Neues aus Sommerhausen

Reisezeit: Oktober 2012  |  von Herbert S.

Wanderung auf geologischen Spuren

Die Gemeinde Sommerhausen hat in den letzten Jahren eine Reihe von Broschüren herausgebracht, von denen eine mehrere Wandervorschläge enthält. Wir wählen für heute den Wanderweg der Ortsgeschichte (12 km) - Unser Vermieter hat uns eine Straußenwirtschaft in Kleinochsenfurt - direkt am Main gelegen - empfohlen, die etwa auf halber Strecke liegen würde.
Aber da wir noch für die kommenden Tage ein wenig einkaufen müssen, fahren wir zunächst nach Ochsenfurt und beschließen, den Wandervorschlag dergestalt abzuändern, dass wir an der Straußenwirtschaft beginnen und nach getaner 'Arbeit' dort einkehren.

An der Beschilderung erkennt man, dass hier diverse Vorschläge kumulieren. Der Panorama-Höhenweg führt von hier entlang alter Steinbrüche nach Sommerhausen. Dabei scheint insbesondere der Quadersteinbruch von Kleinochsenfurt geologisch besonders interessant zu sein.

Schon bald erkennt man den schichtweisen Aufbau des lokalen Muschelkalks.

Schon bald erkennt man den schichtweisen Aufbau des lokalen Muschelkalks.

Bereits am Anfang des Weges haben wir zahlreiche Ausblicke - hier auf die neuerbaute Brücke an der Staustufe in Goßmannsdorf.

Bereits am Anfang des Weges haben wir zahlreiche Ausblicke - hier auf die neuerbaute Brücke an der Staustufe in Goßmannsdorf.

Der Quadersteinbruch ist inzwischen mit Schautafeln versehen, die ähnliche Informationen geben wie die o.a. Webseite. Der seit langem stillgelegte Steinbruch liegt im Naturschutzgebiet und ist dank der Beweidung nicht zugewachsen. So bietet er einen seltenen Lebensraum für spezialisierte Arten und einen der wenigen gut erhaltenen und leicht zugänglichen Aufschlüsse im Quaderkalk.

Quaderkalkfazies

Quaderkalkfazies

Flora am Wegesrand

Flora am Wegesrand

Panoramablick auf Sommerhausen

Panoramablick auf Sommerhausen

Picknickplatz auf halber Strecke - links neben dem mittleren Baumstamm kann man in der Ferne sogar die Würzburger Festung Marienberg erkennen.

Picknickplatz auf halber Strecke - links neben dem mittleren Baumstamm kann man in der Ferne sogar die Würzburger Festung Marienberg erkennen.

Wir biegen nun ostwärts ab auf die Hochebene, vorbei am Wildpark Sommerhausen, der bundesweit als musterhafte Einrichtung gelten kann, dass es bei sinnvoller Förderung und Anleitung möglich ist, eine derartige Einrichtung mit all ihren Tieren durch Behinderte zu betreiben. (20 Behindertenarbeitsplätze wurden hier geschaffen)

Im Park befindet sich außerdem ein interessant ausschauender Kinder-Abenteuerspielplatz.

Über einen schattigen Wald gelangen wir schließlich an die Rosskopfquelle, die zur Wasserversorgung des Zeubelrieder Moores beiträgt.

man beachte den Napf für 'mitwandernde Hunde'

man beachte den Napf für 'mitwandernde Hunde'

Ein Stück weiter des Weges biegen wir nach Süden ab. Im Wald liegen zwei Hügelgräber der Späthallstattzeit (Funde im Museum in Würzburg). Wir erreichen das Zeubelrieder Moor - Dazwischen liegen immer wieder fruchtbare Felder mit sandigem? Boden, auf dem Spargel und auch prächtige Kartoffeln gedeihen. (nehmen wir jedesmal mit)

Zeubelrieder Moor

Zeubelrieder Moor

Der bald erreichte Zigeunersee wurde erst 1970 durch die Flurbereinigung der Gemeinden Erlach, Kleinochsenfurt und Sommerhausen angelegt.

Zigeunersee

Zigeunersee

Von dem sogenannten Burgstall im Wald - eine Schutzburg aus der Späthallstattzeit - erkennen wir nur wenig, höchstens Andeutungen eines Grabens, der um einen Ringwall verlaufen soll. Über einen Wirtschaftsweg gelangen wir schließlich wieder nach Kleinochsenfurt und entdecken kurz vor Erreichen der Hauptstraße ein Relief über Arbeiten mit den Kalkquadern.

Im Ort selbst arbeitet ein Steinmetz, der ein kleines Museum unterhält, das noch weiter in die Vergangenheit schaut (Trias).

Nach unserem 12-km-Marsch haben wir uns natürlich in der Straußenwirtschaft ein leckeres Mahl verdient. Rippchen mit Sauerkraut sowie ein toller Flammkuchen mit dem wohlverdienten Schoppen Wein sind uns angenehm.

© Herbert S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das Wetter ist gut und wir beschließen ein paar Tage nach Sommerhausen zu fahren, um den beginnenden Herbst in der Weinbergen zu verbringen und natürlich Frankenwein einzukaufen.
Details:
Aufbruch: Oktober 2012
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Oktober 2012
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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