Rhodos 2011
Rhodos -griechisch Rodos- im sonnigen Mai
Rhodos-Stadt und die Westküste
In der Altstadt von Rhodos
Vorab hatten wir das Hotel "Mare Palace Kalithea" und einen Mietwagen für eine Woche gebucht. Das Hotel liegt in der Bucht von Kalithea, etwa 8 km südlich von Rodos (Rhodos-Stadt).
Hotel "Kalithea Mare Palace"
Der Mietwagen war eine gute Investition. Viele schöne kleine Buchten und abgelegene Orte erreicht man nur mit einem Fahrzeug. Pauschalangebote führen meist nur zum Ort Lindos oder streifen die schönen Gegenden.
Die Hotelanlage "Mare Palace Kalithea" und das "Horizon Kalithea Royal" können wir uneingeschränkt empfehlen. Mit der Unterkunft, der Anlage und dem Essen waren wir sehr zufrieden. Einen Strand gibt es nicht, nur eine wunderschöne kleine Bucht mit Taverne, etwas aufgeschütteten Sand und Sonnenliegen. Das Personal ist außergewöhnlich freundlich und hilfsbereit. Im Restaurant hatten wir beim "Nikos" einen super Service und an der Bar wurden wir sehr nett von "Dimitria" bedient. www.kalitheamare.gr
Rodos und die umliegenden Orte
Den Hauptort Rodos besuchten wir mehrfach. Es gibt ausgesprochen viel zu sehen und zu unternehmen. Ein Bus fährt jede halbe Stunde in die Stadt. Die Haltestelle befindet sich direkt vor dem Hotel. Zwei Personen zahlen 4,40 für den Bus. Meist halten auch Taxifahrer an. Wenn man sich mit einem Paar das Taxi teilt, bezahlt man pro Paar 5 Euro und kann sich den Haltepunkt aussuchen.
Während unseres Urlaubes benötigten wir einen Physiotherapeuten. An der Rezeption des Hotels wurde uns jemand empfohlen. Die Behandlung war ausgezeichnet, so empfehlen auch wir ihn.
Hier seine Angaben:
NACHNAS CHARIS M.
Papalouka 19A, Rodos
Tel. 2241020982
Rodos besteht aus neuer Stadt und historischer Altstadt.
Die historische Altstadt ist von einer Stadtmauer umgeben und die schmalen Gassen sind mit Kiesel- oder Kopfsteinen gepflastert. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören u.a. die Burg, Türme ehemaliger Moscheen, Reste einer Abtei, Gebäude aus hellenistischer, osmanischer und byzantinischer Zeit und eine Straße mit Gebäuden aus der Zeit der Kreuzritter. Für den Touristen bieten sich eine Menge Geschäfte und Restaurationen.
Stadtmauer Rhodos
In der Neustadt findet man Einkaufsmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel, leider auch bekannte Mode-Label, die sich überall in großen Städten breitgemacht haben. Mir sind kleine individuelle Läden wesentlich lieber, aber die findet man kaum. Die Preise sind überwiegend höher als in Deutschland. Die Gebäude stammen aus den letzten Jahrzehnten. Hin und wieder findet man noch hübsche Gründerzeit- und Jugendstilhäuser, oft aber auch Bauruinen. Die finanziellen Mittel fehlen sicher. Über der Neustadt thronen die Reste einer Akropolis, eines Stadions und eines Theaters aus der hellenistischen Vergangenheit von Rodos.
Hervorzuheben ist der Mandraki-Hafen mit seinen drei Windmühlen und die Festung "Fort San Nicolas" mit Leuchtturm. Täglich werden Fährverbindungen zu umliegenden Inseln oder Rundtouren angeboten. Skulpturen eines Hirschen und einer Hirschkuh am Eingang des Hafens sind die Wahrzeichen der Stadt. Dort soll vor langer Zeit das Wahrzeichen "der Koloss von Rhodos", eines der antiken 7 Weltwunder, gestanden haben. Wobei der Standort am Hafen bei Experten umstritten ist.
Mandraki-Hafen
Besonders hervorzuheben ist der "Rodini Park". Rodos ist lebendig und laut, in diesem wild wuchernden Stadtpark findet man seine Ruhe. Ein kleiner Wasserlauf durchfließt den Park und Pfaue zeigen ihre bunten Farben.
In der Nähe des Segelclubs liegt der kleine Stadtstrand, an dem im Mai bereits viel los war.
Uns gefiel dort das hübsche Strandcafe "Thalassa". Wenn man ein Getränk bestellt, stehen einem Sessel oder Liegestühle zur Verfügung für den herrlichen Blick aufs Meer. Wir tranken Frappé und den griechischen Kaffee. Zum Kaffee wurde eine Flasche Wasser gereicht, so wie es früher üblich war, heute aber leider kaum noch.
Strandcafé Thalasso
Von Rodos oder Faliraki führt ein kurzer Weg ins landestypische Dorf Kalythies, in dem man Ruhe findet.
Einige Kilometer weiter in Koskinou findet man die unter Denkmalschutz stehende Altstadt mit einigen antiken Toren, Hauseingängen und bunt gestrichenen Häusern.
Wenn man an den neueren Häusern vorbei gefahren ist, sollte man in der Nähe der Kirche parken, um nicht durch die engen Straßen fahren zu müssen.
Koskinou
Mehrfach fuhren wir mit dem Auto von Kalithea nach Rodos. An dieser Straße befinden sich mehrere große Supermärkte, unter anderem Spar und Lidl, die einheimische und deutsche Waren preiswert verkaufen.
