Portugal 2013
Unsere Portugal-Rundreise
Lissabon - Coimbra - Porto - Nazaré - Lissabon
Coimbra - Porto - Nazaré
Torres Novas, Coimbra, Porto, Nazaré
Vorab gebucht: Auto über Europcar, Hotel in Torres Novas, Coimbra, Porto und Lissabon über booking.com, Nazaré über fewodirect.de
Die Bewertungen sind recht zutreffend. Mit den Unterkünften waren wir sehr zufrieden, das Preis-Leistungsverhältnis stimmte.
Den Flug haben bereits sehr früh über Lufthansa gebucht. Von Düsseldorf nonstop nach Lissabon. Leider wurden die Zeiten und Strecken zigmal geändert. So dass wir auf dem Hinflug in München und dem Rückflug in Frankfurt zwischenlanden mussten. Das hat mich maßlos geärgert. Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, wäre ich nicht mehr mit Lufthansa geflogen. Aber zu den gebuchten Zeiten gab es später keine anderen Flüge mehr.
In Lissabon am Pfingstsamstag angekommen bei wechselhaftem Wetter. Die Uhr haben wir eine Stunde zurück gestellt.
Bei Europcar bekamen wir einen ganz neuen Fiat Punto, mit dem wir sehr zufrieden waren. Erst wollte man uns einen Smart geben, aber der hätte uns nicht gereicht.
Auf dem schnellsten Weg fuhren wir nach Torres Novas. Die meisten portugiesischen Autobahnen sind gebührenpflichtig. In unserem Fahrzeug hat ein Gerät die Gebühren automatisch erkannt, die später abgerechnet wurden.
Bei der Abholung des Fahrzeuges wurden wir gefragt, ob wir nach Porto fahren, denn dann hätten wir vorab die Kreditkartennummer angeben sollen. Das wollten wir nicht.
Das Hotel Torres Novas liegt sehr schön mitten in der Altstadt. Unser sauberes hübsches Zimmer hatte eine wunderschöne große Terrasse mit Blick über die ganze Stadt und Umgebung.
Leider wurde unsere Nachtruhe durch die Leute in der Bar nebenan empfindlich gestört.
Der Ort ist recht schön, aber wurde nur gewählt, um die Fahrstrecke nach Coimbra abzukürzen.
Nachmittags besuchten wir den Ort Tomar und speziell den
Convento de Christo.
Samstags ist der Eintritt frei, was uns sehr gefreut hat. Faszinierend schön, unbedingt ansehen! Das Fenster bzw. die Umrandung, das so genannte "Janela do Capítulo" (Fenster des Kapitelhauses), mit typischen Motiven der Manuelinik, wird als schönstes in Portugal bezeichnet.
Auf Empfehlung des Hotels aßen wir im Nachbarrestaurant "Seven". Freundliche Bedienung, gutes Essen, preiswert.
Hier direkt das Fazit des Urlaubes: Seit vielen Jahren haben wir nicht mehr so preiswert gegessen, getrunken und Nahrungsmittel eingekauft! Und alle Unterkünfte waren mehr als angemessen im Preis.
Von Torres Novas ging die Rundreise weiter nach Coimbra.
Auf dem Weg nach Coimbra besuchten wir die Reste einer alten Römerstadt "Conimbriga". Ist einen Abstecher wert. Sonntags ist der Eintritt frei (es macht Spaß sich am Wochenende kostenlos "kultivieren" zu lassen).
Sehenswert, auch weil in dieser Jahreszeit rundherum alles grünt und blüht.
Auch in Coimbra bekamen wir ein wunderschönes Zimmer im vorab gebuchten Hostel Serenata, in einem sorgsam restaurierten Gebäude mit hübschen Gemeinschaftsräumen, einem Computerraum und Innenhöfen (wir nehmen vorab immer E-Mail-Kontakt mit den Hotels auf und bitten um ruhige schöne Räume, bisher hat das funktioniert).
Das Hostel liegt mitten in der Altstadt. Parken war auf dem Vorplatz leider nicht erlaubt. Wir bekamen den Tipp in der Nähe auf dem Gelände der Universität Coimbra zu parken. Weil es Sonntag war, fanden wir einen kostenlosen freien Parkplatz.
Der Weg dorthin war ein wahrhaftes Abenteuer. Bergauf, Kopfsteinpflaster, scharfe Kurve und so eng wie das Fahrzeug breit war. Nichts für Angsthasen! Es gibt noch einen anderen, etwas leichter zu befahrenden Weg, aber den fanden wir erst auf dem Rückweg.
