Magic India V

Reisezeit: Dezember 2010 - Januar 2011  |  von Tobias Zierhut

Mit Kuki ins Umland von Bundi

Einige Tage zuvor hatte ich Kuki bei Tony im Restaurant zum ersten Mal kennemgelernt und er ueberzeugte sofort durch seine offene und kommunukative Art und sein herzliches Lachen.

Wir beschlossen sofort, dass wir am Sonntag gemeinsam durchs Hinterland ziehen werden und Kuki mir die schon zuvor alleine besichtigten Hoehlenmalereien (siehe Magic India III) nochmals auf wissenschaftlicher Basis zu besichtigen.

Gesagt getan stand ich um 9 Uhr morgens bei ihm zuhause, wo ich erstmal einen Chai und ein zweites Fruehstueck zumirnehmen musste. Kuki zeigte mir dann in seinem Innenhof alle von ihm zusammengetragenen Artefakte von Schmuck, Steinbeilen, groben Werkzeugen und Muenzen aus allen Epochen.

Die meisten seiner Stuecke befinden sich jedoch nun in den landesweiten Museen als gespendete Artefakte.

Kuki erzaehlte mir, dass er vor ca 20 Jahren einen europaeischen Wissenschaftler kennenlernte und dieser meinte dass es im Bundier Umland Hoehlenmalereien geben muesste.

Dies spornte Kuki an jeden Felsen, jeden Ueberhang und jede Hoehle im gesamten Umland zu untersuchen. Nach 3 Jahren unermuedlicher Suche fand er schliesslich 1998 seine ersten Hoehlenmalereien.

Bis heute hat er diese an ueber 50 Stellen gefunden.

Kuki mit den von ihm zusammengetragenen Artefakten

Kuki mit den von ihm zusammengetragenen Artefakten

Als zuende gefruehstueckt und viel gelacht war bestiegen wir seine Vespa und machten uns auf die 140km lange Tagestour.

Erstmal ging es ueber eine Stunde ins Hinterland, wo sich herausstellte dass Kuki nicht nur in der Stadt sondern auch auf dem Land jeden kannte.

So stoppten wir zum ersten Mal bei einer befreundeten Familie und bekamen auch gleich ein Glas Chai.

Tochter beim Zubereiten des Chais

Tochter beim Zubereiten des Chais

Es stellte sich heraus, dass der Hausherr ein Milchverkaeufer vier Frauen hatte und unzaehlige Kinder... die Milch machts))).

Der 65 jaehrige Hausherr

Der 65 jaehrige Hausherr

Nach gemeinsammen Rumalbern gings dann weiter mit weiteren Chai Stops bei den verschiedenen Freunden, wobei besonders der Cream-Chai (Tee mit frischer Sahne) unvergesslich war. Die Bueffelmilch hat hier bis zu 15% Fettgehalt....

Nach weiteren 30 Minuten sind wir an einem Temoel an wunderschoener Seenlandschaft angekommen, wo wir kurz einen Stop einlegten.

Herrliche Seenlandschaft

Herrliche Seenlandschaft

Bei der Weiterfahrt zu den ersten Felsmalereien stoppte Kuki aufeinmal und wir sahen ca 50 Meter vom Strassenrand eine Herde Antilopen grasen. Dies ist besonders selten, da wir uns hier in freier Wildbahn und nicht im Reservat befinden.

Kuki sagte auch, dass es bis vor wenigen Jahren hier nur Steppe gab und erst in den letzten Jahren all die Baeume (Klimawandel sei Dank) zu wachsen begannen.

Antilopenherde beim Grasen

Antilopenherde beim Grasen

Schliesslich sind wir am ersten Ort mit Felsmalereien angekommen und querten ein altes Bachbett um ins Malereigebiet zu kommen.

Der Weg zu den ersten Felsmalereien

Der Weg zu den ersten Felsmalereien

Die Malereien hier waren alle sehr versteckt und nur schwer zu erkennen, da beim alljaehrlichen Monsun der Bach zu alter Griesse anschwillt und die Malereien umspuelt.

Frau mit getrocknetem Kuhdung zum Feuermachen zuhause.

Frau mit getrocknetem Kuhdung zum Feuermachen zuhause.

Anschliessend ging es nochmals 30 Minuten weiter bis wir bei weiteren Felsmalereien angekommen sind. Diese waren nun um einiges besser zu erkennen.