Samstags findet direkt am Ortseingang von Rodos (Straße Kalithea - Rodos) ein Wochenmarkt statt mit frischen preiswerten Lebensmittel.
Kurz vor dem Markt befinden sich drei große sehenswerte Friedhöfe. Der erste Friedhof ist osmanisch, der zweite jüdisch und der dritte katholisch. Alle sind strikt mit Mauern getrennt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet man noch Reste antiker Gräber.
Westküste
Unser Mietwagen wurde pünktlich gebracht. Eigentlich sollte er voll getankt sein, war aber nur dreiviertel voll, wir durften ihn aber auch mit weniger zurück geben. Auch war es kein Problem, dass das Auto verkratzt war.
An diesem Tag sah ich, dass vor dem Hotel ein Mietwagen angefahren wurde. Der Fahrer hatte es gesehen, war aber nicht sonderlich interessiert. Ich hatte die Autonummer an der Rezeption abgegeben, damit die Mieter des Fahrzeuges keine Probleme bekommen. Dies zog aber keinerlei Konsequenzen nach sich.
Um an die Westküste zu gelangen, fährt man durch Rodos. Autofahren ist dort ziemlich abenteuerlich. Die Fahrer halten sich selten an Verkehrsvorschriften, fahren zu schnell, nehmen einem die Vorfahrt oder beschweren sich wenn man die Geschwindigkeit einhält. Auf Mopedfahrer muss man besonders achten.
Die sehr touristischen Küstenorte Ixia und Ialyssos schließen sich an. Nur wenn man richtige Touristenorte mag, sollte man dort Urlaub machen. Wegen der Einflugschneise des Flughafens ist es außerdem sehr laut.
Richtig schön ist Filerimos. Vom Ort Ialyssos fährt man ins Inselinnere, der Weg ist gut ausgeschildert. Leider muss man einige Serpentinen überwinden um auf den Berg zu gelangen. Filerimos (ca. 270 Meter hoch) war das antike Ialyssos, von dem nur noch einige Mauerreste zu finden sind. Heutzutage kann man ein byzantinisches Kloster aus dem 10. Jahrhundert bewundern.
Kloster Filerimos
Die vollständig restaurierte Johanniter-Kirche von 1480 ist sehr sehenswert. Über eine wunderschöne Allee (der Kreuzweg Golgatha) führt der Weg zu einem riesigen Kreuz aus Beton, das man schon aus vielen Kilometern Entfernung sieht. Filerimos bietet herrliche Ausblicke auf Rodos und das Meer.
Der Ort Paradisi schließt sich direkt an. Der Flughafen mit der Landebahn befindet sich direkt zwischen Ort und Meer. Ein Paradies würde ich mir anders vorstellen! Wobei der alte Ortskern noch recht ursprünglich ist.
Theologos
Kremasti und Theologos lohnen einen Abstecher. Wobei mir Theologos besser gefiel. Man fährt von der Hauptstraße ein paar Kilometer ins Landesinnere. Touristen verirren sich scheinbar selten dorthin, was schade ist. Wie fast überall findet man auch hier eine schöne Kirche mit Turm und kleine Tavernen, die zum Verweilen einladen.
Bibliothek in Kremasti
Die nicht sehr breite aber bergige Hauptstraße in den Süden führt leider nicht am Strand entlang. Nach einigen Kilometern, die mir fürchterlich lang vorkamen, erreichten wir Kamiros, die Ruinen einer hellenistischen Stadt.
Liebhaber antiker Stätten sollten sich diese Ruinen unbedingt ansehen. Wir genossen die wunderschönen Ausblicke auf das Meer, die man wohl schon in der Antike bevorzugt hat.
Kamiros
Wenn man die Westküste weiterfährt erreicht man den kleinen Fischerort Kamiros Skala, von dem man sagt, dort läge die letzte Fischerflotte. Im kleinen, unscheinbaren Ort dümpelten nur ein paar Boote.
Kritinia liegt auf einer Anhöhe und ist allemal einen Besuch wert.
Unser Tagesziel war Siana. Dafür muss man einige Serpentinen überwinden, hat aber auch eine schöne bewaldete Strecke vor sich. In Siana wird traditionell Honig, Souma ( eine Art Grappa ) und Olivenöl aus der Umgebung verkauft. Wir wussten nicht gleich, bei wem wir einkaufen sollten, also spazierten wir erst einmal durch den Ort. Am Ortsende hatte eine ältere nette Frau ihren kleinen Stand und dort haben wir uns nach einer Kostprobe mit Souma, Honig und Olivenöl versorgt. Zwei Apfelsinen bekamen wir dazu geschenkt, was uns sehr freute.
Dorfidylle in Siana
In Siana und in anderen Bergdörfern sahen wir alte Männer vor den Tavernen oder auf öffentlichen Plätzen sitzen und spielen oder quatschen. Gut, dass diese Tradition bis heute lebendig ist. Schade, dass man sowas selten in Deutschland sieht. Es liegt wohl am Klima oder auch daran, dass unsere alten Menschen nicht mehr in den Familien leben. In meinem Umfeld höre ich von den älteren Menschen, das sie mit Ihresgleichen nicht zurechtkommen wegen ihrer Eigenheiten. Südländer scheinen diese Probleme nicht zu haben.
Den Süden der Insel haben wir nicht mehr kennengelernt, das müssen wir halt beim nächsten Mal. Auf dem Rückweg tranken wir noch Kaffee in Kritinia. Unter dem dicken Baum der Taverne genossen wir den herrlichen Blick auf die bergige Umgebung.
Aufbruch: | 15.05.2011 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 29.05.2011 |