Ostern 2012 in der Eifel
Wanderung zum Dreimühlen-Wasserfall
Die Wettervorhersagen für das Osterwochenende klangen für ganz Deutschland nicht wirklich prickelnd. Von Schnee, Kälte und Regen bis hin zu vereinzeltem Sonnenschein war alles drin. April-Wetter halt.
Für Karfreitag standen die Prognosen für die Eifel nicht allzu schlecht, so dass wir gleich unseren ersten Wandertag einlegten. Das Ziel sollte der Dreimühlen-Wasserfall bei Kerpen in der Eifel sein. Das erste Problem tauchte an der Rezeption des Campingplatzes auf, wo wir uns eine Wanderkarte besorgen wollten. Die freundlichen jungen Damen hatten keinen blassen Schimmer von ihrer Region. Ich als Ortsunkundige musste ihnen aufgrund meiner angelesenen Kenntnisse sagen, welche geographische Karte ich denn benötige. Vielleicht lag's auch daran, dass der Campingplatz in NRW und Kerpen in Rheinland-Pfalz liegt??? "Geographie - 6 - setzen!"
Der Fairness halber muss ich jedoch dazu erwähnen, dass die beiden Damen wirklich sehr freundlich und bemüht waren.
Wir fuhren also die knapp 20 Kilometer nach Kerpen/Eifel, den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Vom Parkplatz am kleinen Stausee samt Freizeitanlage war der Wanderweg bereits ausgeschildert und wir folgten ihm durch Wiesen und Felder, vorbei an einem Steinbruch, teilweise entlang des Eifel-Steigs und durch das idyllische Ahbachtal bis zum Dreimühlen-Wasserfall in der Nähe von Üxheim-Niederehe.
Der Wasserfall gilt als einer der schönsten und interessantesten in der Eifel und diese Vorschuss-Lorbeeren hatten uns dann auch neugierig gemacht. Laut Wanderführer ist er durch Ablagerungen von drei stark karbonathaltigen Zuflüssen des Ahbaches entstanden und wurde wegen seiner Einmaligkeit zum Naturdenkmal erklärt.
Angeblich wächst er durch Kalksinter-Aberlagerungen jedes Jahr um rund 10 Zentimeter.
Wir waren - ehrlich gestanden - etwas enttäuscht von dem dünnen Rinnsal, welches da über die Travertin-Terrassen plätscherte. Vielleicht waren unsere Erwartungen ja zu hoch gesteckt, aber von den Wasserfällen auf der Schwäbischen Alb oder im Schwarzwald sind wir andere Dimensionen gewohnt. Nett war's trotzdem, aber da der Wasserfall von sehr vielen Ausflüglern regelrecht belagert war, machten wir uns schnell weiter.
Über das nette Dorf Niederehe (Augustinerinnenkloster) und vorbei an einem weiteren Marmorsteinbruch gelangten wir schließlich zur Burg Kerpen und von hier aus weiter wieder hinunter zum Ausgangspunkt.
Kerpen selbst lohnt ebenfalls einen Besuch. Die mittelalterliche Burganlage, welche über dem Eifel-Dörfchen thront, stammt aus 12. Jahrhundert. Viel zu sehen gibt es jedoch nicht, denn die Burg befindet sich in Privatbesitz. Sehenswert ist der Ort selbst mit seinen hübsch renovierten Fachwerkhäusern sowie der Burgkapelle, die man besichtigen kann.
Uns knurrte nach unserer gut 4stündigen Wanderung der Magen und wir waren nun auf der Suche nach einer Einkehrmöglichkeit. Fündig wurden wir in der ehemaligen Strumpffabrik von Kerpen. Das frühere Industriegebäude wurde zu einem Landgut mit Hotel, kleinem Museum und Location für Festlichkeiten umfunktioniert. Das Café hatte geöffnet und wir konnten einen leckeren, selbstgebackenen Apfelkuchen samt Kaffee in einem besonderen Ambiente genießen.
Zurück auf dem Campingplatz nutzten wir die letzten Sonnenstrahlen des Karfreitags vor dem Wohnwagen beim Plausch mit unseren Campingnachbarn und einem Kölsch. Kaum war die Sonne jedoch hinter dem Berg verschwunden, wurde es merklich kühl und wir verzogen uns mit einem guten Buch in den warmen Wohnwagen.
Der Karfreitag punktete mit Sonnenschein und milden Temperaturen. Die Wacholderheiden der Eifel sind jedoch noch eher wintergrau.
Aufbruch: | 05.04.2012 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 13.04.2012 |