Karibik und Me(e)hr

Reisezeit: März / April 2012  |  von Volker Salle

Dröhnender Empfang

Gestern reisten wir bereits in Hamburg an, um den Reisetag entspannter angehen zu können, denn schließlich sollte der Flug bereits um 07:15 Uhr in Richtung London gehen.
Dieser und auch der anschließende Flug von London nach Miami verliefen relativ unproblematisch. Ich hatte sogar das große Glück, auf einen Masagesitz platziert zu werden. Schnell stellte sich aber heraus, dass es sich hier doch eher um einen ca. 5jährigen Amerikaner handelte, der hinter mir saß und anscheinend nicht so recht wusste, wohin mit seinen Füßen. Wie dem auch sei, die Zeit ging recht schell rum und bereits gegen 14:30 Uhr waren wir in Miami.
Die Abfertigung bei der Einreise in die USA verläuft erfahrungsgemäß recht zäh. So war es auch dieses Mal, doch wir nahmen es gelassen und nach ca. 1 1/2 Stunden saßen wir im vermutlich schnellsten Taxi Miamis zu unserem Hotel. Der Fahrer hatte endweder keine Familie oder ein unheimlich besch... Privatleben, denn er fuhr so, als würde er nicht sonderlich an seinem Leben hängen.
Schließlich kamen wir aber doch heil und gesund an unserem Hotel Dorchester in unmittelbarer Nähe des Ocean Drive an und wurden mit lauten, hämmernden Techno- und Trancebeats empfangen. Wir dachten zunächst, der Taxifahrer hätte sich in der Adresse geirrt, doch dem war nicht so. Wir bahnten und mit unserem Gepäck also den Weg durch eine Horde tanzender und groovender Amerikaner zur Lobby des Hotels. Hier teilte und Natalia auf unser Nachfragen mit, dass in ganz Miami Beach in dieser Woche Springbreak gefeiert werden würde und wir nun mittendrin seien, in dieser tollen Party. Na prima, nach so einer 14-Stunden-Reise tanzt man mit einem 12jährigen schon mal ganz gerne auf Miamis Straßen.
Wir waren also hellauf begeistert und ließen uns ein möglichst ruhiges Zimmer geben. Dieses stellte sich allerdings als keineswegs ruhig heraus. Es lag direkt zum Pool, an dem ausgelassen gefeiert und getanzt wurde. Unserem Veto entgegnete Natalia, dass es nur noch ein anderes Zimmer gebe, was zur Hauptstraße liege, wohin die Party ab 20:00 Uhr vom Pool verlegt werden würde. Wir nahmen also das geringere Übel in Form von Zimmer 338 in Kauf und machten uns bei gefühlten 120 Dezibel frisch, bevor wir fluchtartig das Hotel auf der Suche nach einem ruhigen Restaurant verließen. Auf dem Weg dorthin (wohin auch immer) kamen uns Menschenströme von äußerst leicht bekleideten jungen Damen und wahnsinnig angetrunkenen jungen Herren entgegen. Es wurden alle Klischees bedient. Vom Lamborgini mit Latin Lovers bis hin zu offenen Jeeps mit darin tanzenden Mädels gab es hier alles zu sehen.
Schließlich fanden wir einen netten kleinen Italiener, dessen köstliches Essen und leckeres, kühles Bier uns für alle Strapazen entschädigte. Satt und zufrieden gingen wir in unsere Partyhochburg zurück. Die Poolarea war wirklich um einiges leiser geworden und wir konnten uns schnell in unseren großen Betten entspannen und erholen.
Mit dem Gedanken an einen ruhigeren Sonnabend schliefen wir schnell ein.

Der Italiener um die Ecke ließ den Trubel vor der Haustür schnell vergessen.

Der Italiener um die Ecke ließ den Trubel vor der Haustür schnell vergessen.

© Volker Salle, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Allein aus Freude am Sehen und ohne Hoffnung, seine Eindrücke und Erlebnisse mitteilen zu dürfen, würde niemand über das Meer fahren. Blaise Pascal (19.06.1623 - 19.08.1662)
Details:
Aufbruch: März 2012
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: April 2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Volker Salle berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.