Die Universität von Coimbra ist im ehemaligen Königspalast untergebracht, denn Coimbra war von 1139 bis 1256 die erste Hauptstadt Portugals. Alleine der Innenhof ist absolut beeindruckend. Wie auch die Bibliothek und die eigene Kirche, deren Besichtigung aber kostenpflichtig ist.
Das Frühstück im Hostel war einfach, aber ausreichend.
Coimbras Altstadt ist klein und beeindruckend. Leider sieht man - wie überall im Land - viele Häuser verfallen. Was ausgesprochen schade ist.
In der "Pastelaria Briosa", direkt an der Haupteinkaufsstraße haben wir, wie auf der ganzen Rundreise, sehr preiswert Kaffee getrunken und die gute Kuchenauswahl genutzt.
Mir gefiel es sehr, dass es in den Cafes oder den Pastelarien (ähnlich der Konditorei), nur den Kaffee (bei uns wäre das der Espresso) und den Milchkaffee bekommt. Die bei uns bekannten italienischen Kaffeesorten wurden nicht angeboten. Für uns gerade recht, so stimmte immer der Preis.
Unbedingt sollte man sich die Kirche Santa Cruz ansehen. Sie ist sehr prachtvoll.
Daneben im Cafe Santa Cruz ist es ebenfalls sehr schön. Wir hatten das Glück, eine Fado-Vorstellung zu hören von zwei Herren auf der Gitarre und einem Sänger.
Fado sind die tragisch schönen Liebesmelodien voll Wehmut und Sehnsucht und mit ausdrucksstarken Stimmen vorgetragen. Wir lieben diese authentische Musik.
Das kleine Restaurant "Fangas Mercearia Bar", in der Rua Fernandes Tomas 45-49, können wir sehr empfehlen. Ein kleines Lokal, in dem man am besten verschiedene Tapas probiert. Alles frisch und lecker.
Am nächsten Tag haben wir mittags auf Empfehlung das Restaurant "Ze Manel dos Ossos", Beco do Forno 12, aufgesucht, welches auch bei Einheimischen geschätzt wird. Wir sind der Empfehlung des Chefs gefolgt und haben frische Dorade und Koteletts vom Grill gegessen. Vorab wurden ausgekochte Suppenknochen gereicht. Ganz urig und lecker und insgesamt auch sehr preiswert.
Zu unserem nächsten Urlaubsziel Porto fuhren wir über Landstraßen. Dauert recht lange und es gab nicht viel Interessantes zu sehen. Die Fahrt über die Autobahn wäre schneller aber auch teuer.
Das B & B Hotel gefiel uns sehr und wir bekamen ein schönes Zimmer. Die vorab dazu gemietete Garage ist praktisch, weil man keine Parkplätze in der Umgebung findet. Nur sollte man ein guter Fahrer sein, denn die Einfahrt ist eng und steil.
Die Zimmer betritt man über einen Code, so ist man unabhängig.
Portos Zentrum ist überwältigend mit seinen imposanten Gebäuden. Und macht gleichzeitig traurig wegen des Verfalls vieler Häuser. Man müsste Millionen investieren, um die vielen architektonisch besonderen Gebäude zu sanieren und restaurieren. Leider wurden anstatt dessen am Rande des Zentrums hässliche Hochhäuser gebaut. Die sind billiger und in der heutigen Zeit sicher komfortabler. Vor allem mit Auto.
Die historische Altstadt Ribeira liegt auf einem Hügel und besteht aus engen Gassen mit Kopfsteinpflaster und Treppen. Der Weg führt hinunter an den Douro.
Am Douro kultivierte sich die mediterrane Lebensart. Imposant ist die sehr hohe Eisenbahnbrücke Dom Luis I, über die man auch zu Fuß auf die andere Seite des Douro kommt. Dort befinden sich die großen Portwein-Firmen. Von der Altstadt hat man darauf den besten Blick.
Die Sé do Porto, Portos Kathedrale, überragt die ganze Stadt. Auch die vielen barocken Kirchen sind sehenswert. Man sollte die Öffnungszeiten beachten.
Weitere sehenswerte Kirchen in Porto:
Igreja Carmelitas und Carmo Rua do Carmo
Igreja und Torre dos Clerigos Rua Sao Filipi Néri
Igreja dos Congregados Rua Sá da Bandeira
Sé Catedral Terreiro da Sé
Igreja de S. Ildefonso Praça da Batalha
Igreja de S. Lourenço Largo Dr. Pedro Vitorino
Igreja de S. Nicolau Rua Infante D. Henrique
Igreja de S. Francisco Rua Infante D. Henrique
Igreja da Misericórdia Rua das Flores
Igreja da Lapa Largo da Lapa
Mosteiro Sao Bento Rua da Constituição 2105
Igreja Nossa Senhora Rua da Nossa Senhora do
Calvário
Igreja de Santa Clara Largo do 1 Dezembro
Unbedingt den Bahnhof Sao Bento anschauen. Wunderschöne Azulejos (die Fliesen, die man in ganz Portugal an Häusern und in Räumen findet) zeigen das Leben, das früher geführt wurde.
