Japan
Kyoto
Kyoto gilt als das kulturelle Herz Japans und damit als Hauptreiseziel für die Japaner. Das bedeutet, dass man zur Kirschblüte und im Oktober, den beiden Hauptreisezeiten am besten schon wirklich frühzeitig ein Zimmer reservieren sollte. Andererseits haben wir dank der sehr guten Touristeninformation im 9ten Stock im Bahnhof auch spontan noch zwei ordentliche Zimmer direkt am Bahnhof bekommen. Die Dame meinte zwar, es seien nur noch teurere Hotelzimmer zu bekommen zumal über das Wochenende, aber "teurer" bedeutete in diesem Fall etwa 60 € für das EZ im drei Sterne Hotel.
Kyoto ist die Stadt der Tempel. Nirgendwo sonst in Japan findet man so viele auf einmal. Am Bahnhof wird eine Koyto Card für 1000 Y angeboten, die neben Bus und U-Bahn auch den Eintritt zu diversen Sehenswürdigkeiten enthalten soll. Wir haben keinen einzigen Tempel gefunden, der die Karte akzeptiert hätte. Auch die U-Bahn lohnt sich nicht wirklich, weil es nur eine einzige Linie quer durch die Stadt gibt. Folglich ist man besser bedient mit einer reinen Tageskarte für den Bus, die 560 Y kostet. Dank der großen Ausdehnung Kyotos bedeutet das allerdings auch, dass man für das Sightseeing doch erheblich mehr Zeit einplanen muss, weil die Fahrten von einem Tempel zu nächsten einfach viel länger dauern als mit einer U-Bahn.
Gleich zwei mal waren wir im Kinkakuji-Tempel, dem "Goldenen Pavillon" nachdem am ersten Tag graues Regenwetter geherrscht hat. Zwar wird man hier leider regelrecht durchgeschoben, aber nachdem am nächsten Tag wieder die Sonne geschienen hat, wollte ich unbedingt noch ein mal hin. Immerhin handelt es sich hier um das Fotomotiv Japans schlechthin.
Besonders gut hat mit auch der Kiyomizu-dera-Tempel gefallen wegen seiner Hanglage und der tollen Aussicht auf Kyoto.
Es ist wirklich schwer zu empfehlen, welche Tempel und Schreine man in Tokyo anschauen sollte. Natürlich gibt es die sogenannten "Muss-Tempel", die jede Reisegruppe an-schaut. Nicht umsonst sind in Kyoto 3 Schreine und 13 Tempel schon seit 1972 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden sind. Darüber hinaus gibt es aber noch unzählige weitere Schreine und Tempel, die ich schon deshalb sehenswert finde, weil man die ganz ohne Touristen genießen kann.
So gesehen könnte man es wochenlang in Kyoto aushalten, wenn da nicht ein kleines Problem wäre. Wir hatten hier in Kyoto zum ersten mal Schwierigkeiten, nach 21:00 noch ein Restaurant zu finden, in dem man noch gemütlich etwas trinken und essen gehen kann.
An einem Abend sind wir extra nach "Gion" gefahren. Gion ist das traditionelle Unterhaltungsviertel in Japan schlechthin. Allerdings sind die Preise in den Restaurants unbezahlbar. Dafür kann man hier mit etwas Glück tatsächlich noch richtige Geishas se-hen.
Also haben wir uns für das Abendessen dann doch für den Bahnhof entschieden, in dem es jede Menge Restaurants gibt. Man muss halt nur rechtzeitig genug dran sein.
Der Bahnhof ist sowieso sehr interessant. Er ist 1997 erst neu gebaut worden und mit großem Kaufhaus, Kinos und jeder Menge Restaurants eine Sehenswürdigkeit für sich.
Was in Tokyo auch auffällt sind die fehlenden Hochhäuser und Neonreklamen. Dafür gibt es hier richtig schöne Viertel, in denen das Spazieren gehen Spaß macht. So gibt es nicht nur in Heidelberg einen Philosophenweg, sondern auch in Kyoto. Der führt an einem klei-nen Kanal entlang durch ein Viertel mit kleinen Wohnhäuschen und vielen kleinen Tempeln. Auch in den denkmalgeschützten Gassen Sannen-zaka und Ninen-zaka mit ihrem Kopfsteinpflaster fühlt man sich fast in die Vergangenheit zurück versetzt. Wie überall, wo viele japanische Touristen hin kommen gibt es wieder endlos viele Läden mit den abenteuerlichsten Süßigkeiten. Ganz lecker ist zum Beispiel Softeis mit schwarzem Sesam.
Aufbruch: | 18.10.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.11.2007 |