obon-Fest.. bitte bei Wiki & Co suchen ), konnten wir extrem viele Frauen und auch hier und da mal Pärchen in Yukata (sommerlicher, leichter Kimono) antreffen, was das klassiche und historische Bild einfach nochmal unterstreicht. Und es ist einfach schön anzusehen Am nächsten Tag war dann auch noch der goldene Tempel dran, der über und über mit Blattgold überzogen ist und so einfach nur eine glänzende Erscheinung ist
An unserem letzten Tag in Kyoto hatten wir Unterstützung aus Deutschland dabei, denn über drei Ecken hat Zeliha Kontakt zu einer Japanerin aufgenommen, die eigentlich in Deutschland studiert, aber momentan den Sommer daheim verbringt. Und so haben wir uns mal führen lassen, uns wurden viel erklärt, wir konnten endlich alles fragen, was in den letzten Tagen so zusammen gekommen ist und das war nicht wenig) und wir haben eine ganze Menge gelernt! Außerdem Sind wir so auch noch in den Genuss einiger toller Sachen gekommen: ein (fast) traditionelles Teehaus (bei dem der Tee nicht am Platz gemacht wird), in dem ich endlich den berühmten bitteren Tee trinken konnte. nd ich fand ihn nicht wirklich bitter, sonders sogar sehr gut. Dazu gab es eine sehr glibberige Süßspeise, die wahlweise entweder in jap. Honig (schmeckt wie Ahornsirup) oder ein bräunliches Pulver (schmeckt wie Sesam... ein wenig..) tunkt und dann isst. Zeliha hatte ein Parfait aus Grüntee-Eis, -Kuchen und dem Glibberzeug und war nicht weniger zufrieden damit
Außerdem haben wir an einem Buffet teilgenommen, das viel regionale (Kyoto) Küche anbietet und so konnten wir auch gleich mal fragen, was wir eigentlich essen, da es bei uns eigentlich immer heißt: Was das ist, ist egal.. Hauptsache es schmeckt! Und noch eine sehr eigene japanische Köstlichket konnte ich probieren.. Umeboshi - das sind salzig eingelegte Pflaumen, die auf der Zunge sofort eine Explosion aus salzig und sauer auslösen und alle Gesichtsmuskeln beanspruchen Wenn man sie aber mit Reis isst, schmecken sie sehr gut! Aber die zählen mit Sicherheit zu den sehr "eigenen" Dingen, die es hier gibt und schmecken auch sicher nicht jedem...
Nach unserer Tour von Pagode zu Tempel und Garten usw haben wir uns am Abend noch eines der 5 Feuer angeschaut, das jedes Jahr zum Ende dieses Festes auf den Bergen rund um Kyoto angezündet werden. Ein riesiger Auflauf an den besten Schauplätzen, die Busse, Bahnen und Straßen sind übervoll und alles, um nach ein paar Minuten wieder zu gehen. Aber der Ablick ist auch wirklich schön! Und auf dem Rückweg konnten wir auch endlich mal das bekannte japanische Bild einer U-Bahn "genießen", denn es war so voll, dass man eigentlich gar nicht hätte fallen können und es wurde weiter und weiter gequetscht. Makoto (unsere Begleitung) meinte irgendwann nur noch, dass wir jetzt endlich wissen, warum Japaner es so sehr lieben, täglich zu baden
Heute waren wir nur noch mal kurz am in Inari, um eigentlich nch Besorgungen zu erledigen, was wir aber vergessen konnten, da der entsprechende Laden geschlossen hatte und so sind wir dann auch recht bald in unseren Shinkansen Richtung Tokyo. Natürlich mussten wir uns noch von unserer Baa-chan verabschieden, die uns noch ein paar Mal "Matta next time!" (Jap.-Eng.-Mischmasch für "Bis zum nächsten Mal") hinterher grufen hat... echt goldig
Und jetzt in Tokyo sind wir in unserem kleinen Luxus-Ryokan, das sehr traditionell ist, wir haben ein richtig großes Zimmer, haben unsere Dusche (und ich mein Bad) genossen, gegessen und eindlich ein wenig Pause gemacht, denn die Füße sehen echt schon nicht mehr gesund aus... und ab morgen geht unser Marathon schon wieder weiter, denn der Tokyo-Tower, Roppongi, Yokohama und Akihabara warten auf uns Also, schnell noch Bilder hochladen und ab ins Bett! Bis denn dann~
Auf unserem Weg zum Hotel kamen wir immer am Higashi-Honganji vorbei - das ist die Außenansicht.. z.T. zumindest
sehr häufiger Anblick in Kyoto... es ist einfach alles kleiner und älter und schöner... naja, nicht alles, aber doch recht viel
Der Eingang zum Inari-Irrweg.. noch gaaaaanz am Anfang, also gleich, wenn man aus der Bahn aussteigt
mal ein typisches Patricia-Bild ich knipse unheimlich gerne die Bäume und Sträucher und alles Grünzeug, weil es so schön ist und Zeliha lacht mich immer aus deswegen
Inari ist u.a. der Gott der Füchse (und Fruchtbarkeit und des Reises) und somit sieht man hier auch sehr viele von denen
... und wirkt doch sehr einladend, oder? Wir haben aber auch nicht mit den anderen Touris anfangen wollen sondern einen eigenen Weg zu den Tori gesucht.. alles andere kann ja jeder
wir haben beide dieses intensive Rot leider nicht so gut einfangen können, aber dieser Anblick, so schön er auch sein mag, zieht sich eeeeewig! Zumindest, wenn man "unseren" Weg wählt..
