2005/2006 - ..ueber viele Pfade in so manches fremde Land!...
In den Jahren 2005/06 reiste ich mit dem Rucksack quer durch Asien. Ich bereiste Sri Lanka, Indien (ein halbes Jahr), Singapur, Malaysia, Sumatra (Indonesien), Thailand, Burma (Myanmar), Kambodscha, Vietnam und Laos.
Indien
Begegnungen in Jaisalmer
Angekommen zum Weiterreisen
Da meine Reise nun schon lange zurückliegt, werde ich nicht so detailliert berichten können, wie das andere tun, aber dafür kann ich auch hauptsächlich Geschichten erzählen, die sich bei mir wirklich festgebrannt haben. Das Jahr in Asien hat meine Sicht von mir und der Welt verändert und mein Leben und meinen späteren Lebenslauf dramatisch verändert. Vor dieser Reise hatte ich nur zwei außereuropäische Reisen unternommen: eine nach Marokko und eine nach Singapur und Malaysia. Aber eine Reise, die zeitlich nicht begrenzt war, war anders. Reisen wurde zur Lebensaufgabe und zur Religion. Ich habe zwischendrin ein Praktika in der Behindertenhilfe in Indien absolviert, aber auch in der Zeit, in der ich reiste und nicht arbeitete, machte ich ganz klar meine eigenen Definition für "Tourist" und für "Reisenden". Ich war immer beschäftigt, immer am Lernen. Selten gönnte ich mir mal einen Tag am Strand. Pausenlos musste ich suchen, erkunden und ausprobieren.
Nach einer weniger begeisternden Zeit in Sri Lanka (aus persönlichen Gründen - nicht aus Sri Lanka- bezogenen) kam ich schliesslich mit einem Air India-Flieger in Trivandrum (Kerala) an. Hier begann für mich also nun ein neuer Lebensabschnitt. In Deutschland hatte ich grade meine Ausbildung abgeschlossen und eine Beziehung zu meiner damaligen Freundin war nach einigen Jahren auch grade vorbei. Ich war frei und offen für alles, was mir das Reisen und die Fremde geben konnte.
Begegnungen in Bangalore
Jodhpur
Agra
Delhi
Jaisalmer
Pondicherry
In einem Nationalpark unweit von Madras hatte ich das Glück diesen Störchen und anderen Vögeln beim Brüten zuzusehen...
Thalia wird im Süden noch manchmal auf Bananenblättern serviert. Die Köchin von diesem leckeren Thali lies mich zusehen, damit Ichs auch lerne...
Ein typisches Badezimmer meiner Reiseunterkünfte...hier in Chennai...an meinem letzten Tag in Indien...
Kautschukbaum in Kerala... In die Rinde des Baumes wird geritzt und dann fliesst das flüssige Kautschuk in einen kleinen Behälter (oft eine Kokosnuss) damit später daraus z.B. Flipflops gemacht werden können.
Als wir vom Jodpur Fort auf die blaue Stadt herunterblickten, sahen wir sehr viele Adler und andere Vögel kreisen. Ich dachte plötzlich ich hätte einen Geier gesehen. Als ich das meiner Schwester und ihrem Freund, die dabei waren erzählte, glaubten die mir nicht. Am nächsten Tag machten wir eine kurze Tour zu einem nachfliegenden Dorf, wo ich meinen Beweis bekam. Auf einem Feld sassen viele der Geier!
Glaeubige Jain people in Mangalore -strikte Vegetarier. Sie haben einen Besen aus Pfauenfedern dabei um den Boden auf dem sie gehen zu wischen, damit sie nicht auf kleine Tiere treten. Auch tragen sie (fast) keine Kleider, damit sie keine Tiere verletzen.
