A U S T R A L I E N
Alice Springs - Darwin
Alice Springs - Darwin
24.11.- 07.12.2011
Endlich regnet es nicht mehr, aber die Piste Mereenie Loop ist gesperrt. Deshalb machen wir einen
Ausflug in die East MacDonnell Ranges. Der Ross Highw. Führt an verschiedenen Felsschluchten und heiligen Städten der lokalen Arrente-Aboriginals vorbei. In der Trephina George führt uns eine Schotterpiste 7 km zu einem wunderschönen Campingplatz, umgeben von senkrechten in der Sonne beinahe glühenden Felswänden. Hier werden wir abends übernachten beschliessen wir. Zuvor fahren wir noch über eine Piste nach Arltunga, wo 1887 Gold gefunden wurde. Wieder zurück in Alice Springs erkundigen wir uns auf der Info, ob die Piste Mereenie Loop Road nun befahrbar ist und kaufen gleich ein Permit zum befahren dieser Strecke - Tyler Pass - Kings Canyon. Auf dem Namatjira Drive fahren wir nach Glen Helen und besuchen viele Schluchten und Aussichtspunkte. Im Redbank Georg NP übernachten wir und geniessen ganz alleine auf dem Campingplatz einen wunderschönen Sonnenunter-und Aufgang.
Schon um 05.00 Uhr sind wir wach und hören die Dingos heulen. Nun geht's los über den Tylers Pass bis zum Abzweig Mereenie Loop Road sind es 52 km Schotterstrasse. Danach führt eine 177 km lange Sandpiste zum Kings Canyon, Australiens grösste und tiefste Schlucht. Die Mittagshitze ist gross, deshalb machen wir nur einen kurzen Spaziergang in die Schlucht und kehren zum Auto zurück. Übernachten wollen wir in dieser Gegend nicht, da die Preise sehr touristisch sind. Da der Himmel wolkenlos ist und für Morgen auch bleiben wird, fahren wir weiter und erreichen nach 67 km den Lasseter Highw., welcher uns zurück zum Ayers Rock führt.
Um 03.15 Uhr verlasen wir den gratis Campingplatz beim Curtin Springs Roadhouse und fahren nochmals in den Uluru-Kata Tjuta NP, welcher um 05.00 Uhr öffnet. Wir sind bei den ersten, welche
die Sonnenaufgangs-Plattform erreichen. Heute präsentiert sich der Uluru bei schönstem Wetter, so dass wir das Naturschauspiel voll geniessen können!!!
Anschliessend fahren wir zur Gebirgsformation 45 km Kata Tjuta (Olgas) und freuen uns am Frühstück in unserem Auto mit Blick auf die mächtigen Felskuppeln. Auf der Rundwanderung durch das Valley of the Winds (7km) und zur Olga Gorge (2 km) erleben wir die Beeindruckenden Proportionen der Olgas und beginnen zu verstehen, dass die lokalen Aboriginals das Gebiet noch immer als Ehrfurcht einflössend empfinden. Im Schatten eines Baumes bei 35 C erwarten wir den Sonnenuntergang am Uluru und auch hier werden wir von dem Schauspiel nicht enttäuscht. Bei Nacht fahren wir zurück zu unserem Campingplatz und legen uns todmüde schlafen.
Wir fahren zurück auf den Stuart Hwy. wo uns ein Road Train mit Überbreite überholt. Wir drücken uns ganz auf die linke Strassenseite und lassen den endlosen Zug vorbeiziehen. Das Gespann fährt mit über 100 km/h und der letzte Anhänger schaukelt bedenklich hin und her. Beim nächsten Parkplatz für Road Trains steht das Gespann und wir fahren hin und fragen den Chauffeur, ob er uns Touristen einige Fragen beantworten würde. Der König der Strasse ist sehr freundlich und erzählt uns folgendes:
Das Gespann ist 54 m lang, hat 16 Achsen mit insgesamt 62 Rädern. Die Zugmaschine hat ein automatisches Getriebe und der Motor hat 600 PS und kann 4x500 Liter Diesel tanken. Peter darf sogar in die Führerkabine steigen und der Chauffeur erzählt dass schon sein Grossvater und Vater als Chauffeure von Road Trains gearbeitet hätten.
Wir fahren weiter auf dem Stuart Hwy. Süd und nach 30 km passieren wir den Wendekreis des Steinbocks. Auf einem Road Train Parkplatz können wir zusehen, wie von einem Vieh-Road Train auf einen anderen Road Train umgeladen wird. Sehr eindrücklich ist danach der Start des riesen Vehikels, welcher einige Minuten brauch um auf Tempo zu kommen!
