Mein Abenteuer 2006
Kerala und die 13 Schwedinnen
Hallo liebe Mitreisende!
Die letzte Woche habe ich also mit einer Gruppe von 13 Schwedinen verbracht (genau 12 Schwedinnen + 1 Finnin). Wir sind von Bangalore nach Kannur in Kerala gefahren um dort fuer die Gruppe eine Art Vorbereitungswoche zu starten. Die Teilnehmer werden danach nach 3 Wochen Trekking und beach Woche haben und danach fuer 4 bzw 8 Wochen in einem sozialen Projekt - hauptsaechlich Schulen oder Waisenhaeuser arbeiten. In dieser Woche ist schon wieder so viel passiert, dass ich echt nimmer weiss wo ich anfangen soll. Kerala ist ein wunderschoenes Gebiet - alles gruen, sehr fruchtbares Land, schoene Hauser und Menschen und gutes Essen! Ich habe nun auch meine erste 10 stuendige Busfahrt hinter mir. So genau weiss ich noch nicht ob ich Zug oder Bus bevorzuge... die 'Strassen' - diesen Namen verdienen die meisten davon NICHT - sind das reinste Abenteuer. Bei der Hinfahrt sind wir in der Nacht gefahren und haben daher leider nicht viel gesehen - nur gespuert. Eine Achterbahnhfahrt ist laecherlich dagegen! Man huepft staendig herum und ich wundere mich jedesmal wie man mit einem bus ueber ein sooo grosses Loch fahren kann. Wir sind aber heil angekommen und haben unser Haus bezogen. Ein komplett neues Haus in traumhafter Landschaft!! Wir hatten die ganze Woche ein tolles Programm und ich weiss schon wieder mal nicht wo ich anfangen soll...ich werde einfach ein paar Highlights herauspicken...also wir haben 'hugging mama' gesehen - eine angeblich auch in Europa sehr bekannt ist - sie bringt durch ihre Umarmung den Menschen Glueck - so heisst es zumindest...
2 Taenzerinnen
ohne Worte
Wir haben eine Dance Academy besucht und 5 der 7 wichtigesten indischen Taenze gesehen!! Wow - das war wirklich ein tolles Erlebnis!! Die Taenze sind exterm schwierig und die Schueler muessen diese jahrelang studieren - im Moment ist auch ein Maedchen aus Kroatien dort.
Ein weiteres Highlight - wobei nicht durchwegs positiv - war ein Ritual genannt "Theyyam" welches nur alle 20 Jahre stattfindet!! Bei diesem 'Fest' wird ein riesen Feuer gemacht und einer der Priester (oder aehnliches) wird 125 Mal in das Feuer geworfen. Das Ganze hat natuerlich mit irgendeinem Gott zu tun - man hat mir versucht die Geschichte ein paar mal zu erklaeren - sorry, aber keine Chance das zu verstehen!! ES wurden auch 3 Huehner geopfert, was ich wieder ueberhaupt nicht verstand, da die Hindus ja vegetarier sind und keinem Vieh etwas zu Leide tun koennen...Es hat geheissen, dass dies mit der dort ansaessigen 'community' zu tun hat. Wie auch immer - wir waren also mitten drinnen in diesem Spektakel um 4 Uhr frueh - tausende Menschen, beinahe uebereinander, Frauen, Kinder, Maenner und keine Moeglichkeit sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Ich brauchte schon eine Menge an Selbstbeherrschung um nicht in Panik auszubrechen. Ausserdem hatte ich das Pech ausserhalb unserer Gruppe zu sein und mitten unter Maenner...ich hatte staendig das Gefuehl betascht zu werden...ich glaube das war auch der Moment, an dem ich zum ersten mal so richtig begriffen habe WIE unterschiedlich die Kulturen sind und ich fuer eine paar Minuten meinen 'cultural shock' hatte. Ich war sehr froh als es vorbei war! Leider war es noch nicht ganz vorbei - unser Yoga Guru - hat uns zu sich nach Hause eingeladen, da er uns CD's von seinen Kampfsportklassen zeigen moechte. Wir mussten also um 6 in der Frueh Kampfsport UND Massage (nackte Maenner nach dieser Nacht - das war echt zu viel!!) Videos anschauen und ca. 45 Minuten auf einen Tee warten. Da man in Indien nicht einfach Nein sagen kann, mussten wir diese Strapazen ueber uns ergehen lassen. Danach hatten wir uns wirklich eine Erholung verdient!
Wir machten noch einen Auslug mit einem Hausboot und natuerlich darf ich auch den Beach nicht vergessen! Sehr schonen, aber kaum 2 Minuten am Strand wird man schon von 20 Kinder umzingelt die fragen - what is your name? what is your mother name? what is your father name? Die Inder stehen auch nur im sicheren Bereich - gerade mal die Fuesse im Wasser und niemand schwimmt. Man kann sich die starrenden Blicke vorstellen, also sich ein paar Leute von der Gruppe in die Fluten geschmissen haben...
Wahrend dieser Woche haben wir auch viele Infos an die Voluntaere gegeben wie zB. Indian history, religion, do's and dont's, women issues etc... um sie fuer den Aufenthalt in Indien vorzubereiten.
Es war eine tolle Erfahrung und es wurde auch ein paar ganz liebe Freundschaften geschlossen.
Ich werde diese Gruppe auch die naechsten 2 Wochen (1 davon trekking + 1 beach week in GOA!!) gegleiten und dann bestimmt wieder einges zu berichten haben...in diesem Sinne Om Shanthi!
Unsere Gruppe
Bus...wie immer ohne Fenster!
Aufbruch: | 15.01.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.07.2006 |