Stockholm calling
Tag 1
Unser Wecker klingelte heute bereits sehr früh, denn schon um 8:35 Uhr sollte unser Flieger vom Flughafen Schönefeld gehen.
Normalerweise tun sich Doro und ich immer ein bisschen schwer, wenn es an das Verlassen des warmen Bettes geht, doch heute fiel uns das Aufstehen leicht.
Auf ging es also Richtung Südostberlin, wo unser Flugzeug uns schon erwartete und pünktlich abhob.
Über den Wolken hatten wir die Möglichkeit auf ein momentan relativ untypisches Bild: Die Sonne! Hier versteckst du dich also, du Ziel vieler Sehnsüchte. ;D
Unsere Maschine landete schließlich eine halbe Stunde früher als erwartet, sodass wir hofften, einen Bus früher als erwartet zu bekommen. Da sich der Flughafen "Stockholm Skavska" etwa 100 km von Stockholms Zentrum entfernt befindet, muss man auf die halbstündig fahrenden Shuttlebusse zurückgreifen, welche einen in etwa 80 minütiger Fahrt in Schwedens Metropole bringen.
Schlau wie wir sind, stellten wir uns am Flughafen erstmal an einer riesigen Schlange an, um dann 15 Minuten in der Hoffnung auf ein Busticket zu warten. Leider wollte der Kartenautomat nicht so wie wir und verzichtete darauf, unsere Geldkarte zu akzeptieren. Sch****!!! 15 Minuten umsonst rumgestanden und was sollten wir jetzt tun?
Relativ schnell bekamen wir mit, dass man die Bustickets auch mit Bargeld kaufen kann - an einer Kasse, an der natürlich absolut niemand anstand ...
Die logische Konsequenz war, dass uns der Bus direkt vor der Nase wegfuhr und wir nochmals 30 Minuten Zeit hatten, uns auf diesem Dorfflughafen zu beschäftigen. Spitze!
Schließlich saßen wir dann doch endlich im nächsten Bus und durchfuhren die verschneite schwedische Landschaft. Bemerkenswert waren für uns beide die unglaublich gut von Schnee befreiten Straßen - wenn man in Berlin Auto fährt, ist man sowas leider kaum noch gewohnt.
Nach 80 minütiger Fahrt erreichten wir letztendlich Stockholms Cityterminalen - den Bushauptbahnhof!
Im Zentrum angekommen mussten wir uns erstmal ein wenig orientieren, was uns dank der Karte von Karstens Eltern (einen lieben Gruß nochmals an dieser Stelle!) ziemlich schnell gelang, sodass wir uns dazu entschieden, erstmal eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen.
Zuerst dachten wir, dass der Hot Dog für schwedische Verhältnisse ein ziemliches Schnäppchen sei, doch relativ schnell erkannten wir, dass Stockholm doch gar nicht so teuer ist wie ursprünglich erwartet.
Hot Dog Stände gibt es dort oben übrigens an jeder Ecke, sodass wir nicht das letzte Mal in den Genuss dieser "schwedischen Spezialität" kamen.
Dank unseres Stadtplanes realisierten wir, dass wir uns in unmittelbarer Nähe zum Kulturhuset befanden, was wir als erstes aufsuchen wollten. Jener Platz wurde uns wärmstens empfohlen und liegt direkt an der das Stadtzentrum durchziehenden Fußgängerzone, sodass wir von dort aus einen super Startpunkt in jegliche Richtungen hatten. So erreichten wir, nachdem wir augenscheinlich die "schwedische Version des KaDeWe" passierten, unser Ziel.
... Sind wir! In Deutschland kann man Alkohol schließlich im Supermarkt kaufen und nicht wie hier in speziell dafür errichteten Läden!
Das Gebiet herum um das Kulturhuset gefiel uns so gut, dass es uns nicht zuletzt aufgrund seiner zentralen Lage mehrmals als Anlaufpunkt diente. Im Haus selbst war u.a. eine Bibliothek, in welcher sich supergemütliche Schaukel"stühle" befanden, welche uns mehrmals als kurzer Aufenthaltsort zum Aufwärmen diente.
Da Stockholm aus mehreren kleinen und großen Inseln besteht gab es für uns nun die Frage zu klären, ob wir zuerst die nördliche Insel Norrhalm erkunden wollten oder uns gleich in Richtung Altstadt aufmachen, welche sich auf der Insel Gamla Stan befindet. Relativ schnell wurden wir uns einig und entschieden uns für letzteres, da wir dort am meisten zu sehen erhofften. Da wir uns direkt in der Fußgängerzone befanden mussten wir nur noch in südliche Richtung laufen, um nach wenigen Minuten die Brücke nach Gamla Stan zu erreichen.
In der außerordentlich geschäftigen Straßen gab es neben zahlreichen Läden (H&M en masse!) auch einige schöne Dinge zu sehen ...
Daraufhin überquerten wir die winzige Insel Helgeandsholmen mit dem rechts im Bild zu sehenden Riksdagshuset und genossen ...
Die Altstadt hielt schließlich ihr Versprechen und beeindruckte mit engen Gassen, wunderschönen Häusern und gemütlichen (Touristen-) Läden. So besuchten wir zuerst einmal das Kungliga slottet, das Königsschloss. Dieses war zwar nicht so pompös wie der Londoner Buckingham Palace und doch schön anzusehen, ebenso wie der Blick Richtung Östermalm auf die sich am Wasserufer befindliche Häuserfassade der Oberschicht.
