Mit Wohnmobil durch Westkananda
Icefield Parkway, Lake Louise und Yoho NP
Montag, 04.06.2012 - Icefield Parkway
Eigentlich hatten wir den Tag heute extra für den Parkway gewählt, da die Wettervorhersage nur für den heutigen Tag gutes Wetter vorhergesagt hatte. Beim Aufstehen war es aber total bewölkt und wir entsprechend frustriert. Bewölkt ist aber immer noch besser als Regen, und den sollte es die kommenden Tage geben. Also machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Schon kurz nach Jasper kommt dann zum Glück die Sonne raus. Unser erstes Ziel sind die Athabasca Falls. Hier erleben wir zum ersten Mal das was man vorher immer nur gehört hat. Bus kommt an, Asiaten springen raus, Klick-Klack, Asiaten wieder ab in den Bus und Abfahrt. Wir haben uns dann doch etwas mehr Zeit genommen und das ganze Areal besichtigt. An unserem nächsten Ziel, den nicht ganz so beeindruckenden Sunwapta Falls findet das Gleiche Schauspiel statt. Auf unserer Weiterfahrt zieht so langsam der Himmel wieder zu und als wir am Columbia Icefield ankommen ist die Sonne leider schon hinter einer Wolkenwand verschwunden. Zum Glück stehen die Wolken aber so hoch, dass dennoch das ganze Bergpanorama zu sehen ist. Am Columbia Icefield haben wir lediglich das Visitor Center besucht und etwas zu Mittag gegessen. Hier fühlt man sich endgültig so als sei man in Asien angekommen. Ich würde mal grob schätzen, dass rund 70% der Gäste und mindestens genauso viel Prozent der hier Angestellten Asiaten sind. Nach dem Columbia Icefield wird die Straße immer schlechter und man fährt hier über richtiges Wellblech. Auf die Zeit nervt das ganz schön. An den Waterfall Lakes halten wir nur kurz, da es hier nur so von Mücken wimmelt. Danach kommt die Zufahrt zum Peyto Lake. Selbst der untere Parkplatz ist noch zur Hälfte voller Schnee und die Straße zum oberen Parkplatz noch komplett zugeschneit. Hier kämpfen sich alle zu Fuß hoch, die den Peyto Lake sehen möchten. Ich teste erstmal kurz den Weg und stelle fest, dass der festgestampfte Schnee extrem rutschig ist. Neben dieser Spur steht man fast bis zum Knie im Schnee. Uns würde als eine reinste Schlitterpartie erwarten. Claudi entscheidet daher mit Julian im Wohnmobil zu bleiben und ich gehe alleine auf die etwa 20-minütige Schlittertour. Die Mühe hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Der See ist fast komplett eisfrei und erstrahlt in einem wunderschönen dunkelblau.
Nächster Stopp ist dann am Bow Lake. Dieser ist aber noch komplett zugeeist. Julian hat zumindest großen Spaß daran ein paar Steine auf das Eis zu werfen. Dann erreichen wir unser Ziel, Lake Louise. Zuerst fahren wir kurz zum Campground und holen uns einen Platz. Bei der Einfahrt werden wir vor einer Grizzly-Mama gewarnt, die derzeit mit Ihren beiden Jungtieren hier in der Gegend unterwegs sein soll. Anschließend besuchen wir das Visitor Center und gehen noch eine Kleinigkeit einkaufen. Julian bekommt natürlich auch hier wieder seine Zeit für den Spielplatz. Zurück am Campground machen wir einen kleinen Spaziergang und holen etwas Feuerholz. Auch heute machen wir uns ein paar Marshmallows über dem Feuer und spielen noch etwas Kniffel bevor wir erschöpft von diesem langen Tag ins Bett fallen.
Campground: Lake Louise Campground
Wetter: vormittags Sonne, nachmittags bewölkt, 23 Grad
Km:
Dienstag, 05.06.2012 - Yoho NP und Lake Louise
In der Nacht hat es wieder mal sehr stark geregnet. Des Weitern hatten wir heute Nacht auch einige Züge die mit lautem Hupen am Camp vorbeigefahren sind. Entsprechend unausgeschlafen sind wir. Das es auch morgens noch weiter regnet bleiben wir vorerst im Auto und machen ein langes Frühstück. Danach fahren wir zuerst ins Zentrum von Lake Louise und telefonieren in die Heimat, bringen ein paar Postkarten weg und füllen mal wieder unseren Tank. Weiter geht die Fahrt in den nicht weit entfernten YOHO Nationalpark. Kurz nachdem wir den Parkeingang passiert haben lichten sich die Wolken etwas und der Regen hört endgültig auf. Am Aussichtspunkt zu den Spiral Tunnels halten wir kurz an. Leider fährt momentan kein Zug. Anhand von diversen Darstellungen ist sehr schön der Sinn und Zweck dieser Tunnel dargestellt. Wir fahren weiter, leider ist die Zufahrt zu den Takakkaw Falls noch gesperrt. Unser nächstes Ziel ist der kleine Ort Field, der für uns aber nichts Aufregendes zu bieten hat. Am Parkplatz der Natural Brigde steht zwar noch "closed" dran, aber hier stehen dennoch ein paar Autos und ein Reisebus. Also gesellen wir uns dazu. Ein Teil des Parkplatzes ist zwar überschwemmt, aber wir können ohne Probleme dieses Naturphänomen anschauen. Dann erreichen wir endlich den Emerald Lake. Pünktlich mit unserer Ankunft wagt sich auch die Sonne hinter den Wolken hervor. Der See schimmert smaragd-grün und ein weiters mal sind wir von diesen Farben restlos begeistert. Wir lassen es uns - trotz der Massen an Asiaten - nicht entgehen an der Emerald Lodge wirklich sehr lecker zu Mittag zu essen. Julian sind schon beim Überqueren der Holzbrücke zur Lodge die Boote aufgefallen und nun möchte er unbedingt paddeln. Gut paddeln im Kajak trauen wir uns mit Julian nicht, aber ein Ruderboot ist auch zu mieten und so leihen wir uns dieses für eine 30-minütige Tour. Und das war wirklich wunderschön. Nach der Tour kaufen wir noch ein paar Souvenirs und fahren zurück nach Lake Louise.
Zur absoluten Krönung fahren wir noch weiter zum eingentlichen See Lake Louse. Ganz vorne am bekannten Hotel ist der See noch fast komplett zugeeist. Wir gehen daher entlang des Weges, der bis zum Ende des Sees führt und schon bald ergeben sich uns atemraubende Blicke auf den nun eisfreien See. Die Farbe des Sees, die sich im Wasser spiegelnden Berge und das ganze Panorama an sich ist fast nicht zu beschreiben. Wir gehen den Weg bis zum Schluss und drehen dann wieder um. Dann fahren wir zurück zum Campground. Leider kommt jetzt der Regen wieder und so verbringen wir den Rest des Tages im Wohnmobil.
Campground: Lake Louise Campground
Wetter: morgens Regen satt, später heiter bis wolkig, 20 Grad
Km:
Aufbruch: | 15.05.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 12.06.2012 |
Vereinigte Staaten