Irgendwann auf dem Weg kommen viele kleine Schreine... alle mit weiteren kleinen Tori, damit man nicht vergisst, wie sie denn nun ausgesehen haben...
Zwischendurch gab es auch immer mal ein paar Hütten, in denen kleine Cafés waren, die wir aber nur geschlossen gesehen haben...
Wunsch-Tafeln in Fuchskopfform... danach war nichts mehr mit Fotos, weil wir am Kämpfen und Fluchen und Genervt-Sein waren Nur, dass es danach noch locker 1,5 Std gedauert hat, bis wir dem Ganzen entfliehen konnten...
Ich liebe die Sprüche einfach! feat. the very freshest of Ingredients!! (heute haben wir einen Jungen gesehen mit dem Sprüch auf seinem Shirt: HE IS LUV - I love he... ähäm... ja...
so sehen die kleine Karten aus, die man an vielen Straßen findet... versteht man so vielleicht, wie man sich so leicht verlaufen kann?
und noch einen "Wunsch" konnten wir erfüllen EIn Japaner, der für uns posiert hat! Das war der nette Herr vom Tofuladen in Gion, der ganz verlegen war...
Unsere kleine Maiko auf dem Weg von Termin zu Termin... sie war echt in Eile.. leider haben sie und ihre Kollegin abgewunken, als wir nach einem Bild gefragt haben, da sie (wir haben uns ja informiert) einen zu straffen Zeitplan haben und für sowas bleibt dann keine Zeit. Und am Abend waren wir nicht mehr in Gion, also haben wir die Chance verpasst. Aber in Tokyo gibt es die Damen ja auch noch
auf dem Weg von der Geisha Straße zur großen Pagode in Gion sind wir auf einen weiteren Schrein gestoßen! Leider wissen wir hier nicht, wie er heißt. Aber er war schön
Ist das nicht ein schönes alten Auto... die Marke erkennt man leider nicht auf dem Bild, aber es war eine japanische, die im Westen nicht wirklich bekannt ist... mit M... wenn ich mich nur besser erinnern könnte..
An einer Wand waren seltsame Gebilde aufgehangen.. zum Verkauf... ich frage mich, wer sich sowas ins Wohnzimmer hängen will
Mochi (Reiskuchen), die leicht angebraten werden und mit jap. Honig und dem braunen Pulver bestreut gegessen werden. Sehr lecker!
So ein Tori wird mit der Zeit auch nichts besonderes mehr... man sieht sie einfachzu oft in der Gegend. Was aber nicht heißt, dass sie nicht trotzdem schön sind
Die Ryozen Kannon Statue, die wir auf dem Weg bemerkt haben. wie man an dem kleinen Menschen am Eingang sehen kann, ist sie einfach riesig und wirkt, so mitten im Wald, einfach nur beeindruckend!
an der Seite der Statue sind zwei riesige Füße in eine Platte gemeißelt, und scheinbar werfen die Leute Geld da hinein...
Im Inneren der Statue.... ich habe zwar alle Götter fotografiert, werde aber nur ein paar zeigen, sonst nimmt das kein Ende hier
Weil es auf den meisten Bildern so aussieht, als wäre man ganz alleine da... nein, es ist immer und überall überfüllt und man muss viel mit Zoom und Geduld arbeiten, wenn man gute Bilder machen will
Der "Baum" besteht aus einem Gerüst und aufgelegten Ästen.. ob das nur zur Stütze ist, kann ich nicht sagen, aber es sieht lustig aus
Ob Polizei, Krankenwagen oder Feuerwehr... mit Licht und Sirene an fahren sie trotzdem nicht schneller als max. 30 km/h ... erstaunlich, dass sie es trotzdem irgendwann ans Ziel schaffen
Am Sonntag wurde der Palast am Abend beleuchtet und der Innenhof mit einem Lichtspiel versehen. Sehr schön! Leider habe ich vom Palast selber keine guten Aufnahmen hinbekommen, aber so konnten wir uns auch mal einfach auf unsere Augen und das Gesehene konzentrieren
Es wurden im Innenhof viele Lichtsäulen aufgestellt, alle mit unterschiedlichem Muster und Spruch...
So langsam bin ich extrem müde und suche fürs erste die Namen nicht mehr raus. Das hole ich später nach... Aber es war alles auf dem Gelände des Toji Tempels. Entschuldigt bitte...
In den Zen Garten haben wir es leider nicht mehr geschafft, aber den Eingang konnten wir zumindest noch sehen
Und zum Schluss noch unsere Baa-chan Heute mal keine Essensbilder, die packe ich beim nächsten Bericht mit rein. Jetzt geh ich schlafen - Gute Nacht!
Aufbruch: | 06.08.2010 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 22.08.2010 |