Im Folgenden besichtigten wir noch eine deutsche Kirche, welche sich ebenfalls im Stadtzentrum befindet, um daraufhin am Südufer Gamla Stans anzukommen.
... eine wunderschöne Aussicht auf die Insel Södermalm, den Ort unseres Hostels, hatte. (An den vielen Farbunterschieden ist der Fotoapparat Schuld, da ich dessen viele Funktionen noch nicht wirklich beherrsche.)
Im Folgenden mussten wir abermals entscheiden, wie es weitergeht. So beschlossen wir, über die winzige Insel Riddarholmen nach Kungsholmen zu gelangen, um dort zum Stadshuset zu kommen. Jenes Stadshuset lockte uns mit seiner Aussichtsplattform, von wo aus wir uns erhofften, einen Blick aus der Luft auf die ganze Innenstadt werfen zu können. Mittlerweile klarte es auch immer mehr auf und das Wetter wurde schöner und schöner. Ebenfalls war es auch gar nicht so kalt wie ursprünglich erwartet und so fühlten wir uns rundum wohl.
Am Stadshuset angekommen mussten wir, nachdem wir ewig umherirrten und keinen (offenen) Eingang fanden, erfahren, dass die Aussichtsplattform in dieser Jahreszeit nicht geöffnet hat. Kurzzeitig waren wir ein wenig enttäuscht, doch ziemlich schnell verdrängten wir den Ärger und genossen abermals eine schöne Aussicht über das Wasser.
Die Schwedin, welche uns erklärte, dass der Turm nicht geöffnet sei, sprach übrigens wie alle von uns getroffenen Menschen in Stockholm außerordentlich gut Englisch, sodass bei uns nie Verständigungsprobleme auftraten.
Stockholm? Find ich schön! Besonders beeindruckte uns immer wieder das helle, klare Licht. (Leider kommt dies auf kaum einem der Fotos richtig zur Geltung)
Schließlich entschieden wir uns dazu, zurück zur Fußgängerzone zu laufen und vom Kulturhuset aus in nördliche Richtung zu gehen, da sich dort auf einem Berg ein Park befindet, von welchem aus wir uns auch eine schöne Aussicht versprachen.
Im Folgenden bummelten wir also ein wenig durch die Stadt, erwiesen einigen Läden unsere Ehre und aßen noch ein bisschen.
Währenddessen hatten wir, ebenfalls beeinflusst durch die einsetzende Dämmerung, fortlaufend das Gefühl, es sei bereits später Abend, obwohl es erst nachmittags war. Der früh angefangene Tag hinterließ also jetzt schon seine Spuren, doch wir dachten nicht daran, bereits das Hostel aufzusuchen. Stattdessen wollten wir die Zeit nutzen und noch ein wenig von Stockholm sehen, ehe es dunkel werden würde.
Vom Park aus hatten wir, nachdem wir ewig lange hochkraxelten, nochmals einen schönen Blick über die langsam in Dunkelheit fallende Stadt, woraufhin ...
... wir zurück zum mittlerweile wunderschön erleuchteten Kulturhuset gingen, um dort eine Abendbrotpause einzulegen.
Nachdem wir uns also gestärkt hatten, wollten wir dann doch endlich den Weg Richtung Hostel einschlagen. Jener war schließlich sehr lang und führte uns nochmals über Gamla Stan nach Södermalm. Da uns unser Reiseführer verriet, dass Södermalm der "Szenebezirk" Stockholms sei und viele Bars, Clubs und Läden beherberge, erhofften wir uns einiges von unserer Heimat für zwei Nächte.
Während wir nochmals die Stockholmer Innenstadt durchquerten, fiel uns auf, dass abends bzw. nachts nochmal alles vollkommen anders aussieht und viele Dinge, ähnlich wie das Kulturhuset, wunderschön erleuchtet sind.
Als wir nun schließlich Södermalm erreichten und Richtung Hostel liefen, sah ich plötzlich schon von weitem eingeschaltete Flutlichtmasten. Das wird doch nicht ... ?!
Nein, leider war dort kein Fußballspiel oder wenigstens Training im Gange, sondern ein Open Air Eishockeytraining. Trotzdem verweilten wir ein bisschen im Eishockeystadion, um daraufhin doch endlich unser Hostel aufzusuchen.
Dort wiederum wärmten wir uns eine gute Stunde auf, um den Abend schließlich in einem Pub ausklingen zu lassen, welcher sich keine 3 Minuten entfernt von unserem Hostel befand. Nachdem wir etwa drei Stunden die Atmosphäre genossen, ein wenig Fußball schauten und uns zu stärken gingen wir schließlich zurück ins Hostel, um übermüde in unser Bett zu fallen und in eine unruhige Nacht zu starten. Leider hatte das Hostel überaus dünne Wände und ein Dormroom lädt sowieso nicht zum gemütlichen Schlafen ein. "Was solls!" dachten wir uns und ruhten so gut es geht, schließlich hatten wir am morgigen Tag ein großes Programm vor uns.
Aufbruch: | Januar 2011 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Januar 2011 |