Der Harz - auf den Spuren der Hexen
Auf unserem Streifzug durch den Harz besuchen wir sagenumwobene Plätze und queren dabei häufig die Gleise der Harzer Schmalspurbahnen. Bizarre Felsformationen, dunkle Wälder, plätschernde Bäche, malerische Ortschaften und traumhafte Aussichten - der Harz, das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands, ist eben ein echtes Motorrollerparadies
Der Harz - auf den Spuren der Hexen
Schloß Wernigerode
Wir starten unsere Harzrunde in Braunlage im Herzen des Nationalparks Harz. Entlang der Odertalsperre und des Odersees zwischen den Städten Braunlage und Bad Lauterberg
haben unsere Maschinen schnell ihre Betriebstemperatur erreicht. Wir biegen auf der L 520 zum dunklen Siebertal, dem letzten großen, nicht von einer Talsperre verbauten Tal des Westharzes, ab. Die Waldstrecke hinauf zur Bergwerkstadt St. Andreasberg und wieder hinunter nach Herzberg, das von dem aus dem 16. Jhd. stammenden imposanten
Welfenschloss überragt wird, bietet reichlich Fahrspaß. Gut ausgebaute Straßen mit schnellen Kurven führen uns auf Höhen zwischen 400 und 800 Metern, aber nur selten gewähren die dichten Tannen einen Blick ins Umland.
Wir durchfahren Osterode mit seiner schönen, historischen Altstadt, geniessen die knackigen Kurven entlang der Sösetalsperre - einst größte Trinkwassertalsperre Deutschlands - und passieren Clausthal-Zellerfeld auf der Oberharzer Hochebene. Eine der schönsten Kurvenstrecken liegt nun vor uns. Zu Füssen des 726m hohen Bocksbergs werden wir von den wunderbaren Serpentinen der B 241 erwartet und erreichen bald darauf Goslar, alte Kaiserstadt und heutiges UNESCO Weltkulturerbe. Der Ortskern mit seinem historischen Marktplatz beherbergt mehr als hundert mittelalterliche Häuser. Auf der B 498 passieren wir den Okerstausee. Dort, wo sich heute der Stausee ausbreitet, befanden sich einst die Örtchen Unter- und Mittelschulenberg, welche im Wasser versanken. Es gehört allerdings ins Reich der Legende, dass man bei niedrigem Wasserstand im Stausee eine Kirchturmspitze sehen und das Läuten ihrer Glocken vernehmen könne. Wir streben weiter, nehmen die Harz-Hochstraße unter die Räder und tauchen wieder ein in die bewaldeten Höhen des Nationalparks Harz. Am Fuße der Achtermannshöhe (925m), dem dritthöchste Berg Niedersachsens und der vierthöchste Berg des Harzes, biegen wir auf der Harz-Heide-Straße (B4) nach Norden ab. Die auf einigen Kilometern fast autobahnmäßig ausgebaute Straße führt zum 800m hoch gelegenen Bikertreff Torfhaus, dessen riesiger Parkplatz den besten Blick auf den Brocken (1.142m), der Heimat der geheimnisvollen Harzhexen, bietet. Tipp: Vorsicht, unsere Freunde und Helfer schauen hier öfters vorbei. Damit das Urlaubsfoto nicht zu teuer wird, sollte man sich an die Geschwindigkeits- begrenzung von oft 60 km/h einhalten!
Wir lassen Bad Harzburg und Isenburg links liegen und erreichen Wernigerode, ein Highlight der Region und Heimat des Hasseröder Bieres. Hoch über dem Ort thront das stattliche, gleichnamige Schloss auf dem Agnesberg. Gerne lassen wir uns vom Charme des mittelalterlich anmutenden Ortes einfangen, dessen Blickfang und Aushängeschild zweifellos das meisterhaft restaurierte Rathaus aus dem 15. Jhd. ist. Einzig die Touristenmassen, die sich durch die engen Gassen schieben, trüben etwas das Bild auf die zahlreichen alten Fachwerkhäuser.
Auf der Fahrt von Wernigerode nach Braunlage führt uns der Weg durch Misch- und Tannenwälder, vorbei am Brockenmassiv, erneut durch den Nationalpark Harz. Am Bahnhof des verträumten Örtchens "Drei Annen Hohne" erhaschen wir sogar noch einen Blick auf die Brockenbahn.
Aufbruch: | 20.05.2012 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 24.05.2012 |