Stockholm calling
Tag 2 und Tag 3
Nach einer unruhigen Nacht musste am Morgen nicht einmal unser Wecker klingeln, da wir seit etwa 5:30 Uhr sowieso wach waren.
Hat man rücksichtslose Leute im Raum, brauch man nicht auf Rücksicht hoffen (was für eine Weisheit).
So suchten wir schnellstens die Duschen auf und machten uns fertig für einen nahezu komplett durchgeplanten Tag.
Zuerst einmal frühstückten wir beim großem M und strichen schonmal den ersten Planungspunkt: Den Besuch des Katarinahissen, welcher uns am gestrigen Tag im Stadshuset empfohlen wurde, da man auch dort einen wunderschönen Blick über die Stadt haben solle. Unser Reiseführer sagte uns allerdings, dass es am nordwestlichen Ufer Södermalms eine Anhöhe geben sollte, von der aus man einen wunderbaren Blick über die Innenstadt hat, weshalb wir uns für diese Variante entschieden.
Als wir merkten, dass es heute sehr viel kälter war als gestern, entschieden wir ebenfalls, Punkt Nummer 2 auf der Tagesplanliste zu streichen: Eine Bootstour durch die Gewässer rund herum um die Innenstadt. Außerdem waren wir der Meinung, dass wir vom Ufer aus meist schon so eine schöne Aussicht hatten, als das diese vom Boot aus kaum getoppt werden könnte.
Daraufhin blieben also noch der vormittägliche Besuch der erwähnten Anhöhe, das Umherschlendern in Gamla Stan mit dem Kauf einiger Souvenirs, das Bestaunen der Wachablösung vor dem königlichen Schloss, der Besuch des Stockholms Stadion (klar, wer das vorgeschlagen hat ;D) sowie Norrhalms und Östermalms und letztendlich der Aufenthalt im Vasamuseum.
Zuerst ging es für uns aber wie bereits erwähnt in den nordöstlichen Teil Södermalms, wo unsere Hoffnungen bezüglich einer schönen Aussicht über die Stadt mehr als nur befriedigt wurden.
Was müssen die Bewohner dieses Hauses nur für ein Gefühl empfinden, wenn sie aus ihren Fenstern sehen?
Wahrscheinlich Gänsehaut pur - eben das Gefühl, wenn ich über die Dächer meiner Heimatstadt schaue.
Im Folgenden kraxelten wir die Anhöhe wieder herunter, um abermals Gamla Stan als nächstes Ziel auf der Liste abzuharken. Hier schlenderten wir durch die merklich stärker gefüllten Gassen als noch am Vortag und schauten uns daraufhin das königliche Schloss von einer Seite an, die wir am Vortag noch nicht gesehen hatten. Die Zeit verging und schließlich war es fast 12 Uhr: Die königliche Wachablösung stand an!
Die königliche Wachablösung war schließlich nicht ganz so ein großes Spektakel wie erhofft. Schon amüsant, was für ein "tamtam" gemacht wird, nur weil ein paar Leute die Arbeitsschicht wechseln. Trotzdem war es eine unterhaltsame Sache und irgendwie ist es ja auch ein Muss, sich die Wachablösung anzuschauen, wenn man schonmal in Schwedens Hauptstadt ist ...
Im Grunde genommen marschiert man bei der Wachablösung ein bisschen aufreizend umher, steht sich gegenüber und schreit sich an - das Selbe wie in fast jeder funktionierenden Beziehung also. ;D
Nachdem wir das Spektakel also mitgemacht hatten, war es Zeit, den Nordteil des Stadtzentrums zu erkunden. Jener hatte erstaunlich viel zu bieten, sodass wir relativ lange einfach nur umher spazierten und uns alles anschauten. Irgendwann landeten wir doch (zufälligerweise) am Stadion und hielten uns dort ein wenig auf.
Links im Bild das wirklich wunderschöne Theater, rechts beginnend die bereits mehrmals erwähnte Häuserfront.
Schließlich erreichten wir das unglaublich schöne Stadion, in welchem sich sogar Doro sofort wohlfühlte.
Das Stadion ist im selben Stil wie die meisten Gebäude Stockholms erbaut und hat dementsprechend einen unglaublich hohen Widererkennungswert.
Schließlich hatte auch ich mich am Stadion sattgesehen und wir beschlossen, zurück zum Kulturhuset zu gehen, um dort ein wenig zu entspannen und Mittag zu essen. So ging es abermals vorbei an spannender Architektur, um am Kulturhuset direkt in eine Demo gegen die Konflikte in Nordafrika zu gelangen.
Daraufhin stärkten und wärmten wir uns erstmal ein wenig, um dann Richtung Vasa-Museum aufzubrechen.
Irgendwann erkannte man am Horizont dank der Schiffsmasten bereits (rechts im Bild) das Vasamuseet, links das Nordiska museet.
Mit einsetzender Dämmerung erreichten wir das Vasamuseum, dessen Besuch uns von allen Seiten wärmstens empfohlen wurde.
Jenes Museum erzählt vorrangig die Geschichte des im 17. Jahrhundert gesunkenen Schiffes "Vasa", welches mehrere hundert Jahre unter Wasser lag und erst im 20. Jahrhundert wieder geborgen wurde. Es besteht zu 95% aus Originalteilen und ist im Museum ausgestellt. Des Weiteren gibt es neben allen wissenswerten Dingen rund um das Kriegsschiff noch sehr viel über die Geschichte Schwedens usw. zu erfahren. Alles in allem war der Besuch ein voller Erfolg, nur leider haben wir mit 2 Stunden deutlich zu wenig Zeit für den Besuch eingeplant. Leider machte das Museum schon 17 Uhr zu, weshalb wir nicht alles sehen konnten, was wir sehen wollten.
... das man mit Hilfe dieser die damaligen Personen rekonstruieren sowie deren Lebensgeschichte (Schwerstarbeiter? Opfer von Krankheiten? Was aß dieser Mensch?) zum Teil darlegen konnte.
Nachdem wir also das Vasamuseum besucht hatten, kehrten wir zum letzten Mal zum Kulturhuseet zurück, um dort nochmals ein großes Abendbrot zu verputzen. Nochmals bummelten wir ein bisschen durch die Innenstadt und kamen letztendlich zurück zum Hostel, um dort schonmal unsere Sachen zusammenzupacken. Daraufhin beschlossen wir, den Abend genauso ausklingen zu lassen wie den gestrigen, nämlich im Pub. Dort fühlten wir uns abermals sehr wohl und schlossen "Freundschaft" mit der Kellnerin, die uns schon am Vorabend bediente. Mir schmeichelte schlichtweg ihre Sympathie für Berlin (leider schwärmte sie etwa doppelt solange von Paris ;D).
Irgendwann ging es für uns dann noch ein paar Stunden ins Bett, ehe wir in aller Frühe aufbrachen Richtung Cityterminalen.
Unser Flugzeug landete ebenso überpünktlich wie nach unserem Hinflug und so ging ein wunderschöner Kurztrip mit vielen neuen Eindrücken vorbei.
Fazit: Urlaube sind immer wieder toll, vor allem wenn ich mit Doro reisen kann. Skandinavien hat mich abermals überzeugt und Stockholm ist eine wahnsinnig schöne Stadt. Dementsprechend können wir mit Sicherheit sagen, dass wir Europas Norden nochmals besuchen werden!
Grüße,
Doro und Ricky
Aufbruch: | Januar 2011 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Januar 2011 |