Pondicherry -
Beim Schlendern durch die Strassen und Gassen dieser ehemaligen französischen Kolonie, wurde ich inspiriert eine kleine Geschichte in Liederform zu schreiben, welches ich später auch mit meiner Band spielte:
RUE DUMAS
In der Rue Dumas an Spaetnachmittagen
im Herz Pondicherrys nicht weit ab vom Meer
zwischen franzoesischen Hauesern im Schatten
dort wo man kaum glaubt, dass man in Indien waer
da blinzeln die Jungen nach oben zum Fenster
um vielleicht einen Blick von Shika zu sehn
vielleicht kommt ihr Bruder - und dann gibt es Schlaege
der kann das Interesse der Jungs nicht verstehn
S - wie ihr Sari - gruen flatternd im Wind
H - wie ihre Haare, die zu Zoepfen gebunden sind
I - wie intime Blicke, die sich so mancher erhofft
K - wie ihr Koerper, von dem traeumen zu viele zu oft
A - wie ihr Anmut, wenn sie durch die Rue Dumas schwebt
dass ein jeder sich denkt, dass er nur fuer Shika lebt
In der Rue Dumas da hoerte man Schreie
der Vater der Schoenen, der fluchte und schlug
mit seinen Haenden gegen die Waende
die Mutter sass schweigend da und sah ihm zu
Shika war verschwunden - seit ein paar Stunden
und die Polizei, die war laengst informiert
ein Unbekannter war eingedrungen
und hatte scheinbar ihre Tochter entfuehrt
S - wie ihr Sari - gruen flatternd im Wind
H - wie ihre Haare, die zu Zoepfen gebunden sind
I - wie intime Blicke, die sich so mancher erhofft
K - wie ihr Koerper, von dem traeumen zu viele zu oft
A - wie ihr Anmut, wenn sie durch die Rue Dumas schwebt
dass ein jeder sich denkt, dass er nur fuer Shika lebt
2 Fischerknaben hatten sie gefunden
als sie grade Wellen fingen im Meer
das Salzwasser hatte an ihr genagt
und die Leute erzaehln, sie war nur noch halb so schwer
S - wie ihr Sari - gruen flatternd im Wind
H - wie ihre Haare, die zu Zoepfen gebunden sind
I - wie intime Blicke, die sich so mancher erhofft
K - wie ihr Koerper, von dem traeumen zu viele zu oft
A - wie ihr Anmut, wenn sie durch die Rue Dumas schwebt
dass ein jeder sich denkt, dass er nur fuer Shika lebt
Die Rue Dumas hat an Glanz verloren
und strahlt auch die Sonne orangerot hinein
die Strasse wurd aelter und so ihre Jugend
vergessen ist Shika - es sollt wohl so sein
Doch einer der Maenner, die sie damals liebten
geht heut noch mit Stock ihre Strasse entlang
sieht zu ihrem Fenster und neigt seinen Kopf
vor der Schoenheit die nur der Tod bezwang
Das folgende Lied schrieb ich in Delhi und habe es später auch mit meiner Band gespielt:
Delhi
Jeden Morgen geht er durch die Gassen seiner Stadt
Er schiebt einen Wagen aus Holz, auf dem er Obst geladen hat
Dann muss er feilschen, damit er heut ein paar Rupien heimbringt
waehrend vom Minarett ein Muezzingesang an sein Ohr dringt
Sie ist wohl das Chaos schlechthin
und sie ist Kettenraucherin
sie ist so arm und doch so reich
und sie schlaeft mit so manchem Scheich
bis oben vollgestopft mit Dreck
dass manch einer an ihr verreckt
und trotzdem ist sie wunderschoen
ueber ihr Adler kreisen sehn
zeigt einen Teil von ihrer Macht
auch wenns an jeder Ecke kracht
siehst du die Farben?
siehst du die Farben? -
Das ist sie...
Delhi
(siehst du die Farben?)
Fuers Sparen hat er lang gebraucht
und sich eine Rikscha gekauft
jetzt lauert er den Touris auf
und schlaegt noch ein paar Rupien drauf
und ab und zu verkauft er Opium
die Polizei kuemmert sich gar nicht drum
weil die ganz gern Bakschisch kassiern
waehrend die kleinen Leute friern
doch auch die brauchen wohl das Geld
das Frau und Kind am Leben haelt
Sie ist wohl das Chaos schlechthin
und sie ist Kettenraucherin
sie ist so arm und doch so reich
und sie schlaeft mit so manchem Scheich
bis oben vollgestopft mit Dreck
dass manch einer an ihr verreckt
und trotzdem ist sie wunderschoen
ueber ihr Adler kreisen sehn
zeigt einen Teil von ihrer Macht
auch wenns an jeder Ecke kracht
siehst du die Farben?
siehst du die Farben? -
Das ist sie...
Delhi
(siehst du die Farben?)
Aufbruch: | August 2005 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2006 |
Singapur
Malaysia
Indonesien
Thailand
Myanmar
Kambodscha
Laos