Indonesien I.

Reisezeit: Oktober / November 2012  |  von Konstanze G.

Toraja: Kambira

Kambira

Kambira, so fand ich, ist etwas ganz besonderes im Torajaland.

Wenn ein Kind oder Baby, welches noch keine Milchzähne hat, stirbt, wird dieses Kind innerhalb von einer Stunde "der Natur zurückgegeben" und in einem Baum bestattet. (pohon pasiliran).

Hierzu wird eine Höhlung in den Stamm gestemmt. Nachdem das in Zeremonialtücher gewickelte Kind darin beigesetzt ist, wird die Öffnung mit einem Deckel aus den Fasern der Arenpalme (Arenga pinnata) und mit Eisenholznägeln verschlossen.

Nach mehreren Jahren hat der Baum durch sein Dickenwachstum die Öffnung von den Seiten her geschlossen. Die kleinen Grabtüren aus Palmenmaterial fallen einfach herunter. Die Gräber sind dann komplett verschlossen.

Früchte dieser Bäume dürfen nicht gegessen werden.

Da die Säuglingssterberate mit wachsendem Wohlstand stark gesunken ist, gibt es nur noch sehr wenige neue Kindergräber dieser Art im Torajaland.

Ich würde diese Form der Beerdigung sehr beruhigend empfinden.

Kambira - eine schöne Stelle im Torajaland.

© Konstanze G., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf zu den letzten Drachen Indonesiens Die kleinen Sunda Inseln
Details:
Aufbruch: 13.10.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 11.11.2012
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Konstanze G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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