Die Buchhandlung Lello & Irmão im Jugendstil-Gebäude sollte man sich unbedingt ansehen. Leider ist darin das Fotografieren nicht erlaubt.
Wie schon in Coimbra saßen auf den Treppen vor dem Hotel vormittags Studierende und zeichneten. Bei dieser überwältigen Anzahl an besonderen Gebäuden ist es einfach Motive zu finden.
Bei einer Rundfahrt mit der altertümlichen Straßenbahn kann man sich für wenig Geld einen guten Überblick über die Stadt machen.
Sobald man die Haupteinkaufsstraßen verlässt, findet man kleine Geschäfte mit allem was man sich vorstellen kann. Von der Schraube über den Kugelschreiber bis zum Handtuch uvm.
Das Wetter hat es bisher immer gut mit uns gemeint, es war warm und sonnig.
In den engen Gassen sahen wir ab und zu stark geschminkte Frauen in aufreizender Kleidung in den Hauseingängen sitzen, die aussahen als würden Sie auf Kundschaft warten. Vielleicht waren es ja auch nur gelangweilte Hausfrauen??
Auffallend ist die Unmenge an Tauben, denen man nicht aus dem Weg gehen kann und die man oft abwehren musste. Dadurch verdrecken die Straßen und Bürgersteine. Leider wurden sie auch noch gefüttert.
Frische Lebensmittel, Gemüse und Obst findet man im Mercado do Bolhao. Dort bieten einzelne Stände sehr preiswerte Mittagsgerichte an. So haben wir für ein Fischgericht und ein Fleischgericht mit Getränken nur 11 Euro bezahlt.
Ganz zufällig gerieten wir abends ins Restaurant "Linha 22" auf der Rua dos Ilerigos 23. Wir hörten eine prägnante Stimme und wurden eingeladen dem Fado zuzuhören.
Der Chef des Restaurants hat uns sehr geschäftstüchtig mit Porto und Rotwein versorgt. Erst kosten, dann zahlen, wir haben es nicht bereut.
Auch probierten wir einen leckeren Bohneneintopf. Weil uns die Musik der Fado-Sängerin so gut gefiel, nahmen wir gleich eine CD mit.
Man muss gut zu Fuß sein, wenn man was von Porto sehen will. Die besten Eindrücke bekommt man, wenn man die Wege abseits der Einkaufsstraßen nutzt.
Von Porto ging es weiter nach Nazaré an der atlantischen Westküste. Dort hatten wir für sechs Tage eine Wohnung gebucht. Den Weg dahin nahmen wir wieder über Landstraßen. Was erst mal wieder ein Abenteuer war. Denn Straßenkarten und die Angaben unseres Navis sprachen nicht dieselbe Sprache.
Weil wir in einem Reiseführer gelesen hatten, dass man sich Aveiro ansehen soll, machten wir einen Abstecher dorthin.
Aveiro wird vom Kanal durchzogen und die werden mit hübschen bunten Gondeln befahren. Die Innenstadt zeigt noch Spuren von den einst architektonisch interessanten Häusern. Leider sind viele Gebäude baufällig.
Der Fischmarkt Mercado do Peixe und die Kathedrale da Sao Domingos sind auf Fälle sehenswert. Zukünftig würden wir die Fahrt hierfür nicht mehr unterbrechen.
Treffpunkt für die Wohnung in Nazaré war der Lidl-Supermarkt. Die Wohnung befindet sich im Stadtteil Sitio, oberhalb von Nazaré. Sie ist super ausgestattet, mit zwei Balkonen und einer Dachterrasse, die wir nicht mal benötigten.
Wir wurden von Sandra, der Nichte der Wohnungsbesitzerin, abgeholt.
Sie zeigte uns gleich die Wege in die Altstadt, zum Leuchtturm und zum nächstliegenden Strand. Mit Stolz hat sie uns erzählt, dass dort die höchste Welle der Welt von einem Surfer "geritten" wurde.
Während des Urlaubs haben wir die Portugiesen als überaus freundlich und unheimlich hilfsbereit erlebt.
Nazaré besteht aus der Unterstadt mit Strand und der Oberstadt mit Kathedrale und der Zufahrt zum Leuchtturm und den Stränden Richtung Norden.
Unter- und Oberstadt verbindet eine Bergbahn, die Ascensor de Nazaré vom Erbauer des Aufzuges Elevador de Santa Justa von 1902 in Lissabon. Natürlich kann man auch Stufen erklimmen. Sandra erzählte, dass ihr über 70 Jahre alte Vater das heute noch schaffen würde.
