5 Wochen durch Sierra Leone

Reisezeit: März / April 2012  |  von Sebastian Linnarz

Bumbuna

Bumbuna

Samstag, 31.03.2012: Nach erholsamen Tagen am Strand brachen wir erneut nach Makeni auf, um von dort nach Bumbuna, einer kleinen Stadt im Herzen Sierra Leones zu gelangen, wo ein riesiger Staudamm für die Stromversorgung Freetowns und Makenis sorgt (im restlichen Land gibt es Strom nur durch Generatoren). Nach Bumbuna zu gelangen ist nicht einfach, da von Makeni aus nur eine Schotterpiste ins knapp 100 km nordöstlich gelegene Bumbuna führt. Zu unserem Glück befand sich im Amzas-Hotel in Makeni eine Gruppe südafrikanischer Minenarbeiter, die Sonntag nach Bumbuna chauffiert wurden. Wir fragten nach, ob sie uns mitnehmen könnten und es war noch Platz im Bus. Nach feuchtfröhlicher Fahrt (die Männer waren Samstag abend alle feiern und es wurde im Bus fleißig weiter Bier und Wodka getrunken) erreichten wir nach 2 Stunden Bumbuna. Wir fragten die Leute auf der Straße nach einer Unterkunft, und es gab tatsächlich ein Guesthouse in der Kleinstadt (70.000 Leones für ein Doppelzimmer).
Unser Bekannter in Sierra Leone, Mr. Barrie, Leiter des Staudamm-Projekts in Bumbuna, ermöglichte es uns, den Staudamm zu betreten (normalerweise ist eine Genehmigung erforderlich, wenn man zum Staudamm fahren möchte). Wir als Biologiestudenten, waren vorallem am Hinterland interessiert, da dort mehrere Populationen von Schimpansen leben. Rund um Bumbuna ist es sehr hügelig und die Umgebung ist größtenteils bewaldet. In Zukunft soll dort ein Naturschutzgebiet errichtet werden. Ein dort arbeitender Biologe organisierte am nächsten Tag für uns ein Schimpansentrekking zu deren Schlafplätzen. Wir hörten sie zwar, aber kein Schimpanse ließ sich blicken. Die Wanderung in den Bergen war landschaftlich dennoch reizvoll.
Am Tag darauf fuhren wir im Geländewagen des Biologen in ein entlegenes Dorf nahe des Stausees. Dort versammelten sich die Dorfoberhäupter vieler nahegelegener Dörfer um mit dem Biologen über Naturschutz und Landnutzung zu diskutieren. Die Menschen in den meisten Dörfern Sierra Leones leben seit Generationen unverändert. Als Selbstversorger sind sie auf eine intensive Landnutzung angewiesen. Es sollte diskutiert werden, wie die Natur geschützt werden kann und dennoch die Menschen nicht Hunger leider müssen. Ein schwieriger Balance-Akt in Sierra Leone.
Am dritten und letzen Tag in Bumbuna gingen wir von unserem Guesthouse zum naheliegenden Wasserfall. Seine Größe ist beeindruckend und die Gicht erfrischend.

Fahrt mit dem Motorboot auf dem Stausee bei Bumbuna

Fahrt mit dem Motorboot auf dem Stausee bei Bumbuna

Versammlung der Dorfoberhäupter zu einer Diskussionsrunde über Naturschutz und Landnutzung

Versammlung der Dorfoberhäupter zu einer Diskussionsrunde über Naturschutz und Landnutzung

neugierige Kinder in einem Dorf in der Nähe von Bumbuna

neugierige Kinder in einem Dorf in der Nähe von Bumbuna

Wasserfall bei Bumbuna

Wasserfall bei Bumbuna

© Sebastian Linnarz, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Trockenzeit eine Reise quer durch Sierra Leone
Details:
Aufbruch: 04.03.2012
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.04.2012
Reiseziele: Sierra Leone
Der Autor
 
Sebastian Linnarz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.