M Y A N M A R vom 11.11. bis 10.12.2012

Reisezeit: November / Dezember 2012  |  von Peter & Elisabeth WULLSCHLEGER

TREKKING im CHIN Staat

14.11.2012 Per Jeeps werden wir ins Bergland des Chin Staates gefahren.
Der Chin Staat liegt im Westen Maynmars und grenzt an Bangladesh und an Indien. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört der ethnischen Gruppe der tibetisch-burmesischen Chin an. Heute leben ca. 1 Mio. (3%) ziemlich isoliert in den abgelegenen Wäldern. Sprachlich gehören sie zur sinotibetischen Sprachgruppe, sprechen aber keine gemeinsame Sprache. Allein in Myanmar werden 29 eigenständige Sprachen gesprochen, jedoch gibt es keine Schrift. Die Gesichter der Frauen sind auch heute noch oft mit Mustern aus Punkten und Linien oder mit Mustern, die wie Spinnweben aussehen, tätowiert.

Chin - Frau

Chin - Frau

unser Jeep

unser Jeep

Entlang der fruchtbaren Tieflandfelder des Ayeyawaddy geht es Richtung Westen. Nach Kazuma verlassen wir die heissen, feuchten und in der Trockenzeit auch staubigen Ebenen. Die schlechte Strasse windet sich hinauf zu den kühleren Regionen der Chin Berge. Unterwegs machen wir Halt und besuchen einen Markt, wo alles für den täglichen Gebrauch angeboten wird. Zum Mittagessen sind wir froh aus den Jeeps aussteigen zu können, denn die Strasse ist zum Teil sehr schlecht und staubig.

Markt

Markt

Radwechsel

Radwechsel

Unterwegs hatten unsere 6 Fahrzeuge nur drei mal eine platten Reifen! Kurz vor Kampalat, unser heutiges Uebernachtungs Ziel, erreicht uns die Nacht mit dickem Nebel. Unser Chauffeur, welcher kein englisch spricht, verfährt sich und muss nach dem Weg fragen, was auch hier mit grossen sprachlichen Schwierigkeiten verbunden sind. Beim Wendemanöver fährt unser Fahrer statt rückwärts geradewegs über den Strassenrand hinaus. Unser Auto bleib jedoch auf der Kante auf der Kippe stehen. Vorne und hinten sind die Räder in der Luft und wir wagen fast nicht mehr zu atmen, da wir nicht wissen ob sich das Auto in den 10 m tiefen Abgrund überschlägt! Mit viel Schutzengel-Kraft kann Peter auf dem Vordersitz die Türe öffnen und rauskriechen. Hinter dem Auto helfen im 3 Männer das Auto an der Stossstange nach unten zu drücken, so dass wir Zwei auf dem Hintersitz nach vorne klettern können und ebenfalls auszusteigen wagen!

Mit Hilfe eines Lastwagen und einem Krahn, kann das Auto glücklicherweise wieder auf die Strasse gehieft werden. Nach dem anfänglichen Schock wurde uns bewust, welch grosses Glück wir bei diesem Unfall hatten!!!

15.11.2012 Es regnet und der Nebel gibt die Sicht auf die Umgebung nur ungern frei. Auf unseren Unfallwagen wird nur noch Material verladen und wir können in ein anderen Jeep umsteigen. Bis zum "10 miles point" wo unser Aufstieg zum Mt. Victoria 3'100m beginnt, werden wir noch per Jeeps gefahren. Der Mt. Victoria befindet sich im NAT MA TAUNG - National Park

unsere Trägermanschaft

unsere Trägermanschaft

Hier treffen wir auf unsere Träger, welche sich an einem Feuer erwärmen. In etwa 3 Stunden erreichen wir den Gipfel im Regen und dichtem Nebel.

Wanderung zum Mt. Victoria

Wanderung zum Mt. Victoria

Gipfel Mt. Victoria 3'100 m.ü.m.

Gipfel Mt. Victoria 3'100 m.ü.m.

Völlig durchnässt erreichen wir beim einnachten ein Dorf und können uns an einem Feuer etwas erwärmen und trocknen. Die Dorfbewohner bringen Fleisch und braten es am Feuer für uns. Danach können wir im Schulhäuschen übernachten, haben ein Dach über dem Kopf und müssen nicht unsere Zelte aufstellen.
16.11.2012 Bei Regen wandern wir weiter im Gebiet des Mt. Victoria National Park. Hohe Eichen, Lorbeergewächse, Rhododendron und verschiedene Kieferarten säumen unsere Pfade, die teilweise durch dichten Bergdschungel führen. Auch die Blutegel verlangen von uns einen Blutzoll. Am Mittag erreichen wir ein Haus welches noch im Bau ist, aber wir können hier am trockenen wiederum auf dem blanken Boden übernachten und unsere Kleider trocknen. Nachmittags machen wir noch einen Rundgang durchs benachbarte Dorf und sehen einige tätowierte Frauen.

