Lavendel - das "Blaue Gold" der Haute-Provence
Rund um den „Lac de Serre-Ponçon“
Der Lac de Serre-Ponçon, Europas größtes Kunstgewässer, wurde 1960 geflutet und erstreckt sich über 3.000 ha. Zwischen Espinasses und Embrun ist der See 20 km lang und kann ca. 1.3 Mio. m³ Wasser aufnehmen, die von einem mächtigen Staudamm gebändigt werden. Entlang des Sees verläuft eine malerische Straße, die ihn fast in seiner Gesamtheit umfährt. Auf der kurvenreichen Strecke ergeben sich uns immer wieder atemberaubende Aussichten auf idyllisch gelegene, malerische Buchten, das türkisblaue Wasser und ein sonnenverwöhntes Bergpanorama im Hintergrund. Einige Aussichtspunkte zwingen uns einen Halt förmlich auf. In zahlreichen Windungen folgt die gut befahrbare Straße dem Berghang über dem fjordartigen Ufer des Sees,
scheint sich zu entfernen und in den umliegenden Bergen zu verschwinden, um dann nach der nächsten Kurve vor einem prachtvollen Seepanorama wieder hoch über dem See aufzutauchen.
In der südalpinen Festungsstadt Embrun am Nordostufer des Sees gönnen wir uns und der Siwi eine Pause. Ein Baguette und der obligatorische Café au lait für uns und einige Tropfen Öl für den Roller. Tip: Sehenswert ist der mittelalterliche Wehrturm Tour Brune (die Aussicht entschädigt für 132 beschwerliche Treppenstufen) und die freskengeschmückte Kirche Notre-Dame du Réal aus dem 12. Mehr Jh., eine provençalische Pfeilerbasilika mit einer der ältesten Kirchenorgeln von Frankreich (15. Jh.). Wir verlassen Embrun in südliche Richtung und riskieren dabei nochmals einen Blick zurück. Die Silhouette der Stadt auf ihrer Felsterrasse hoch über der Durance ist herrlich. Dann kommt uns auch gleich wieder der Lac de Serre Ponçon ins Blickfeld.
Im Örtchen Savines-les-Lac am Ufer des Sees biegen wir auf die D954 und D7 ab. Die kleinen Sträßchen sind kaum befahren und das
Kurvenwedeln ist Fahrspass pur.
Hoch über dem See stoßen wir auf eine ganz und gar ungewöhnliche Besonderheit der Natur: die Erdpyramiden /Feenkamine "Demoiselles Coiffèes". Diese sind durch Verwitterung entstanden, wobei die Hüte durch festere Gesteinsschichten gebildet werden, so dass die Witterung nur die ungeschützten Bereiche erodiert. Leider hat sich am Fuße der Pyramiden ein großer Souvenirstand breitgemacht.
Zurück am Ufer des Stausees machen wir beim Weiler Greolier noch einen Abstecher auf der D900c in die (Schlucht) Georges de la Blanche. Erst geht es auf schmalster Straße den Abgrund entlang; dann weitet sich die Schlucht zum Tal und vor uns liegen weite, hellrote Mohnfelder in der Nachmittagssonne der Haute-Provence. Ein traumhafter Abschluss der heutigen Tour.
Aufbruch: | 04.07.2012 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 17.07.2012 |