In der Oberstadt haben wir im Restaurant "A Sardinha" sehr gut und preiswert gegessen. Frischer Fisch und Fleisch wurden vor dem Haus gegrillt. Das Lokal war gut besucht, wir bekamen nur Platz, weil wir die ersten Gäste waren.
In der Unterstadt an der Strandmeile und auf den Plätzen wurde Touristenkram verkauft. Auch unzählige Restaurants, Cafés und Geschäfte säumen den Weg entlang des goldenen Sandstrandes. Dort werden die üblichen Touristenmenüs zu überhöhten Preisen angeboten. Ratsam ist es die Lokale in die Seitenstraßen aufzusuchen und die Preise zu vergleichen.
Viele ältere Frauen tragen eine Tracht, die aus knielangem Rock, ähnlich dem Schottenrock, Kniestrümpfen und bestickten Tüchern besteht. Und scheinbar nicht nur für die Touristen.
Nazaré ist ein guter Ausgangspunkt um die wunderbaren Strände der Atlantikküste zu besuchen. Und herrliche Sonnenuntergänge zu genießen.
Das nahe gelegene Salir do Porto liegt an einer kleinen Bucht mit Naturbecken, ideal zum Schwimmen für kleine Kinder.
Sao Martinho do Porto hat uns sehr irritiert. Vor 18 Jahren beim ersten Besuch war es eine kleine Bucht. Jetzt ist sie mit riesigen Appartementanlagen zugebaut. Trotzdem sind die Bucht und die Altstadt allemal sehenswert.
Wenn man an dieser Küste entlang weiterfährt, erreicht man Foz de Arelho. Wunderschön gelegen an einer Lagune.
Mit Blick auf die ganze Lagune fährt man in den Ort. Er ist noch recht ursprünglich geblieben. Direkt am Strand steht erhöht ein Herrenhaus, das jahrelang baufällig war. Jetzt wird es restauriert. So ist dieser schöne Ort um eine Attraktion reicher.
Auffallend ist, dass die Gegenden im Norden doch scheinbar ärmer sein müssen. An der Westküste wurde viel gebaut und man sieht nicht so viel vom Verfall der Gebäude. Touristisch gesehen ist die atlantische Westküste einfach wunderschön.
Unbedingt sollte man sich in der Umgebung das Mosteiro da Batalha, ein Dominikanerkloster und das Zisterzienserkloster der Heiligen Maria von Alcobaça ansehen, Baudenkmäler, die man nicht missen darf. Auch die jeweiligen Orte sind sehenswert.
In Porto de Mós thront über der Stadt die Burg, von der man sich die schöne Gegend ansehen kann. In der Bibliothek des Ortes nutzten wir das kostenlose Internet. Auch hier eine unkomplizierte und überaus freundliche Mitarbeiterin.
Nicht missen darf man Obidos. Ein wunderschöner Ort mit einer Mittelalterburg und einer Mauer, auf der man sich bei einem Rundgang Obidos von oben ansehen kann. Wenn man früh kommt, sieht man mehr. Später übernehmen die vielen Touristen den Ort. Die Bewohner legen viel Wert auf die Gestaltung ihrer Heimat.
Das Kloster Nostra Senhora am Fuße von Obidos sollte man sich ansehen.
Wenn man die Kosten für den öffentlichen Parkplatz im Ort sparen will, kann man auch da parken.
Der auf einer Halbinsel Touristenort Peniche ist wohl bei den Portugiesen beliebt, weil er rundherum mit Hochhäusern und Industrie zugebaut ist. Für uns sah Peniche aus wie die hässlichen Vororte großer Städte, würde einen großen Bogen darum machen.
Nördlich von Nazaré reihen sich Bucht an Bucht und kleine Orte mit Strand.
Um die Küstenorte zu besuchen fuhren wir erst hoch bis nach Marina Grande. Der Ort gefiel uns überhaupt nicht.
Von der Küstenstraße fuhren wir jeweils zum Meer ab. Besonders gefielen uns die Orte Vale Furado und Sao Pedro de Moel. Was sich vom Dorf zum Urlaubsort entwickelt hat. Aber glücklicherweise nicht zum Nachteil. Direkt an der Felsenküste befindet sich der Leuchtturm Penedo da Saudade.
Nach sechs Tagen verließen wir schweren Herzens Nazaré und fuhren über die Autobahn nach Lissabon. Die Fahrt war ruhig und angenehm.
Diese Atlantikregion ist überaus reizvoll und sehr zu empfehlen.
Aufbruch: | 18.05.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 03.06.2013 |