Mit dem WoMo rund um Iberia
Reise bis Javea
Dienstag, 13.8.13
Zunächst ein Hinweis "in eigener Sache":
Eigentlich hatte ich diesen Bericht als "Live"-Bericht angekündigt ! Sorry, das war am Ende mangels ausreichender Netzverbindungen auf den Stellplätzen leider nicht möglich. Daher versuche ich nun (bereits wieder nach Barcelona zurückgekehrt), alles nachzuschreiben und hochzuladen.
Nachdem ich am Montagabend im Garten noch von 2 agressiven Bienen ( oder waren es Wespen?) in meine rechte Hand gestochen wurde, mache ich bald Schluss und gehe zeitig schlafen. Am Dienstag geht es denn endlich los.... Die Fahrt ist ein wenig anstrengend, da die Klimaanlage nicht viel Power bringt. Man stelle sich vor, hinter einer 5-6 m3 grossen Wand aus heisser Luft zu sitzen, die etwa auf Bauchhöhe von einem sanften kühlen Luftsstrom durchbrochen wird - nicht wirklich erfrischend ! Meine rechte Hand sieht ein wenig aus, wie ein aufgeblasener Gummihandschuh und juckt mächtig.
Aber gut: am Abend erreiche ich Javea, checke auf dem Campìngplatz ein (ich mag ganz gerne am Strom hängen, wenn es geht) und entspanne bei einem kühlen Bier. Da es mittlerweile spät geworden ist, informiere ich Salva über meine Ankunft und frage, ob er Abendessen oder Frühstück bevorzugt. Er teilt mir mit, dass er mich am nächsten Morgen um 9.30 abholen wird, um mich zu einem originellen Platz zu bringen.Ich fahre zur Strandpromenade "El Arenal", um irgendetwas zu essen. Dort wundere ich mich, wieviel Leute auf so wenig Fläche passen und sich dabei offenbar wohlfühlen. (definitiv nicht mein Ding!). Ich esse mehr recht als schlecht ein paar Kleinigkeiten und gehe früh schlafen.
Mittwoch, 14.8.13
Am nächsten Morgen weckt mich die Sonne und nach einem Kaffee und Dusche freue ich mich aufs "Spezialfrühstück". Die Hand ist leider trotz Cortisonhaltiger Salbe weiter geschwollen, und ich denke, dass ich am Ende mal zum Arzt gehen sollte. (mal sehen, we sich der Tag entwickelt).
Heute will ich bis Malaga, da meine Frau Marisa es sich kurzfristig einrichten konnte, doch ein paar Urlaubstage mit mir zu reisen. Am Abend gegen 19.00 soll ihr Flug dort ankommen. Eigentlich sollte dieser Weg (ca. 500 km) kein Problem darstellen, aber.........
Salva holt mich pünktlich ab und bringt uns zum "Mercat Municipal", der offiziellen Markthalle Javeas.
Wir frühstücken deftig in der Cafeterïa der Markthalle : Coca de cebolla (ein noch warmer der Pizza ähnelnder Teig mit einem Belag aus Zwiebeln, die durch den Backvorgang süss geworden sind, selbst marinierte Makrelenfilets auf knusprig getoastetem Weissbrot und noch ein paar sauer eingelegte Algen, Radieschen, Gurken und Peperoni... Super !!
Mit Blick auf den Mont Go, der wie immer unter seiner Wolkendecke liegt, fahre ich gegen 11.30 los.
Ich erreiche zügig die Autobahn und mache gute Fahrt, als plötzlich die Leistung des Motors dramatisch abfällt und dann das Auto stoppt ! Mir schiesst durch den Kopf, dass meine Reise nun bereits beendet ist, und ich rolle auf den viel zu schmalen Randstreifen, mache den Motor aus, während die LKWs verdammt nah an meinem Aussenspiegel vorbeirattern. (Kein gutes Gefühl!). Nach ein zwei Minuten starte ich neu und fahre weiter bis zu einer Tankstelle, wo ich den Ölstand checke. EXTREM NIEDRIG !!! Dabei sehe ich, dass ein Gummischlauch sehr angefressen aussieht und überhaupt ein bisschen lose angesetzt scheint. Ich habe leider überhaupt keine Ahnung von Motoren, aber ich rücke ihn zurecht und fahre weiter, nachdem ich auch den Ölstand auf Normal gebracht habe.
Nach wenigen Kilometern Bergauffahrt aber wird der Motor recht warm und blockiert ein weiteres Mal. Diesmal bleibe ich in einer sehr unübersichtlichen Bergauf-Rechtskurve auf dem auch hier zu schmalen Notstreifen stehen. Mir ist es sehr warm, und das nicht nur wg. der hohen Temperaturen um 37 Grad, sondern vor allen Dingen wegen meiner Sorge um das Fahrzeug. Irgendwann aber rollt er wieder und ich schaffe es bis zu einer Tankstelle, wo ich Isolierband kaufe, den zerfressenen Schlauch abdichte und weiterfahre ! Hält ! Ich bin ein wenig stolz, mit meinen "zwei linken Händen" selbst eine Lösung gefunden zu haben und konzentriere mich nun, möglichst nicht allzu spät in Málaga anzukommen. Die enormen Steigungen über die diversen Sierras machen mir Sorgen, aber das Auto läuft
Mit nur 20 Minuten Verspätung erreiche ich den Flughafen Málaga, nehme Marisa an Bord und wir rufen ihren Bruder an, der in Benahavis lebt, um zu erfahren, ob er und seine Familie zuhause sind.
Dann stauen wir uns bis zur Abfahrt von der Autovía und überraschen unsere Schwägerin und unsere 6jährige Nichte Carla, die auch die Grosseltern der Kleinen zu Besuch haben.
Am Abend werden ein paar Tapas organisiert und wir verbringen einige nette Stunden beim Quatschen, bevor wir uns zum Schlafen in unser WoMo begeben, das wir auf einem grossen Geröllparkplatz quasi mitten in dem Städtchen geparkt haben.
Da gerade die grosse Fiesta (15.August) begonnen hat, fühlen wir uns hier dank Polizeikontrollen recht sicher. Der Preis ist aber die kaum vorhandene Nachtruhe, da die Livemusik erst gegen 7.00 am Morgen endlich aufhört.
Donnerstag, 15.8.13
Gegen 8 stehen wir auf, um nach einem Frühstück zu suchen. Leider sind alle Cafés und Bars noch geschlossen (kein Wunder nach der langen Nacht). Statt dessen laufen noch ein paar gutgelaunte Übriggebliebene mit ihrer letzten copa (Drink) durchs Dorf und fordern uns auf, Fotos von ihnen zu machen. Erst bei Amparo, der Kioskbesitzerin werden wir fündig und kaufen einen Automatenkaffee sowie ein bisschen frisches noch warmes Brot, um im WoMo zu frühstücken - herrlich !
Anschliessend gehts zur Familie und während unsere Schwägerin Maria-José bereits beginnt, das Mittagessen vorzubereiten, machen wir mit unserer Nichte Carla einen Spaziergang durchs Dorf: Benahavis trägt auch den Spitznamen "comedor de la Costa del Sol" - Esszimmer der Costa del Sol und wirklich: bei ca. 5000 Einwohnern gibt es hier gefühlt über 100 Restaurants, Kneipen, Bars oder Cafés. Die hohe und regelmässige Zahl von zahlungskräftigen Besuchern führt zu hohen Einnahmen auch bei der Gewerbesteuer. An jeder Ecke wird klar, dass Benahavis eine der wohlhabenderen GemeindenSpaniens ist: Golfplatz, Schwimmbad, Parks, Hundespielplatz (!!) u.v.m. stehen den Bürgern gegen einen geringen Jahresbeitrag zur Verfügung !
Wir vebringen noch einen schönen Tag mit der Familie, essen zusammen zu Abend im "Esszimmer" und gehen früh schlafen, da wir am nächsten Tag Richtung Tarifa weiterwollen.
Aufbruch: | 12.08.2013 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 27.08.2013 |