...Chance genutzt und einfach los, Richtung Süden

...der Morgen ruft und somit startete ich recht früh, mit einem vorerst letzten Sprung in den Lago Maggiore und einem ausgiebigen Frühstück...

danach folgten die nächsten Tagespunkte :
Das Zelt abzubauen, zusammenzupacken u.auf dem Motorrad verstauen, von den netten Campingnachbarn verabschieden, an der Rezeption abmelden und weiter Richtung Italien fahren...

Die ersten Kilometer bis Ponte Brolla - Schweiz kannte ich ja bereits vom Vortag.

Ab dort führte mich die Via Cantonale (560) durch eine sehr abwechslungsreiche und sich vom Vortag deutlich unterscheidende Landschaft.
Während das Valle Maggia eher von flachen Anstiegen und gut ausgebauten Strassen - welche meist mittig durch die Bergtäler führten - dominiert wurde, war die - durch das Centrovalli führende - Via Cantonale deutlich fordernder...
der Zustand war eine Spur schlechter, die Kurven enger und die Anstiege steiler und zusätzlich führte die Strasse meist direkt am Abgrund entlang.

Das Terrain gefiel mir besonders gut, zumal die langen Federwege der KTM 640 Adventure alles problemlos wegbügelten...

Hier bestätigte sich erneut, dass ich die für mich perfekte Reisebegleiterin habe...welche eben nicht nur optisch den Eindruck macht etwas zu können...sie kann es einfach und verrichte ihren Dienst sehr zuverlässig

so unspektakulär sich der Grenzübergang nach Italien zeigte umso merkwürdiger mutete es sich ein paar Biegungen später an, als im Nichts die Wallfahrtskirche in Re- Italien auftauchte...

Kilometer um Kilometer fuhr ich immer weiter nach Italien hinein, bis plötzlich das Vorderrad anfing sehr unruhig zu werden...
Eine notwenige Überprüfung ergab, dass sich ein Plattfuss eingeschlichen hatte...
Mit gedrosseltem Tempo schaffte ich es problemlos zu einer nahegelegenen Tankstelle.
Wie durch ein Wunder besaß genau diese italienische Minitankstelle ein Reifenmontiergerät, so dass ich die Reifenmontiereisen in meinem Werkzeugfach belassen konnte.
Lediglich der mitgenommene Ersatzschlauch musste herausgekramt und montiert werden.
Ich nutzte die Gelegenheit um auch noch den Tank zu füllen und danach ging es fröhlich und voller Tatendrang weiter...

auf italienischer Seite waren die Strassen wieder sehr gut ausgebaut, so dass ein schnelles Vorankommen kein Problem darstellte...
Allerdings sollte man penibel auf´s Tempo achten, da an jeder Ecke freundliche Carabinieri mit Laserpistolen standen um Temposünder sofort zu stoppen...

ab Domodossola - Italien verlies ich die gut ausgebaute ,neu wirkenden Schnellstrasse SS33 und folgte lieber den parallel und durch alte Dörfer führenden Strassen...

Diese Eisdiele hätte ich fast übersehen, wenn ich nicht so neugierig auf das folgende Gebäude gewesen wäre...
Die Architektur zog mich gleich in den Bann und dann fragte ich mich, welchen Zweck dieser Bau wohl besitzt...
Auf so etwas banales wie Hotel kam ich ehrlich gesagt nicht!

Nachdem ich weiß was es ist u. wie es auf mich wirkt...
ist klar, dass ich einmal dort übernachten will um diesem Charme völlig erliegen zu können

...so langsam machte ich mir Sorgen, ob ich den Gipfel des Pian del Re - Italien noch vor Einbruch der Dunkelheit und das anvisierte Tagesziel erreichen würde...
Also legte ich i.F. nur noch sehr wenige Stops ein...