Unterkunft

Unterkunft

Wäsche trocknen

Wäsche trocknen

Dorf

Dorf

Dorfbewohner

Dorfbewohner

17.11.2012 Das Wetter ist schön und wir wandern vom Dorf Aye nach Kyardo. Die Pfade, die von Dorf zu Dorf führen, sind auch die unseren. Wir bewegen uns auf einer Höhe zwischen 1'000m und 1'500m, wo die Tage warm, die Nächte aber kühl sind. Unser heutiger Weg führt uns zum Dorf Khelonethat, dann hinab ins Tal zu einem der vielen Bergflüsse. Nachdem wir diesen überquert haben geht es wieder hinauf zu unserem heutigen Uebernachtungsplatz im Schulhaus von Kyardo.
Im Dorf ist heute ein älterer Mann gestorben und wir werden gegen Abend zur Totenfeier eingeladen. Mit etwas gemischten Gefühlen steigen wir ab zu den Häusern wo die Feier im Gange ist. Im Haus wird Musik gespielt viele Leute sitzen oder stehen ums Haus, rauchen Pfeiffe und wir werden freundlich von einer älteren Frau begrüsst. Wir können ungehindert fotografieren, die Leute sind in fröhlicher Stimmung, von Trauer verspüren wir eigentlich nichts.

Trauerfamilie

Trauerfamilie

18.11.2012 Unser heutiges Trekking führt uns durch die Ansiedlung Loat Pe, wo Steingräber und heilige Holzpfähle unsere Aufmerksamkeit erregen. Modat ist das grösste Dorf der Region mit etwa 800 Einwohnern und eine kleine Grundschule. Der in der Dorfmitte stehende Nat Schrein (Nats sind burmesische Schutzgeister) soll das Dorf und seine menschlichen wie tierischen Bewohner vor allem Uebel bewahren. Die Bewohner der meisten Dörfer hängen schamanistischen Vorstellungen an und glauben an eine spirituelle Verbindung zwischen Lebenden und Toten.

Uebernachten im Schulhaus

Uebernachten im Schulhaus

heilige Holzpfähle

heilige Holzpfähle

Steingräber

Steingräber

19.11.2012 In stetem Auf und Ab geht es über hügeliges Gelände und durch mehrere Dörfer zu den Häusern des 1'600m hoch gelegenen Bergdorfes Kyar Aie Nu.
20.11.2012 Ueber Lee Shee führt unser Weg nach Htwe Inn. Hier besuchen wir einen Dorfschamanen und erfahren einiges über die Glaubensvorstellungen und Bräuche der Dorfbewohner. Danach steigen wir ab zum Chake Chaung Creek und dann wieder aufwärts zum Dorf Amlong, wo wir in einem kleinen buddhistischen Kloster unser Lager
aufschlagen.

Haus des Dorfschamanen

Haus des Dorfschamanen

Dorfschamane

Dorfschamane

21.11.2012 Im Schatten von Nadelbäumen steigen wir ab zum Dorf Htal Pan, ehe es weitergeht nach Htwe, wo wir unser Mittagessen einnehmen. Bei der kleinen Siedlung Khone Eai übernachten wir zum letzten mal in einem Schulhaus.
22./23.11.2012 Durch Kieferwälder und vorbei an den Dörfern Helong und Hilaung führt uns unser letzter Trekkingtag. Nach dem Mittagessen treffen wir auf eine befahrbare Strasse, wo unsere Jeeps auf uns warten. Unsere Trägermannschaft ist glücklich und schmücken sich mit Blumen. Auch wir freuen uns auf eine Dusche und ein Bett. Nach 50 km Fahrt erreichen wir Mindat das Verwaltungszentrum für die südlichen Chin Bezirke, auf einer Höhe von 1'500 m.ü.M.

Trägerin

Trägerin

Träger

Träger

Das ersehnte Hotelzimmer mit Dusche ist dann jedoch eine kleine Enttäuschung.
Am letzten Tag in Mindat organisiert unser einheimischer Führer ein Abschiedsessen mit Musik und Tanz.

Hotel in Mindat

Hotel in Mindat

unser Zimmer

unser Zimmer

WC und Dusche

WC und Dusche

24.11.2012 Wir verlassen das Chin Bergland. Ueber gewundene Strassen geht es hinab in die heissen, weiten Ebenen des Ayeyawaddys, wo Reisfelder das Bild bestimmen. Beim Sonnenuntergang erreichen wir Bagan.

Du bist hier : Startseite Asien Myanmar TREKKING im CHIN Staat
Die Reise
 
Worum geht's?:
Trekking im Chin Gebiet im Westen Myanmars, Uebernachtungen in Dörfer der Minoritäten, auf Jägerpfaden durch den Urwald, Tempel, Stupas und Pagoden in Yangon, Mandalay, Bagan, Inle-See Im Jahre 2004 sind wir mit unserem Wohnmobil von China quer durch Myanmar nach Indien gefahren. Auf dieser Fahrt hat uns das Land sofasziniert, dass wir den Wunsch hatten nochmals hinzugehen.
Details:
Aufbruch: 11.11.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 10.12.2012
Reiseziele: Myanmar
Der Autor