Die Landschaft ist langweilig eintönig und wir fahren von einem Roadhouse zum andern. Barro Creek
zum Beispiel ist der Pub mit Autonummernschildern, Geldnoten und sonstiger Schnickschnack
dekoriert. Die Bar in Wycliffe Well wirbt mit der grössten Bierauswahl Australiens und mit Ufo-
Sichtungen, was wahrscheinlich auf den Bierkonsum zurück zu führen ist! Nach über 400 km
Fahrt erreichen wir gegen Abend die Devils Marbles, die sogenannten Teufelsmurmeln sind eine
Ansammlung riesiger Granitkugeln. Nach dem Glauben der Ureinwohner stellen die runden
Felsbrocken die Eier der Regenbogenschlange dar. Kein Mensch ausser uns befindet sich auf dem
Gelände und wir geniessen inmitten der Riesenmurmeln einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Auf dem einfachen Campingplatz übernachten wir und nur das Heulen der Dingos hören wir. Um
05.00 laufen wir wieder auf dem Gelände umher und freuen uns am Sonnenaufgang. Ein Dingo
streunt immer noch auf dem Gelände umher, so dass wir bald einmal weiterfahren.
In Three Ways, wo sich die Hwys von Alice Springs-Darwin und Mt. Isa kreuzen machen wir nur kurz
Halt um aufzutanken. In Elliot macht die Polizei Strassenkontrolle und alle Autofahrer (es kommen
nur etwa alle Std. einer) werden auf Alkohol getestet. Auch der Zustand der Autos wird kontrolliert.
An unserem Auto ist alles io. nur wird uns gesagt, dass wir in nächster Zeit vorne neue Reifen
montieren müssten. In Daly Waters, einer echten Busch-Kneipe mit Campingplatz übernachten wir
wieder.
Nun haben wir das Rote-Zentrum Australiens verlassen und sind im feucht-heissen Norden
angekommen. Schon auf dem ersten Campingplatz müssen wir die Toilette mit Frosch, Kröte und
sonstigen Tieren teilen.
Im Nitmiluk NP machen wir einen Bootsausflug in die Katherine Gorge, welche aus 13 spektakulären,
von hohen Sandsteinwänden gebildeten Schluchten an deren Wänden sich zahlreiche kulturelle
Stätten und Felsmalereien der Aboriginals befinden. Leider müssen wir feststellen, dass die
Bootstour mit dem Preis-Leistungs-System nicht überein gepasst hat.
Wir fahren zurück nach Katherine und bekommen im Auftrag von Apollo bei Bridgestone 2 neue Reifen auf die Vorderräder bei unserem Mietauto.
Unser nächstes Ziel ist der 150 km entfernte Kakadu NP, mit 20'000 qkm der grösste NP Australiens. Viele Pisten sind geschlossen, wegen Hochwasser. Es ist zwar schönes Wetter, jedoch am Abend gibt's jeweils ein Hitzegewitter und dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit enorm an, so dass wir das Gefühl haben in einer Sauna zu leben!!! Die Fliegen und die Mücken sind sehr aggressiv und morgens haben wir sogar eine kleine Echse im Wasserkocher, ja wir befinden uns in den Tropen!
Im Besucherzentrum lassen wir uns eingehend mit der hier ansässigen Aboriginal-Kultur informieren. Es gibt sehr viele Felszeichnungen im Park, welche über 20'000 Jahr alt sind.
DARWIN: Tropische Metropole im Top End
Von den Einheimischen als Nabel der Welt gesehen, ist sie für alle anderen ein Provinznest am anderen Ende des Kontinents. Von allen anderen australischen Städten ist es jeweils ein langer Weg bis Darwin. Selbst die indonesische Hauptstadt Jakarta liegt näher als die eigene Regierung in Canberra. Doch was zunächst als Nachteil erscheint, hat sich durchaus positiv ausgewirkt. Die Nachbarschaft zu Asien liess hier an der Timor-See ein buntes Völkergemisch aus aller Herren Länder zusammen kommen.
Zu Beginn besuchen wir den Territory Wildlife Park, wo auf über 400 Hektar Fläche die typische Pflanz- und Tierwelt des tropischen Nordens besichtigt werden kann. Hauptatraktion sind die Krokodile und ein Gehege für nachtaktive Vögel und Reptilien. Wir verbringen den ganzen Tag in diesem Park und kehren danach todmüde zurück in unser Auto.
Von Darwin müssen wir wieder zurück fahren nach Katherine. Unterwegs machen wir halt im Litchfield NP, wo die Vegetation üppig-tropisch ist. Charakteristisch sind die grossen Termitenhügel. Es handelt sich dabei um Kompasstermiten, die ihre Bauten streng nach der Sonnenstrahlung in Nord-Süd-Richtung ausrichten. Die bis zu vier Meter hohen "Bergsäulen" sind eindrucksvolle Fotomotive. Im ganzen Park laden Wasserfälle und natürliche Pools zum krokodilfreien Baden ein. Es ist sehr heiss und schwül, so dass wir die ganze Nacht einfach daliegen und "schwitzen lassen"!!!
In Katherine kauft Peter einen 12 Volt Ventilator und montiert diesen sofort, damit wir etwas Kühlung haben, wenn wir nicht auf einem Campingplatz mit Stromanschluss stehen. Ja unser Komfort im Auto nimmt stetig zu, dank Peters geschickten Händen! Nun werden wir das Northern Territory verlassen und nach Western-Australia fahren.
Alice Springs - Darwin
Aufbruch: | 17.10.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 28.02.2012 |