Hauptsache Kambodscha!

Battambang hat uns eingefangen. Das Wetter ist drückend heiß, strahlend blauer Himmel - deswegen war wohl auch gestern die Mondfinsternis perfekt zu sehen - und um die 35 Grad. Die kalte Dusche am Morgen ist eine Wohltat...

Nach dem Frühstück pilgern wir los in Richtung Sangker Ufer und lassen uns dort von einem Motofahrer aufsammeln. Er bringt uns dann endlich dorthin, weswegen ich eigentlich nach Battambang wollte - den Bambootrains. Unnötig zu sagen, dass diese hier nur noch Touriattraktion sind. Es sind noch reale Noris unterwegs eine davon kam uns sogar entgegen, doch die kurze Strecke von etwa 10km ist fast allein Touristen vorbehalten. Sobald die richtigen Züge wieder fahren, werden die Noris es schwer haben. Offiziell sind sie schon seit Jahren verboten, aber an unserem Startpunkt empfängt uns hochoffiziell sogar die Touristenpolizei....

Sollte ich jemals noch die Chance dazu haben, möchte ich damit weiter fahren, als nur die paar km. Immerhin erstreckte sich die Strecke in den 80ern von Battambang bis Sisophon und Phnom Penh. Auch wenn das unbequem werden dürfte. Die Bambootrains bestehen aus zwei alten Eisenbahnachsen, einem Antriebsriemen, einem Bambusgatter mit zwei Transportgriffen in der Größe eines Bauzaunteiles. Zusamengesetzt in 2 Minuten. Auf der eingleisigen Strecke muss nämlich derjenige weichen, welcher geringeres Gepäck hat. Polsterung, Sitze - Fehlanzeige!

Am Ende der Strecke erwartet uns eine Zieglerei, zwei Getränke- und Souvenirsstände und jede Menge darum herumschwirrende Kinder. Da Sonntag ist, muss ich mir leider den Kommentar mit der Schule verkneifen

Nach unserer Rückkehr fährt uns unser Motofahrer Richtung Banan Tempel, biegt jedoch vorher noch zu einem andern Wat ab, von dem ich bezweifle, dass den viele Touris sehen. Zumindest scheint der aber bei einheimischen Festen sehr beliebt zu sein. Während wir uns diesen Wat ansehen, wird mal eben unser Motoreifen geflickt.

Am Banan Tempel erklimmen wir wieder mal einen Berg - zumindest an den hier üblichen Verhältnissen gesehen. Im Voralpenland würde man es eher Hügel nennen. Die Anlage ist schön, zeugt von alten Khmer Baustilen des Angkor Zeitalters ganz anders als Phnom Sampeuv gestern. Und überall wieder mal die Minenwarnschilder - und Kriegsreste wie Geschütze und Munition. Ganz oben angekommen erwartet uns typische Khmer-Picknickidylle vermischt mit Touris. Soweit man von Idylle sprechen kann, wenn man sieht, wie eines der Kids die Mülleimer nach Abzug der Touris nach Flaschen durchsucht. In Kambodscha scheint dafür eine Art inoffizielles Pfandsystem zu existieren...

Danach geht es über eine Art Feldweg mit dem Moto etwa 15 km Richtung Pnomh Sampeuv. Da wir gestern schon oben waren, erklimmen wir nicht den Berg, sondern schauen uns den am Fußes gelegenen Temepl an, der mir gestern schon aufgefallen war. Da der außerhalb der Touriauffanganlage liegt, halten hier weniger Touris. An der Straße kaufen wir kalte Getränke und setzen uns zu einem Plausch mit unserem Motofahrer in den Schatten, bevor wir wieder nach Battambang zurückkehren. Mit einem Sonnenbrand auf der Sonnenseite, Staub in Augen, Ohren und Gesicht, aber einem dicken Grinsen.

Zum Abschluß Cocktails und relaxen...morgen geht es weiter nach Sihanoukville.