Bootsfahrt auf dem Bergslagskanal
Bergslagskanal - südlicher Teil 2011
Wir hatten großes Glück und Ende August die letzten richtig schönen, sonnigen und warmen Sommertage ausgenutzt. Mit unserem kleinen Boot haben wir eine Fahrt auf einigen Seen, die zum System des Bergslagskanal gehören, gemacht. Vor vier Jahren, im ersten Sommer als Christa hierher nach Schweden gezogen war, sind wir auf dem nördlichen Teilen mit einigen Schleusen gefahren. Wir sind damals nicht ganz bis in den Süden, der Kanal geht bis Karlskoga, gekommen und hatten dann beschlossen, daß wir hier noch einmal herkommen würden. In einem kleinen Hafen eines Bootsklubs konnten wir unser Boot seesetzen. Dort haben wir erst einmal an der Gästebrücke übernachtet. Morgens lag dann eine Nebelschicht auf dem Wasser. Es dauerte aber nicht lange, und die Sonne brach durch. Zum Frühstück konnten wir schon den Sonnenschirm aufspannen.
Wir fuhren zuerst den See Ullvettern ab, der eine Reihe Buchten, Inseln und Halbinseln hat. Ganz am Ende fanden wir eine Insel mit einem schönen Platz zum Anlanden. Auf einer Steinplatte konnten wir kochen und den herrlichen Sonnenuntergang genießen.
Am nächsten Tag fuhren wir einen großen Teil des Ullvettern zurück zum Frövettern. Unterwegs konnten wir Kraniche beobachten, die schließlich wegflogen, als wir zu dicht ans Ufer trieben. Auf der Insel Bockholmen haben wir für eine Pause an einer Brücke angelegt. Leider fing es dann doch noch an zu regnen, so konnten wir auf der Weiterfahrt unseren neuen Scheibenwischer mit Handbetrieb einsetzen. Unser Ziel war die einzige Schleuse im südlichen Bereich des Bergslagskanals. Die Zufahrt war ein recht enger und steiniger Kanal. Es lagen zwar ziemlich viele Tonnen, aber die eigentliche Zufahrt war dann doch recht unübersichtlich, so daß wir fast in ein Steinfeld gefahren wären. An der Brücke der Schleuse haben wir übernachtet, der Regen ließ dann auch wieder nach.
Am nächsten Tag haben wir noch ausgiebig die Umgebung der Schleuse besichtigt. Es gibt dort eine Mühle, die zu einer alten Hüttenanlage gehört. Zu den weiteren noch vorhandenen Gebäuden, die teilweise aus Schlackensteinen (Bergslagssten) gebaut sind, gehört auch ein alter Kaufmannsladen mit einem kleinen Tierpark. Wir sind nicht weiter Richtung Karlskoga gefahren, denn die Hauptsaison war nun schon vorbei, und geschleust wurde jetzt nur noch am Wochenende.
Nachdem wir den steinigen Kanal wieder zurück zum See Alkvettern gefahren waren, bogen wir Richtung Norden ab. Dort liegt das Herrenhaus Alkvettern, und am Ufer konnten wir Kanadagänse beobachten. Auf dem Weg nach Süden wollten wir an einer Halbinsel eigentlich nur eine Kaffepause einlegen. Dort war es aber so schön, daß wir über Nacht blieben. Es gab einen richtigen Picknickplatz mit Feuerstelle. Christa hat auch gleich Holz gehackt, und ihr ist es sogar gelungen, mit dem recht feuchten Holz ein Lagerfeuer anzuzünden.
Am nächsten Morgen beim Frühstück kreisten sieben Fischadler über uns, offensichtlich sammelten sie sich schon zum Flug nach Süden.
Nachdem wir noch am Ufer in einer "Steinbadewanne" gebadet hatten, ging die Fahrt weiter. Schon an der nächsten Insel fanden wir wieder einen Picknickplatz mit Windschutz, Grillplatz usw. Hier übernachten wohl im Sommer viele Paddler. Anschließend haben wir alle Buchten des Alkvettern abgefahren, von denen einige weit ins Land hinein reichen. In einer Bucht konnten wir auch einen Smålom - Sterntaucher beobachten. Als Übernachtungsplatz haben wir uns die Insel Bockholmen ausgesucht, wo wir schon auf dem Hinweg angelegt hatten. Auf dem Steg haben wir am Abend gekocht.
Fischadler
Am nächsten Morgen haben wir in der Sonne gefrühstückt. Eigentlich wollten wir es uns auf der Insel noch eine Weile gemütlich machen, die Sonne und Wärme genießen. Es legte aber ein Boot mit einer Familie an, die dort grillen wollte. Da jetzt Wochenende war, waren doch einige Boote unterwegs. Vorher waren wir fast allein, allenfalls sahen wir ein paar Fischer.
So entschlossen wir uns, schon langsam loszufahren und noch eine Runde durch eine Bucht im Süden des Frövettern zu fahren. Die Zufahrt war ziemlich zugewachsen, es gab nur eine schmale Fahrrinne. An einem Strand konnten wir noch baden, dann ging es Richtung Hafen, wo unser Auto stand. In der Zwischenzeit war etwas Wind aufgekommen, so gab es erstmals einige Wellen auf den Seen. Nun zogen auch dunkle Wolken auf, aber es fing nicht an zu regnen, sie zogen um uns herum.
Es war eine tolle Fahrt und ein schöner Ausklang des Sommers.
Aufbruch: | August 2007 |
Dauer: | 4 Jahre |
Heimkehr: | August 2011 |