Flusslandschaft mit sattem Gruen

Flusslandschaft mit sattem Gruen

Felsmalereien die Antilopen und anderes Getier zeigen.

Felsmalereien die Antilopen und anderes Getier zeigen.

Eine der Hoehlen mit Felsmalereien.

Eine der Hoehlen mit Felsmalereien.

Kuki zeigte mir diese Malereien und setzte sich mit solcher Hingabe fuer deren Erhalt ein, schiss Hirtenjungs zusammen wenn diese die gut sichtbaren Malereien benaessten um sie besser sichtbar zu machen oder kratzte den Kot von Hoehlenbienen weg damit dieser die Malereien nicht angreifen kann.

Im Anschluss besuchten wir noch eine weitere befreundete Familie die im Hinterland lebte und sich wirklich nur von Landwirtschqft ernaehrte.

Wir wurden super herzlich von den 4 Frauen und 10 Kindern begruesst und mussten auch gleich Chai trinken und apfelaehnliche Fruechte mit Chilli und Salz gewuerzt essen.

Unsere Kameras und die gemeinsamen Bilder waren gleich der Hit und die von mir mitgebrachten Bonbvons ebenfalls.

Kuki beim Rumalbern mit der Omma

Kuki beim Rumalbern mit der Omma

Zwei der Kinder

Zwei der Kinder

Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns uns machten uns auf die Weiterreise. Nach weiteren 30 Minuten Fahr hielt Kuki auf einmal mittenim Niorgendwo an und meinte er zeige mir nun etwas ganz besonderes.

Wir liefen ca 15 Minuten uebers Land und auf einmal tat sich eine Schlucht vor uns auf in der das Wasser kaskadenartig herabstuerzte und von gruenen Baeumen eingesaeumt war.

Tal des Wasserfalls mit kleinem "Pool"

Tal des Wasserfalls mit kleinem "Pool"

Kukio meinte dass diesen Ort niemand der Leute aus Bundi kenne und daher dieser Ort noch so urspruenglich ist und kein Muell herumfahre.

Wandmalerei eines Tiegers in der ehemaligen Tiegerhoehle

Wandmalerei eines Tiegers in der ehemaligen Tiegerhoehle

Eine der Hoehlen mit Felsmalereien

Eine der Hoehlen mit Felsmalereien

Nachdem wir uns alles angesehen hatten gings dann auch gleich Richtung Bundi, da es angefangen hatte zu daemmern.

Sonnenuntergang in Niergendwo

Sonnenuntergang in Niergendwo

Die fast 2 Stunden Heimfahrt war super ungemuetlich, da es auf ca 5 Grad abgekuehlt hatte und es durch den Fahrtwind unertraeglich kalt war. Regelmaessig stoppte Kuki an den Feuern am Strassenrand an denen sich die Bewohner der Doerfer waermten.

In Bundi wieder angekommen fragte ich Kuki was er fuer den 11 Stunden langen Ausflug bekommen wuerde under meinte gib mir 1 Rupie und ich bin froh oder gib mir 10000 Rupien und ich bin ebenfalls froh, er mache dies nicht fuer Geld sondern um sein Land den Leuten zu zeigen.

Natuerlich gibt man ihm etwas da auch er seine Famile, welche uebrigens ebenfalls super nett ist, ernaehren muss.

Anschliessend gabs bei Dineshs Familie ein leckeres Abschiedsessen.

Essen im Kreis der Familie an meinem Lieblingsort....direkt in der Kueche.

Essen im Kreis der Familie an meinem Lieblingsort....direkt in der Kueche.

Nach dem Esssen gings dann nochmals kurz zu Tony ins Lake View, wo wir gemeinsam ein Abschiedsbier in der Kueche tranken, da es draussen einfach zu frisch war.

Abschied von Dinesh und Tony

Abschied von Dinesh und Tony

© Tobias Zierhut, 2010
Du bist hier : Startseite Asien Indien Mit Kuki ins Umland von Bundi
Die Reise
 
Worum geht's?:
Diesmal gehts in die fünfte Tour quer durch Indien mit folgenden Stationen: in Bundi mit Dinesh und seiner Familie Silvester feiern, in Puri mit Jagu Hai- und Tunfischfischen gehen, mich mit Bargunan auf den Andaman Islands treffen und gemeinsam zu chillen....
Details:
Aufbruch: 28.12.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 18.01.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Tobias Zierhut berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors